Die Retro Classics Bavaria in Nürnberg war von 3. bis 5. Dezember die Messe zum Jahresausklang. Inmitten der vierten Corona-Welle hielt sie allem Pandemie-Druck stand und fand statt. Das war zwar richtig so, nur kann sich der Veranstalter nicht wirklich über die Besucherzahlen freuen. Zumindest der Freitag wurde nur sehr spärlich besucht, das Wochenende zog dann offenbar mehr Oldtimer-Enthusiasten an. Obwohl Corona-Tests direkt vor dem Eingang angeboten wurden und Raum zum Abstandhalten untereinander reichlich vorhanden war, lagen die Besucherzahlen doch deutlich unter denjenigen vergangener Austragungen zurück. Zudem mussten auch einige Aussteller absagen, weil sie sich der Lage nicht sicher waren. Verunsichert durch den Lockdown warfen schon mal all die Österreicher das Handtuch.
Wer in Nürnberg vor Ort war, konnte trotz des reduzierten Umfangs die Messe unter Gleichgesinnten geniessen. Laut Veranstalter hätten die Corona-Auflagen hauptsächlich die weniger Auto-affinen "Spaziergänger" ferngehalten, sodass dieses Jahr eine überdurchschnittlich sachkundige Klientel die Hallen bevölkerte. Dank der geringen Publikumsdichte hatten zudem alle viel Zeit, miteinander zu plaudern. Man wurde in keiner Form gestresst – weder beim Fotografieren, noch beim Betrachten der Autos.
Deutsche und japanische Exoten
Die drei Gutbrod auf dem Stand des Magazins "Rare & Unique Vehicles" waren sicher ein Highlight der Messe. Neben einem sehr seltenen Atlas-Kleintransporter standen einer von nur überlebenden Superior Sport Roadster mit Wendler-Karosserie im Jaguar-Stil sowie der Kleinwagen-Prototyp Standard Superior des Österreichers Josef Ganz.
Das Autohaus Macht präsentierte eine kleine Sammlung von Mitsubishi-Modellen, mit denen die Japaner in den Siebzigern auf den europäischen Markt kamen: die Limousine Lancer sowie die Coupés Celeste, Sapporo und Starion. Zudem waren die Rallye-Ausführungen von Lancer Turbo sowie Lancer Evolution III und VI zu bewundern.
Alles von zwei Rädern bis drei Achsen
Neben Automobilen waren auch historische Lastwagen, Traktoren und natürlich Motorräder und Mofas vertreten.
BMW zeigte Rennfahrzeuge vom Vorkriegs-328 bis hin zum M3 sowie die Modellpalette aus den Fünfzigerjahren, bestehend aus 502, 503, 507 und Isetta.
Sehr viel Mühe und Enthusiasmus war in den vier Hallen zu spüren, doch leider wurde diese wohl nicht wirklich belohnt. Es ist traurig mitanzusehen, wie viel Aufwand betrieben wird ist, um eine derartige Messe auf die Beine zu stellen, die dann durch eine neue Infektions-Welle wieder kurzfristig im Keim erstickt wird. Aber auch wenn vieles nicht so war, wie man es vor ein paar Wochen noch erhofft hat: eine abgespeckte Oldtimermesse ist immer noch besser als gar keine.
Momentan weiss niemand so genau, wie es weitergeht und ob die Messen in Paris und Essen im kommenden Frühjahr stattfinden können. Die Retro Classics Bavaria gibt sich vorsichtig optimistisch und hat bereits den anvisierten Termin für die nächste Ausgabe genannt: 1. bis 4. Dezember 2022




























































































































































Kommentare