Ein Häschen und sein Pony
Motorsport war schon in den Sechzigern keine reine Männerdomäne mehr. Vor allem in der Drag-Racing-Szene der USA mischten überraschend viele Frauen auf den Viertelmeilen des Landes die Herren gehörig auf. Eine von ihnen war Carol Burkett, die nach einem kurzen Engagement im Playboy Club Baltimore von ihren Freunden nur noch "Bunny" gerufen wurde und den weissen Hasen zu ihrem Markenzeichen machte.
Noch bevor sie den Führerschein hatte, trieb Bunny auf der Startbahn des noch im Bau befindlichen Flughafens Washington Dulles den '55er Mercury ihres Freundes ans Limit. Für ihr erstes eigenes Auto – einen '64er Ford Mustang – kaufte sie als erstes Zubehör ein paar fettere Hinterreifen. Nach einem weiteren Mustang vom Fliessband stieg sie 1973 mit einem rosa Ford Pinto (siehe Bild) in die Pro-Stock-Klasse auf.
Mit einem Chrysler Laser gelang ihr 1986 schliesslich, was erst einer Frau zuvor gelungen war: der Gewinn der Nationalen Meisterschaft in der höchsten Dragster-Klasse: den alkoholbetriebenen Funny Cars. Selbst ein dreimal tödlicher Unfall mit dreimaliger Wiederbelebung konnte 1995 ihre Karriere nicht beenden. Erst 2020 war Schluss, als sie (abseits der Rennstrecke) mit 74 Jahren starb. Bis dahin war sie jedes Jahr mindestens ein offizielles Rennen gefahren – seit 1965.




























