Die Schnauze voll – Porsche Fageol Special
Ob Sie's glauben oder nicht: Dieses Auto ist ein Porsche 356. Konkret: ein 3000 Super. Hat es nicht gegeben? Stimmt. Ab Werk nicht. Aber bei Louis J. Fageol aus Cuyahoga Falls, Ohio. Der war Erbe eines Lastwagenherstellers und überzeugter Konstrukteur von Rennwagen mit zwei Motoren und Allradantrieb.
Nachdem Lou Fageol (sprich "Fadschil") 1952 eine Porschevertretung eröffnet hatte, wendete er seine Konstruktionsphilosophie natürlich auch gleich bei einem nagelneuen Porsche 1500 Super an und implantierte einen zweiten Motor samt Getriebe zwischen den Vorderrädern. Die angetriebene Vorderachse entlieh er einem Jeep, weshalb die vorderen Radkappen eine Aussparung für die Freilaufnaben haben. Der Kühlergrill stammte von einem Packard.
Obwohl das buttergelbe Coupé mit Weisswandreifen, gehörnten Stossfängern und Continental-Kit nicht wie ein typischer Rennwagen aussah, setzte Fageol seinen Allradporsche bei mehreren SCCA-Läufen ein. Sein Theorie sah vor, auf der Geraden den Schub der zusätzlichen 70 PS zu nutzen, aber vor Kurven den Heckmotor abzuschalten, um sich von den Vorderrädern spurstabil durch die Kurve ziehen zu lassen. Der Erfolg in der Praxis war eher mässig.
Obwohl der Fageol-Special mit Heckflossen und Continental-Kit sehr amerikanisch wirkt, handelt es sich dabei nicht um rein modische Spielereien. Unter der vorderen Haube war einfach kein Platz mehr für Tank und Reserverad.






















