Citroën M35 – Hotrod mit Zuckerwasser-Wankelmotörchen
Zusammenfassung
Ende der Sechzigerjahre glaubte Citroën an die Zukunft des Wankelmotors und investierte grosszügig in entsprechende Modelle. Das erste käufliche Citroën-Wankelfahrzeug war der M35, der lose auf dem Ami 6/8 basierte, preislich aber mehrere Klassen höher angesiedelt war. Mit diesem Wagen wollte Citroën Erfahrungen sammeln und verkaufte ihn in überschaubarer Zahl an “Testfahrer”. Ein Erfolg wurde er nicht, obschon der seidige Motorenlauf auch heute noch überzeugt. Dieser Bericht schildert die Geschichte der Citroën-Wankelfahrzeuge und vermittelt Fahreindrücke an Bord des M35, illustriert mit aktuellen und historischen Abbildungen.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Der perfekte Rundlauf
- Ackergaul statt Rennpferd
- Teure Entwicklung
- Zusammenarbeit NSU-Citroën
- Auf der Basis des Ami 6/8 aufgesetzt
- Mit Einscheiben-Wankelmotor
- Von Hand gefertigt
- Über eine Million Testkilometer in Kundenhand
- Am Steuer des M35
- Seidiger, aber wimmernder Lauf
- Kein Verbrauchskünstler
- Weitere Informationen
Geschätzte Lesedauer: 8min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Rotationskolben-Maschinen gab es schon im 16. Jahrhundert. Das Prinzip, dass sich bewegliche Teile nur um einen Schwerpunkt bewegen, wurde damals schon beim Bau von Wasserpumpen angewendet. Es sollte aber ein paar Jahrhunderte dauern, bis die ersten Motoren funktionierten. Ab 1932 wurde man auf den Namen Felix Wankel (1902-1988) aufmerksam. Wankel war ein Autodidakt und Nicht-Mathematiker, er besass wegen seiner extremen Kurzsichtigkeit auch nie die Erlaubnis, ein Auto zu steuern. Doch er hatte ein geniales räumliches Vorstellungsvermögen - und nach ersten Versuchen mit konventionellen Verbrennungsmotoren verlegte er sich schon früh auf die Rotationskolbenmotoren. 1933 erhielt er ein Patent für einen ersten Drehkolbenmotor.
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