BMW 600 – Das doppelte Isettchen
Zusammenfassung
Im Modellprogramm von BMW klaffte Mitte der Fünfzigerjahre eine gewaltige Lücke. Ausser klöternden Rollermobilen und sündhaft teuren Luxuskarossen hatten die Münchener nichts anzubieten. Der BMW 600 sollte es richten mit doppelt so vielen Sitzplätzen, doppelt so vielen Türen und doppelt so viel Hubraum wie die Isetta. Er war seiner kleinen Schwester zum verwechseln ähnlich – und scheiterte kläglich. Die Kopie eines Erfolgsmodells garantiert eben noch keine Kopie des Erfolges. Wir erzählen die Geschichte des BMW 600 und zeigen ihn auf vielen Bildern sowie im originalen Verkaufsprospekt.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Ein Jahresgehalt Verlust
- Eine Isetta für die ganze Familie
- Hochwertig, aber teuer
- Fährt besser als er aussieht
- Kein Erfolg trotz gutem Start
Geschätzte Lesedauer: 7min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Nach dem Krieg sah es finster aus für BMW. Das bisherige Automobilwerk in Eisenach war den russischen Besatzern in die Hände gefallen. Was vom vormaligen Motorradwerk in München-Milbertshofen noch übrig war, wurde demontiert. An einen Neuanfang mit vollem Sortiment – und seien es auch nur aufgehübschte Vorkriegsmodelle – wie bei Mercedes-Benz, Opel oder Ford war nicht zu denken. Also mussten zunächst die Zweiräder für genug finanzielles Polster sorgen. Als dann Anfang der Fünfziger endlich genug Mittel für einen neuen Personenwagen zur Verfügung standen, verzichtete man auf alle falsche Bescheidenheit und beschloss, die Produktpalette von oben nach unten aufzubauen: eine Oberklasselimousine auf Basis des Vorkriegs-Typs 326 sollte Geld und Prestige bringen. Als der BMW 501 dann im September 1951 auf der IAA in Frankfurt debütierte, löste er zwar Begeisterung bei den Besuchern aus – allerdings gab es in jenen kargen Zeiten nur wenige, die sich ein Automobil für 15'150 Deutsche Mark leisten konnten.
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