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Vom Gebrauchtwagen zum Klassiker - Technik auf Vordermann bringen

Erstellt am 11. November 2020

Leselänge 8min

Text:

Marcel Schoch

Fotos:

Marcel Schoch

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Das Gasgestänge muss, wie Scharniere und Schlösser regelmäßig mit Wartungsspray geschmiert werden.

Zum Prüfen des Spiels am Fahrwerk ist ein zweiter Mann oder eine Frau sehr hilfreich.

Seit seinem Kauf im Jahr 1988 hat dieser XJ-S immer viel Liebe und Zuwendung erfahren. 2018 wurde er zum Oldtimer!

Die Kanten und Wasserabläufe an den Deckeln der Karosserie sind neuralgische Roststellen.

An den Stellen, wo Embleme oder Zierleisten verschraubt oder gesteckt sind, rostet es besonders gerne.

Diese Schabstelle muss umgehend behandelt werden. Vorher ist aber noch der Kofferraumdeckel zu justieren.

Bild von Partner Porsche AMAG Juli-Sep Foto-Galerie

Ein Klassiker in der Hitliste der Roststellen ist der Kofferraumboden. Hier ist er aber im Bestzustand.

Die Unterkante der Türen muss auf Rost und auf offene Wasserabläufe kontrolliert werden.

Der Unterboden von Fahrer- und Beifahrersitz rostet beim XJ-S besonders gerne

An solchen Stellen, wo sich zwischen zwei Blechen Schmutz sammeln kann, muss sorgfältig kontrolliert werden

Empfehlenswert! Ein Spiegel und eine Handlampe erleichtert die Rost-Durchsicht der Karosserie.

Bevor Unterboden ergänzt oder repariert werden kann, muss er zunächst gründlich abgewaschen werden

Mit einem Endoskop sieht sich Jürgen Bachmann das Innere der Schweller an. Kleine Kameras fürs Smartphone gibt es bereits für unter 20 Euro!

Silikonöl hält alle Gummis am Fahrzeug geschmeidig und weich und schützt sie vor äußeren Einflüssen.

Die blanken Schraubenköpfe sprüht Jürgen Bachmann mit einem guten Unterbodenmittel ein. Es dichtet auch das Gewinde.

Die Schweller-Verschlusskappe muss man nach dem Verschließen mit Wachsspray gedichtet werden, sonst dringt Wasser in den Schweller ein.

Zuerst müssen alle Schmierstellen am Fahrwerk des XJ-S abgeschmiert werden, dann erst wird das Spiel der Lagerstellen gemessen.

Solche Gummiaufhängungen am Fahrwerk brauchen besonders viel Pflege. Silikonspray ist hier ideal.

Das Radlagerspiel muss regelmäßig geprüft werden. Sonst droht übermäßiger Reifenverschleiß.

Typische Verschleißteile, die ins Geld gehen können. Die Bremsscheibe und die Bremsbeläge.

Mit einem Bremsflüssigkeitstester wird der Wassergehalt der Bremsflüssigkeit getestet.

Wie sieht der Öleinfülldeckel von Innen aus? Versulzungen weisen auf Wasser im Öl hin. Hier ist alles bestens.

Wird oft vergessen! Ist genug Öl im Vorratsbehälter der hydraulischen Servolenkung?

Bei der Kontrolle der Kühlflüssigkeit, ist auch die Gummidichtung des Kühlerdeckels zu prüfen.

Wird nur ganz selten gewechselt! Das Öl im Differential. Jürgen Bachmann wechselt es stets zusammen mit dem Getriebeöl.

Um die Kraftstoffleitungen biegsam und geschmeidig zu halten, hilft ebenfalls Silikonöl.

Ganz wichtig ist die regelmäßige Kontrolle der außen und innen laufenden Keil- und Zahnriemen.

Eine Auspuffanlage aus Edelstahl hält bis alle Ewigkeit. Die Mehrkosten sind damit schnell amortisiert.

Zusammenfassung

Einen Youngtimer zum Oldtimer reifen lassen, ist nicht leicht. Vieles muss beachtet werden, damit ein Fahrzeug im guten Zustand seinen 30. Geburtstag erlebt. Kfz-Mechaniker-Meister Jürgen Bachmann weiß, was man machen muss, damit eines Tages das H-Kennzeichen ans Fahrzeug montiert werden kann. Mit seinem Fachwissen beschäftigt sich dieser Artikel.

