Die 37. Mille Miglia (durchgeführt vom 15. bis 18. Mai 2019) nahm am vergangenen Samstag ihr Ende. Es gab wie in der aktuellen Formel 1 einen weiteren Doppelsieg, diesmal jedoch nicht von Mercedes-Benz sondern von Lokalmatador Alfa Romeo.
Der 6C 1500 SS von 1928, aus dem Alfa Romeo Museum in Arese, fuhr mit der Besatzung von Giovanni Moceri und Daniele Bonetti die 1600 km von Brescia nach Rom und zurück am genauesten und verwies den 6C 1750 SS (1929) von Andrea Vesco und Andrea Guerini auf den Ehrenplatz. Das Podest wurde noch mit einem Franzosen, dem Bugatti T40 mit Juan Tonconogy und Barbara Ruffini am Steuer komplettiert.
"Wir sind überglücklich nach mehreren Versuchen es doch noch geschafft zu haben uns in die Siegerliste der Mille Miglia einzuschreiben", sagte das Siegerteam nach ihrem grossen Erfolg.
Die Zweitplatzierten meinten: "Wir sind nicht wirklich zufrieden mit dem zweiten Platz. Es ist doch nur der zweite Platz! Aber wir sind gegen sehr starke Teams angetreten und haben immerhin die dreifach-Sieger Tonconogy/Ruffini auf den dritten Platz verweisen können."
Auch Frauen am Steuer
Es gab nicht nur ein dreifaches Vorkriegs-Podest in der Gesamtwertung, auch der Ladies Cup wurde mit einem Auto mit Baujahr vor dem 2. Weltkrieg gewonnen.
Die im Gesamtklassement an 32. Stelle ins Ziel gekommenen Silvia Marini und Francesca Ruggeri gewannen diese Wertung mit dem Aston-Martin 2-Liter Speed Model aus dem Jahr 1937.
Berühmte Leute
Von den Fahrern, die im Motorsport schon Geschichte schrieben, musste leider Romain Dumas mit dem Porsche 550A Spyder 1500 RS das "Rennen" aufgeben und Miki Biasion erreichte mit dem Ferrari 250 MM Spider Vignale den 113. Platz.
Porsche Sammler Magnus Walker startete für einmal nicht in einem Zuffenhausener Fahrzeug, sondern in einem Mercedes-Benz 300 SL. VW-Konzernvorstand Herbert Diess stand mit einem Bugatti 35B von 1928 am Start in Brescia.
Mitmachen ist wichtiger als Siegen
In einem schwarzen Mercedes 220 Ponton machten sich Vater und Sohn Danieli auf den Weg.
Das Auto wurde in jahrelanger Arbeit für die MM bereitgemacht und absolvierte im Vorfeld als letzter grosser Test die Klassikrallye von Ulm nach Budapest. Ihr Höhepunkt war der Zwischenstopp in Terni, dem Geburtsort von Vater Danieli, denn hier wurde natürlich das deutsche Team von der Familie und vielen Freunden frenetisch gefeiert.
Für die meisten Teilnehmer zählt weniger der Sieg oder der Platz, viel mehr aber die Tradition der Mille Miglia, dem grössten Strassenrennen seiner Zeit, an sich. Die Anzahl Prominente war in diesem Jahr geringer als auch schon und die Klassik-Abteilungen der grossen Autohersteller machten sich 2019 rarer. Doch dies störte den echten Fan dieser Veranstaltung höchstens am Rande. Die Mille Miglia ist und bleibt ein italienisches Volksfest, das man einfach erlebt haben muss. Die Mille ist in ihrer Art und Ausprägung gewiss weltweit einzigartig.
Eine Mammut-Veranstaltung mit besonderer Note
Insgesamt 430 Autos (53 wurden zurückgezogen), 1801 Kilometer Wegstrecke, 4 Tage und insgesamt 40 Stunden am Lenkrad, 200 Rathäuser in 7 Regionen. Das sind die nackten Zahlen der MM 2019, die bekannt ist für traumhafte Gegenden und authentische Ortschaften, die für das rollende Kulturgut das perfekte Umfeld bieten.
Franco Gussalli Beretta, Präsident der 1000 Miglia meinte abschliessend: "Auch die 37. Mille Miglia führte wieder durch bezaubernde Landschaften und Dörfer. Sowohl die Besatzungen als auch das breit vertretene Publikum am Streckenrand zeigten grosse Begeisterung. Ein Dank geht an die Zuschauer, die uns in jeder Stadt und in jedem Dorf mit grosser Begeisterung empfangen haben."
Genau diese Begeisterung macht die Mille Miglia aus. Es ist berührend zu sehen, wie Alt und Jung am Strassenrand, ganz ohne Neid und Missgunst, dem zum Teil sehr wertvollen Alteisen zujubelt.
Mehr als tausend Worte können die Fotos in der Bildergalerie diese Stimmung darstellen …
Und beachten Sie auch die unterhaltsame Bildergeschichte zur Mille Miglia 2019 ...
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Bild 78/135 ist kein Lancia Aurelia B 21
Richtig wäre Fiat 1100 N (kein TV)
LG M.Loy