Mercedes-Benz 300 SEL 6.3 Coupé Speciale Pininfarina – Mauersternchen
Zusammenfassung
Wenn Geld und Willensstärke in ungewöhnlich hoher Konzentration aufeinandertreffen, entstehen bisweilen Geschichten von bewundernswerter Irrationalität. Ein niederländischer Geschäftsmann besteht Ende der Sechzigerjahre darauf, sich von Pininfarina seinen 300 SEL 6.3 zum Coupé umbauen – und behält ihn anschliessend kaum länger als ein Jahr. Dieser Artikel erzählt von einem der letzten Autos mit Spezialkarosserie, dessen Linien nach über 50 Jahren noch immer polarisieren.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Bitte kein Aquarium
- Weniger fein als üblich
- Die Freude währt nur kurz
- Kritik der Stilkritik
- Erneut zu haben
Geschätzte Lesedauer: 9min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Henri Smeets weiss genau, was er will. Als ebenso gutverdienender wie luxusliebender Druckereibesitzer möchte sich der Niederländer nicht mit dem besten Auto der Welt zufriedengeben. Sein nächster fahrbarer Untersatz hat das allerbeste Auto der Welt zu werden. Nur gibt es den perfekten Wagen ganz nach Smeets' Gusto nicht beim Händler an der Ecke zu kaufen – lediglich eine geeignete Basis. Das beste Serienauto der Welt – und damit höchstens zweitbestes Auto insgesamt – ist nach einzelner niederländischer Lesart und entgegen dem Selbstverständnis einer englischen Traditionsmarke kein Rolls-Royce, sondern der nagelneue Mercedes-Benz 300 SEL 6.3 mit dem V8 aus der 600er-Staatskarosse.
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Anmerkung zu Bild 33: „Schlicht-elegante Türverkleidung. Die Kartentasche nimmt das Motiv des äusseren Türgriffs auf.“ Die Kartentasche war ursprünglich nicht vorhanden, ist wahrscheinlich nachträglich rein gebastelt worden, siehe hier:
https://www.jornaldosclassicos.com/2022/04/13/mercedes-benz-300-sel-6-3-pininfarina-coupe-um-segredo-muito-bem-guardado/
Mir jedenfalls gefällt die damalige Designsprache von Pininfarina auch heute noch. Erwähnt seien Ferrari 365 GT4 2+2 (später 400i), Fiat 130 Coupé, Rolls-Royce Camargue und zum Schluss vielleicht noch das Lancia Gamma Coupé.
Einerseits finde ich es schade, dass Pininfarina Schöpfungen nicht mehr in die Serien einfliessen können, und anderseits will sich offenbar auch niemand mehr ein solches Auto anfertigen lassen, welches dann auch im normalen Strassenverkehr benutzt werden soll.
Das Heck erinnert mich irgendwie an VW - K70 und Passat. Die Mercedes-Scheinwerfer sehen an diesem Modell unmöglich aus. Im Inneren dominiert das langweilige Mercedesoriginaldesign - da fallen die echt schönen Sitze kaum gegen auf. Wenn Front und Heck etwas geneigt wären, hätte das Auto schon viel gewonnen... Insg. enttäuschend.
Übrigens: Das Abgasproblem könnte man vielleicht dadurch lösen, daß man das Auspuffendrohr nach rechts seitlich schwenkt. Eine entsprechende Korrektur hat bei meinem Fiat 2300L das Problem gelöst.








































































































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