Auch RM/Sotheby’s wurde durch die Absage des Pebble Beach Concours d’Elégance dazu gezwungen, eine Alternative zu finden. Vom 10. August bis zum 15. August 2020 wurden daher 109 Klassiker (darunter zwei Motorräder) online versteigert.
Fahrzeuge für über 52 Millionen Dollar
Die Summe der geschätzten Schätzwerte kag bei rund USD 52,5 Millionen, verteilt auf 107 Automobile und zwei Motorräder. Dazu kommen noch einige Automobilia.
Im Schnitt sind die Fahrzeuge rund 53 Jahre alt. 22 Prozent der Lots wurden ohne Mindestpreis angeboten, dies waren vorwiegend die günstigeren Autos. Eine Ausnahme war allerdings der BMW M1 Procar von 1980, geschätzt auf USD 600’000 bis 800’000. Auch hier wurde kein Mindestgebot verlangt, entsprechend gespannt wunderten sich die Beobachter, ob sich dieses Risiko wohl auszahlen würde.
Der Coup gelang! Der BMW M1 wurde schliesslich rund 20% über dem mittleren Schätzwert für USD 830’000 zugeschlagen und damit (inkl. Kommission/Aufpreis 10%) für USD 913’000 verkauft.
Ferrari in Front
Die Marke aus Maranello war nicht nur mit 21 Fahrzeugen (inkl. einem Dino) der am stärksten vertretene Autohersteller, bei den am höchsten geschätzten Autos liegen auch gleich neun Ferrari an der Spitze. Die Höchstgebote für die Ferrari lagen im Schnitt bei 89 Prozent des mittleren Schätzwerts. 14 der 21 Ferrari/Dino konnten verkauft werden.
Der teuerste Wagen war allerdings nicht eine der sonst so gesuchten Sechzigerjahre-Berlinettas, sondern ein Ferrari 550 GT1 Prodrive aus dem Jahr 2001. USD 3,85 bis 4,85 Millionen waren geschätzt und diese Bewertung gründete vor allem auf einem imposanten Palmares und der Tatsache, dass nur zehn dieser Autos bei Prodrive gebaut wurden. Ganz so hoch wie erwartet gingen die Gebote nicht, aber der Rennwagen wurde für eindrückliche USD 4,29 Millionen verkauft.
Damit erging es ihm besser als den älteren Klassikern 275 GTB/4 von 1967, 500 Superfast von 1964 und 365 GTB/4 Competizione von 1971, die allesamt stehen blieben.
Ein weiterer 275 GTB von 1965 fand für USD 1,98 Millionen in eine neue Garage, ein F40 von 1991 für USD 1,386 Millionen.
Mittendrin zwischen den Ferraris zeigte sich ein Neoklassiker aus Italien, der Pagani Huayra aus dem Jahr 2014, der USD 1,8 bis 2 Millionen wert sein wollte und schliesslich für USD 1,848 Millionen einen neuen Besitzer fand.
Neben Ferrari und Pagani gibt es noch weitere rund drei Dutzend Automarken, die vertreten waren, darunter auch Exoten wie Allard, Alvis, Berkeley, Edwards, Ghia, Panoz oder Stutz.
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Superklassiker-Armada mit gemischten Ergebnissen
Wären 21 Ferrari nicht schon genug, so konnte RM an der Auktion “Shift Monterey” auch noch viele weitere Superklassiker anbieten, darunter zwei Mercedes-Benz 300 SL Roadster von 1957 und 1960. Davon fand allerdings nur der jüngere Wagen für USD 1,045 Millionen eine neue Heimat.
Immer hoch bewertet sind auch die Duesenberg SJ, hier konnte RM einen Convertible Sedan mit Murphy-Karosserie aus dem Jahr 1929 für USD 850’000 bis 1,1 Millionen unter den Hammer bringen. Dieser wurde allerdings deutlich unter den Erwartungen für USD 781’000 verkauft.
Auch ein Aston Martin DB4 und mehrere Jaguar E-Types fehlten nicht, genauso weniger wie ein BMW 328 von 1939 oder ein Lamborghini Countach von 1989.
Der DB4 kam auf einen Verkaufspreis von USD 473’000, die E-Types schnitten eher unter den Erwartungen ab.
Den BMW 328 konnte nicht verkauft werden (Höchstgebot USD 450’000), der Lamobrghini kostete USD 236’500.
Weniger Bieterzuspruch erfreuten sich zwei frühe Maserati. Sowohl der A6 1500/3C als Berlinetta Pinin Farina von 1949 als auch der 3500 GT Frua Spyder von 1959 konnten nicht verkauft werden. Besonders beim Frua-Maserati lag das Höchstgebot deutlich unter den Erwartungen.
