An der Auktion in Hershey werden einige aussergewöhnliche Raritäten angeboten. Die meisten Angebote sind Vorkriegs-Fahrzeuge amerikanischer Provenienz.
Stromer im Aufwind
Elektrofahrzeuge waren schon nach der 19. Jahrhundertwende bis in die dreissiger Jahre eine Alternative zu Verbrennungsmotoren. Nun erfreuen sie sich schon seit einiger Zeit grosser Beliebtheit bei Auktionen.
In Hershey werden gleich drei davon versteigert, ein Milburn Electric Model 15 Light Coupe (1915), ein Rauch & Lang JX-6 Dual Control Electric Coach (1916) und ein Rauch & Lang Electric Coupe (1909).
Auch ohne Verbrenner
Alternative Antriebe gibt es auch in den mit Dampf betriebenen Autos von White, Dos-à-Dos oder Grout. Die Schätzpreise liegen hier zwischen USD 30’000 und 40’000.
Dazu kommen noch Fahrzeuge von Stanley, die meist ebenfalls mit Dampf betrieben wurden.
Die Ausnahme
Es ist überraschend, dass kein Bentley angeboten wird - vielleicht will sich zum 100. Geburtstag der Marke kein Sammler von seinem Fahrzeug trennen? Wer aber ein Fahrzeug von der britischen Insel kaufen will, der kann zum Beispiel bei einem der fünf angebotenen Rolls-Royce zuschlagen.
Spezial-Fahrzeuge
Ein Ford Truck Model AA (1929), aufgebaut als Popcorn- und Erdnuss-Verkaufswagen, wird selbst auf den grossen Auktionen selten angeboten.
Der Schätzpreis für den White "Mountain Bus" (1919), der im Westen der USA in National-Parks für Touristen-Fahrten eingesetzt wurde, liegt bei USD 50'000 bis 75'000.
Auch nicht oft zu finden ist der angebotene Cadillac V-16 Convertible "Woodie" Convertible Coupe (1931). Cadillac hat damals erstmals einen 16-Zylinder Motor verbaut, was es zuvor nur bei Bugatti gab.
Mit dem Sport Phaeton und der Seven Passenger Limousine verfügen zwei weitere Cadillac in der Auktion über den V16 Motor.
Aussergewöhnlicher Hingucker
Das jüngste Fahrzeug das versteigert wird, stammt von 1970. Beim durchblättern der Lots vermutet man erst einen Schreibfehler beim Baujahr. Der Ruger Sports Tourer Prototype sieht auf den ersten Blick aus wie ein Bentley der dreissiger Jahre. Tatsächlich ist es aber ein Prototyp mit einer Karosserie, die den Autos aus der damaligen Zeit nachempfunden ist. Der Ruger ist auf einem modernen Chassis aufgebaut und für den Vortrieb sorgt ein Ford 427 cui Motor, wie er auch z.B. in der Cobra verwendet wurde. Beim Beschleunigen und Überholen dürfte er dabei für einige erstaunte Gesichter sorgen.
Informationen und viele Fotos zur Auktion von RM/Sotheby's