Renault 4 CV – mit gut 20 PS an der Mille Miglia
Zusammenfassung
Zwischen 1946 und 1961 fertigte Renault über 1,1 Millionen des 4 CV, in unseren Breitengraden auch Renault Heck oder Crèmeschnittchen genannt, und kreierte damit einen wahren Volkswagen Frankreichs. Doch nicht nur im Alltag, sondern auch im Rennsport war der Heckmotor-Viertürer erfolgreich, dafür zeugen Klassensiege bei der Rallye Monte Carlo, in Le Mans und bei der Mille Miglia. Dieser Fahrzeugbericht portraitiert einen Renault 4 CV R 1062 aus dem Jahr 1957, der 2012 die historische Mille Miglia absolvierte und blickt auf die sportliche Geschichte des Renault 4 CV zurück, ergänzt um Archiv-Bildmaterial und rund ein Dutzend Verkaufsprospekte.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Nachkriegskonstruktion
- Vielfalt
- Erfolg an der Rallye Monte Carlo 1949
- Zuverlässiges und komfortables Alltagsauto
- Weiterentwicklung zum R 1062
- Fulminante Einsätze in Le Mans und an der Mille Migla
- Werks-Tuning mit dem Typ R 1063
- Freudenspender
- Unterwegs im R 1062
- Weitere Informationen
Geschätzte Lesedauer: 8min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
106 km/h betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit, die Jean Rédélé im Jahr 1954 an der Millie Migla fuhr. In 15 Stunden, 4 Minuten und 33 Sekunden legte er 1597 km zurück, in einem Wagen, der in der Serie mit 748 cm3 Hubraum gerade einmal 21 PS produzierte. Natürlich war der Renault 4 CV, den Rédélé fuhr, nach allen Regeln der Kunst frisiert, aber auch die Serienversion offerierte viele Talente und wurde als Renault Heck respektive Crèmeschnittchen zum wahren Volkswagen Frankreichs. Über 50 Jahre später ist man mit dem kleinen Renault an der historischen Mille Miglia besser angezogen als mit einem millionenschweren Ferrari oder Maserati, denn erstens hat man ein Dach über dem Kopf und zweitens ist ein Renault 4 CV heute an der Mille die grössere Rarität, womit die Chancen, ohne grosse Investitionen einen der sehr begehrten Startplätze zu ergattern, überdurchschnittlich hoch sind. Nicht einmal die Hälfte der angemeldeten Fahrzeuge kommt jeweils zum Zug. Der für diesen Artikel portraitierte Renault schaffte es auf Anhieb!
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Bilder zu diesem Artikel

Klassensiege gab es für den 4CV bei der MM übrigens durchgängig von 1952 bis 1957 - aufgrund der damals jährlich geänderten und immer weiter ausufernden Klasseneinteilungen ist dies in den heute meist unvollständig veröffentlichten Tabellen nicht immer zu finden. Der höchste erreichte Schnitt mit einem 4CV lag übrigens bei 108,3 km/h, erreicht 1955 von Galtier/Michy - Rédélé wurde damals in der Klasse nur Zweiter.
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