Einer von 11 Porsche 916 verkauft
Nur 10 Porsche 916 wurden in Zuffenhausen vom Werk gebaut, sie hatten alle ein fest eingeschweisstes Dach und einen im Vergleich zum Serien-914/6 erstarkten und hubraumgrösseren Motor. Das Coupé mit Chassisnummer 9142330011 gehörte einst Frau Piëch und hat heute nur knapp über 50’000 km auf der Uhr. Komplett restauriert und gelb wie zu Anfang war dies sicherlich eine ganze besondere Trouvaille.
Dies sahen auch die Bieter so und sie gingen bis USD 870’000, knapp unterhalt des unteren Estimate. Der Wagen wurde für USD 957’000 verkauft.
Amerikanische Rarität gefragt
Noch seltener, aber unter dem Blech weniger edel, war der Edwards American Roadster von 1954. Nur fünf dieser amerikanischen Luxussportwagen sollen in den Fünfzigerjahren entstanden sein. Unter der Karosserie von Seriennummer 8C110808 verbirgt sich ein Henry-J-Chassis und ein Oldsmobile-Motor. Geschätzt wurde diese amerikanische Rarität auf USD 100’000 bis 120’000.
Geboten wurden dann sogar USD 135’000, was als Verkaufspreis USD 148’500 bedeutete. Damit war der Edwards sogar teurer als das Facel-Vega HK500 Coupé von 1959, das für USD 126’500 deutlich unter dem Estimate veräussert wurde.
Gewinner ...
Immerhin bei 14 Fahrzeugen gingen die Gebote höher als der mittlere Schätzwert für das Lot.
Am deutlichsten gelang dies dem Acura NSX-T von 2000, der bei uns Honda NSX-T hiess und von RM für USD 102’300, also fast dem doppelten Estimate verkauft wurde.
Ebenfalls deutlich über den Erwartungen fand ein umgebauter Porsche 356 von Emory (Verkaufspreis USD 858’000) und ein Dino 246 GT L von 1970 (USD 440’000) einen neuen Besitzer.
Auch der Jaguar XK 120 mit Alu-Karosserie von 1950 wurde als Scheunenfund mit USD 165’000 teurer verkauft als angenommen.
... und Verlierer
Wie immer gab es auch Wagen, die deutlich unter den Estimates in neue Hände kamen.
Dazu gehörte ein Volkswagen ‘Hang Glider’ von 1971 (USD 27’500), ein Alvis Speed 25 Tourer von 1938 (USD 115’500) oder ein Alfa Romeo Giulietta Spider von 1957 (USD 58’300).
Auch ein MG TD von 1952 kam nur auf einen Verkaufspreis von USD 21’450.
Insgesamt durfte RM aber zufrieden sein. Pro verkauften Wagen wurden USD 394’176 generiert, die Höchstgebote kamen im Schnitt auf 83 Prozent des mittleren Schätzwerts. Nur 33 Fahrzeuge blieben stehen.
Angebotene und verkaufte Fahrzeuge
Die folgende Tabelle listet alle angebotenen und verkauften Fahrzeuge mit Schätzpreisen, Höchstgeboten und Verkaufspreisen. Die Preis-Umrechnung erfolgte zum am Auktionstag gültigen Tageskurs. Alle Angaben ohne Gewähr.
Lot | Fahrzeug | Jahr | USD Est von | USD Est bis | USD HG | USD VP | CHF VP | EUR VP | % Est | S |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
105 | American Bantam Roadster | 1938 | 25'000 | 40'000 | 23'500 | 25'850 | 23'523 | 21'714 | -20.46%
|
V |
106 | Berkeley SE492 twosome | 1959 | 25'000 | 35'000 | 32'000 | 35'200 | 32'032 | 29'568 | +17.33%
|
V |
107 | Oldsmobile 88 Station Wagon | 1949 | 100'000 | 125'000 | 87'000 | 95'700 | 87'087 | 80'388 | -14.93%
|
V |
108 | MG TD | 1952 | 27'500 | 35'000 | 19'500 | 21'450 | 19'519 | 18'018 | -31.36%
|
V |
109 | Lamborghini Countach 25th Anniversary | 1989 | 250'000 | 300'000 | 250'000 | 275'000 | 250'250 | 231'000 | +0%
|
V |
110 | Porsche 911 S | 1973 | 225'000 | 250'000 | 215'000 | 236'500 | 215'215 | 198'660 | -0.42%
|
V |
111 | Ferrari 308 GTSi | 1982 | 50'000 | 70'000 | 64'000 | 70'400 | 64'064 | 59'136 | +17.33%
|
V |
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