Dieser Artikel enthält folgende Kapitel

Ein alter Bekannter
Das Instandhaltungs-Dreieck
Kontrolle des Lacks und Unterbodenschutzes
Kontrolle des Fahrwerks
Alles muss fliessen und flutschen
Warten lohnt sich nicht
Checkliste - was muss regelmäßig geprüft und getan werden?

Geschätzte Lesedauer: 8min

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Leseprobe (Beginn des Artikels)

Jürgen Bachmann hat als Kfz-Mechaniker über 40 Jahre Berufserfahrung. Als Spezialist kümmert er sich um Fahrzeuge der Marken Jaguar und Land Rover bei der Werner Haas Automobile GmbH in Augsburg . Neben dem täglichen Geschäft als Werkstattleiter der Jaguar-Abteilung im Autohaus, arbeitet er Hand in Hand mit seinen drei auf Oldtimer spezialisierten Kfz-Mechatronikern und ist dadurch auch für die zahlreichen automobilen Schätze der Kunden des Jaguar- und Land Rover-Autohauses, verantwortlich. In einer abgetrennten Halle wartet, repariert oder restauriert er zusammen mit seinem Team rund 60 Jaguar und Land Rover Fahrzeuge im Jahr. „Viele dieser Fahrzeuge kenne ich bereits seit Jahrzehnten“, erzählt Jürgen Bachmann, der gerade einen Jaguar XJ-S, Baujahr 1988 mit V12-Motor auf der Hebebühne stehen hat. „Diesen Wagen habe ich persönlich unmittelbar nach dem Neukauf durch unseren Kunden umgebaut.“ Damals wurden andere Scheinwerfer, ein dezentes Spoiler-Kit und eine Fahrwerkstieferlegung verbaut. Hinzu kamen „Kleinigkeiten“, wie ein anderer Verdeck-Himmel und ein Lederbesatz am Lenkradtopf.

8min

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Bilder zu diesem Artikel

Quelle:

von is******

21.12.2020 (15:06)

Antworten

wenn ich mit dem Oldtimer nur ca 500 bis 2000 km umherkurve und dann jeweils halbjährlich die Bremsflüssigkeit teste dann ist es die ersten 6 - 12 noch grün und wechselt dann auf gelb, gelb bleibt diese dann noch 2 Jahre , vermutlich auch noch länger. Der Tester funktioniert, weil bei Alttagsautos die forsch gebraucht werden sehr rasch nach 1 Jahr rot wird, also mehr als 3 % Wasser. Also muss man schon differenzieren.
Zugleich noch eine technische Frage: verteilt sich der Wassergehalt eigentlich gleich bis zum Behälter oben wo gemessen wird ? Wer hat eine Antwort ?

von su******

21.12.2020 (08:32)

Antworten

Der jährliche Wechsel der Bremsflüssigkeit wird hier von einem Kommentator als übertrieben angesehen. Diesem "Oldtimer-Freund" sei gesagt: Wer einen Sportwagen fährt (egal ob alt oder modern), dem ist das DRINGEND angeraten . Hier sind die Belastungen der Bremsanlage exponetiell höher, als bei "gewöhnlichen" langsamen Oldtimern. Es wäre schlicht unverantwortlich, die Bremsanlage nicht jährlich zu prüfen (und dazu gehört auch BESONDERS die Bremsflüssigkeit). Außerdem wundert es mich oftmals, dass sogenannte Oldtimer-Freunde willens sind, für irgendeinen SchnickSchnack viel Geld auszugeben, wenn es aber um den technischen Erhalt des Fahrzeugs und die eigene Sicherheit und die andere geht, plötzlich den Geizhals raushängen lassen. Ein Bremsflüssigkeitwechsel dauert keine 10 Minuten. Die Bremsflüssigkeit nur wenige Euro. Hier überhaupt Kritik daran zu äußern und zu sagen, dass sowas "übertrieben" wäre, ist schon lächerlich und zeugt von wenig Sachkenntnis (Entschuldigen Sie bitte, wenn ich hier so deutlich werden muss). Ich lasse diesen übrigens an meinen italienischen Sportwagen immer jährlich durchführen. Nur so kann ich auf die Technik dieser wunderschönen Fahrzeuge auch zu 100 Prozent vertrauen. Der Jaguar-Experte hat hier im Artikel richtig empfohlen. Er hätte mein vollstes Vertrauen, würde ich Jaguar fahren!

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