Technik im Gespräch (3) – Chassis und selbsttragende Karosserien
Zusammenfassung
Bereits vor fast 100 Jahren bauten Autokonstrukteure Fahrzeuge mit selbsttragenden Karosserien. Trotzdem blieben getrennte Fahrgestelle und Aufbauten noch über Jahrzehnte im Trend, im Rennsport gar noch länger. Warum eigentlich? Und welche Mischformen gibt und gab es. Welches waren die Vorzüge und Nachteile der verschiedenen Vorgehensweisen. Lassen wir die zwei Kumpel Albert und Exbert das Thema im Gespräch klären …
Geschätzte Lesedauer: 10min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Die Kollegen Albert und Exbert diskutieren wieder einmal über Automobile und deren Funktionsweise, genauer über das Thema Chassis-Bauweise und selbsttragende Karosserien … Exbert: So nachdenklich heute? Hat dich der Robert wieder... Albert: Sag’ mir nichts. Ja – hat wieder genervt. Hat gemeint, es sei doch ein Paradox: In einer Carosserie würden sie auch Chassis richten, nicht nur Beulen ausbeulen. Dabei gebe es heute gar keine Chassis mehr. E: Und jetzt wolltest du fragen, was paradox heisst? A: Ja, das auch. Hat das nicht irgendwas mit den Zähnen zu tun? E: Albert, sein nicht albern. Das mit dem Zahnfleisch ist Paradontose.
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Ein diesbezügliches Ende gab es erst 1962 als die Serie des 300SL Roadster auslief.
Im Gegensatz zu Lotus, wurden bei Ginetta, die Kunststoffteile nicht direkt gestresst, sondern quasi als
Verstärkung bzw. Versteifung der Metallteile einbezogen. Das erklärt auch, warum z.B.an Modellen,
wie die bildschönen G15 keine Haarrisse auftreten, wie z.B. bei vielen Lotus Modellen! Es ist so schade,
dass dieser Hersteller nicht kapitalkräftiger war, denn da hätten noch so viele, tolle Sachen kommen können!
Übrigens, der G15 war der erfolgreichste Seriensportwagen in Großbritannien, mit nur 880 gebauten Einheiten,
wovon die meisten, auf Rennstrecken, eingesetzt wurden. Anfang der 1980 er Jahre, war dieser Wagen so erfolgreich, dass die britische Vereinigung zur Austragung von Sportwagenrennen, diesen Wagen für jegliche
Rennen disqualifizierte!
Leider fahlt in dem ansonsten ausführlichen Artikel auch Dante Giacosa und die Cisitalia-Typen D46, 202 und 360, ohne die der 300SL-Rahmen wohl kaum entstanden wäre.
das des Zentralrohrkonzepts allein eines... Und Exbert sagt ja gerade in diesem Beitrag ausdrücklich, es könnten nie alle Beispiele erwähnt werden, und es sei doch interessant, wenn von Lesern Ergänzungen kommen. Den Passus mit Tatra und VW werde ich aber im Sinne Ihrer Informationen anpassen.
Freundliche Grüsse
Der Autor
PS
Was sind die Quellen für Ihre Informationen?



Die Aussage von Albert: In einer Carosserie würden sie auch Chassis richten, nicht nur Beulen ausbeulen. ist sachlich nicht ganz korrekt.
Schäden an Fahrzeugkarosserien entstehen oft in Folge einer Krafteinwirkung. Ist diese punktuell so groß, dass sich die Oberfläche dauerhaft verformt, wird dies als Oberflächenunvollkommenheit bezeichnet. Zwei dieser entstehenden Unvollkommenheiten der Karosserieoberfläche sind häufig die Delle und manchmal die Beule.
Die Delle entsteht durch Druck von außen nach innen, wie durch Aufprall von Hagelkörnern und Kastanien oder typischen Parkplatzschäden durch Rempler mit Türen oder Einkaufswagen. Als Beule wird eine Verformung von innen nach außen bezeichnet, hervorgerufen etwa durch Stoß rutschender Ladung im Kofferraum.
Optische Unterscheidung
Beule: plastische Verformung nach außen (konvex), Vorwölbung einer Oberfläche.
Delle: plastische Verformung nach innen (konkav), muldenförmige Vertiefung einer Oberfläche.
Mittels Reflexion eines speziellen Linienmusters (Linienspiegelbild) auf einer Karosserieoberfläche lassen sich Unregelmäßigkeiten durch entstehende Krümmungen der Linien erkennen. Bei ebenen und glatten Oberflächen verlaufen die Linien parallel. Bei einer Delle verlaufen die Linien auseinander (um die Delle herum); bei einer Beule verlaufen die Linien im Zentrum der Beule zusammen.
Beseitigung durch Rückverformung
Für Albert: Um eine Delle zu flächen oder glätten, wird diese von innen nach außen herausgedrückt oder von außen herausgezogen. Eine Beule wird durch Druck von außen nivelliert.
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