Die Primaballerina
23.09.2022
Es kommt heutzutage kaum ein Auto neu auf den Markt, das man mit Primaballerina bezeichnen würde. Bei den gegenwärtigen Neuheiten muss man eher an Elefanten oder zumindest gut ernährte Kühe oder Rhinozerosse denken. Vor 15 Jahren aber war das noch anders, zumindest teilweise.
Am 24. Oktober 2007 kündigte die Automobil Revue den serienfertigen Alfa Romeo 8C unter dem Titel “Prima Ballerina” an. Allerdings, neu war der 8C damals nicht mehr, denn bereits 2003 hatte Alfa Romeo den eleganten Sportwagen, zu jenem Zeitpunkt noch mit kleinen “c”, in Frankfurt vorgestellt. Doch vier Jahre später konnte man den “8C Competizione 500 Limited Edition” auch fahren.
Für CHF 237’750 konnte man sich einen der eleganten Zweisitzer kaufen, doch Alfa Romeo rechnete fest damit, dass die Besteller gerne noch weitere 50’000 Franken in Zusatzoptionen investieren würden. Beispiele gefällig? Leichtmetall-Schmiedefelgen CHF 6935, Bose-CD mit Bluetooth CHF 4363, Navigation CHF 1891, iPod-Anschluss CHF 364, Feuerlöscher CHF 582, Quadrifoglio-Logo auf den Kotflügeln CHF 1164, spezielle Reifen CHF 5092 rote Bremssättel CHF 1309, usw.
Matthias Pfannmüller, der damals den 8C für die Automobil Revue in Italien jedenfalls zeigte sich nach seiner Probefahrt begeistert.
Das Jahr 2007 bot noch einiges mehr an interessanten Neuheiten, so etwa den Audi R8 . “Schade, er heisst nicht Le Mans”, schrieb die AR damals. Die erste Jahresproduktion sei bereits ausverkauft, wurde im Januar 2007 bereits verkündet und dies bei einem Grundpreis von CHF 156’300, immerhin rund 80’000 Fränkli weniger als beim 8C.
Auch der Maserati Granturismo war damals neu und durfte gleich das komplette Testprozedere durchlaufen. 0-100 km/h in 5,4 Sekunden wurden gemessen, die Höchstgeschwindigkeit lag laut Werk bei 285 km/h. Von 100 auf 0 abgebremst war in 36,5 Metern und 16,5 Liter reichten für 100 flotte Kilometer.
Neu war im Jahr 2007 übrigens auch der auf Retro getrimmte Fiat 500 (mit Frontmotor/Frontantrieb) und auch der Tesla Roadster war damals noch ein Frischling. Die AR schrieb damals: “Die Autofans aus dem Silicon Valle, die mit ihrem auf Elektroantrieb umgebauten Lotus Elise Furore machen, mögen zwar Träumer sein, die sich mit ihren Internetmillionen ein Spielzeug leisten, aber Tesla plant für die kommenden Jahren nichts weniger als eine Revolution im Autobau”.
Das Jahr 2007 war aber auch ein Jahr der Rückblicke. 60 Jahre Saab etwa konnten gefeiert und dokumentiert werden, aber auch 60 Jahre Ferrari . Macht Sinn, denn aktuell feiern wir ja 75 Jahre Ferrari, an 75 Jahre Saab hat hingegen kaum jemand gedacht.
Ein Blick in den eben digitalisierten Jahrgang 2007 der Automobil Revue lohnt sich auf jeden Fall. Man ist immer wieder überrascht, wieviel man doch in nur 15 Jahren vergessen kann.