Die Tücken der manuellen Zeitmessung in Sebring
Vor rund fünfzig Jahren gab es weder “Transponder” noch andere elektronische Hilfsmittel, die die Rundenzeiten der Fahrer aufzeichneten, sondern alles war pure Handarbeit. In Sebring gab es dafür den “Time Shack”, eine Baracke bei der letzten Kurve vor dem Ziel, wo langsam gefahren wurde. In dieser Baracke (auf dem Bild oben hinter dem Lotus Cortina von Dan Gurney sichtbar) sassen rund 30 Freiwillige, die mit der offiziellen Uhr die Rundenzeiten von jeweils zwei oder auch mehr Fahrzeugen dokumentierten. Wenn der Wagen vorbeifuhr, schrieben die Zeitmesser einfach die Uhrzeit auf, wie die Uhr sie anzeigte. Die Notizen gaben sie einer Person weiter, die alles auf einer Gesamtzusammenstellung konsolidierte.
Natürlich war dieser relativ rudimentäre Prozess nicht von Fehlern gefeit. Wie länger das Rennen und wie müde die Zeitmesser wurden, umso mehr Fehler konnten passieren. So konnten zum Beispiel im Rennen von Daytona im Jahr 1967 die stündlichen Rangreihenfolgen erst mit achtstündiger Verspätung kommuniziert werden!
Heute werden die Zeiten in Rennen natürlich bei Start und Ziel gemessen, früher aber liess man das Feld zuerst auffächern und sich verteilen, damit die Arbeit der Zeitmesser einfacher wurde.
Im Übrigen sorgte diese manuelle Zeitmessungsmethode auch einige Male für spannende Stories (und rote Köpfe), wie zum Beispiel beim Langstreckenrennen von Sebring, als vermutlich der falsche Fahrer den Siegerpokal erhielt - Mario Andretti statt Steve McQueen. Diese Geschichte ist
im Artikel “60 Jahre Sebring - Der Rückblick”
umfangreich dokumentiert.





















