Die Planai-Classic 2023 war infolge der nicht ganz wunschgemässen Wetterlage ausnahmsweise ein nicht gar so schlimmes Schneegestöber wie gewohnt. Trotzdem war sie ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten. Mit 64 gemeldeten Teams und 20 verschiedenen Automarken bot die 26. Auflage zudem das bisher grösste und vielfältigste Teilnehmerfeld. Auch zuschauermässig konnte nach den dürren Corona-Jahren wieder ordentlich zugelegt werden. Johann Koffer, im einzigen offenen und obendrein ältesten Auto – daher auch mit der Startnummer 1 unterwegs – meinte lachend: "Für uns fühlt es sich wie eine tolle Frühlingsausfahrt an."
Phantastischer Rookie-Sieg
Für eine Überraschung sorgte gleich bei der ersten Sonderprüfung das Youngster-Team Florian Pachleitner und Christopher Wischenbart. Die beiden Planai-Neulinge im Porsche 911 T von 1972 beendeten den Nachtprolog auf den Dachstein mit 0,0 Sekunden Abweichung von der Soll-Zeit. Die Reaktionen der Erfahrenen Teilnehmer erinnerte ein wenig an die bei Walter Röhrls Debüt bei der Olympia-Rallye: Da kann irgendwas mit der Zeitnahme nicht stimmen. Doch schon bei der ersten Prüfung am nächsten Morgen machten die jungen Porsche-Piloten dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Nur Fritz Jirowsky und Gerhard Soukal im VW 1303 S konnten ihnen kurz gefährlich werden, sie aber nicht aufhalten, sodass Pachleitner und Wischenbart sich den Tagessieg sicherten.
Am Samstag machten es die beiden Mittzwanziger noch einmal spannend. Nach einem verpatzten Vormittag konnten Klaus Zimmermann und Angelika Bacher auf Volvo 144 S Deluxe mit Pachleitner und Wischenbart gleichziehen. Aber wie schon am Tag zuvor liessen sich die beiden Novizen im gelben Porsche nicht aus der Ruhe bringen und konterten auf der letzten Wertungsprüfung. Mit 600 Punkten Vorsprung vor den VW-1200-Piloten Georg Geyer und Sebastian Klackl gingen sie als erste durchs Ziel. Auf dem dritten Platz folgten mit 900 Punkten rückstand Michael Krammer und Andreas Ulm im Fiat 850 Coupé von 1968. Zimmermann und Bacher landeten am Ende auf dem vierten Platz. Fünfte wurden Guenter Schwarzbauer und Erich Hemmelmayer im Datsun 240 Z von 1972.
Dem Nachwuchs eine Chance
Nicht ganz ohne waren die Streckenverhältnisse in diesem Jahr. Obwohl nur wenig Schnee gefallen war, war an exponierten Stellen sowie morgens und abends immer wieder mit vereister Fahrbahn zu rechnen. Da war Vorsicht geboten. Trotz der drohenden Gefahr gab es nur ein paar ganz wenige Dellen im alten Blech, was natürlich auch der grossen Disziplin aller Teilnehmer zuzuschreiben ist. Die lobten einmal mehr die gemütliche Atmosphäre in der faszinierenden Landschaft. Besonderes Lob galt auch den beiden Siegern, die bewiesen haben, dass Oldtimer-Rallyes kein reiner Altherrensport sind, wie häufig angenommen. Hier wächst eine neue Fahrer-Generation nach, deren Anteil bei der nächsten Planai-Classic hoffentlich noch grösser sein wird.
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Ein lachendes Auge zum zahlreichen Starterfeld, das weinende betrifft Vorkriegsmodelle, kein einziger echter Oldtimer am Start !
LG M. Loy