Quantum III – Der Saabuar
Waren Sie nicht auch schon immer der Meinung, dass die zwei grössten Schwachpunkte des Jaguar E-Type seine ausladenden Dimensionen und sein unnötig leistungsstarker Motor sind? Und nur deshalb haben Sie sich auch nie einen gekauft, obwohl Ihnen die Form an sich durchaus gefällt. Falls dem so ist, hätten wir da etwas für Sie: den Quantum III – in den Linien dem edlen Engländer nachempfunden, aber nur 3,81 Meter lang und 52 PS stark.
Auf der New York Auto Show 1962 hatte der Hobbyrennfahrer und Nuklearphysiker Walter Kern den selbstkonstruierten kleinen Roadster vorgestellt. Das Aluminium-Fahrgestell hatte er an einem Computer des Massachusetts Institute of Technology entworfen; die Kunststoffkarosserie war – nach Nennung des stilistischen Vorbilds – bei Atkins & Merrill in Sudbury gefertigt worden. Motor und Getriebe stammten aus dem Saab 96 Sport.
Gegenüber den druckumlaufgeschmierten Viertaktern von etwa Porsche oder Siata hatte der schwedische Zweitakter nach Kerns Auffassung den Vorteil, dass durch das Öl-Benzin-Gemisch die Motorschmierung auch in schnellen Kurven nicht abreissen würde. Mit drei Vergasern bestückt, sollte der 841-Kubik-Dreizylinder das knapp 500 kg leichte Wägelchen auf über 100 Meilen pro Stunde beschleunigen können.
Nach der Premiere in New York wurde der weisse Prototyp bei einigen Rennen an der Westküste eingesetzt und anschliessend zerlegt, um von ihm die Karosserieschablonen für den Serienbau abnehmen zu können. Doch so weit sollte es nicht kommen. Während der US-Importeur grosses Interesse zeigte und Zeitungen schon den Produktionsbeginn im Januar 1963 ankündigten, stiess der Quantum in Schweden auf Ablehnung.
Bis Ende 1962 entstanden nur zwei weitere Vorserienmodelle in Fairfield, Connecticut, die sich hauptsächlich in der Höhe ihrer Windschutzscheiben unterscheiden. Beide roten Roadster sind heute noch erhalten. Nummer zwei (der mit der hohen Scheibe) wird derzeit auf bringatrailer.com versteigert. Diese Chance sollte man nutzen. Andernfalls muss man sich doch mit einem E-Type begnügen.




















