Der NSU RO 80 galt bei der ersten Vorstellung 1967 als Fahrzeug, das aufgrund seiner Raffinessen und der technischen Neuerungen für weltweites Aufsehen sorgte. Erstmals wurde eine völlig neue aerodynamische Limousinen-Bauform entwickelt, die durch ihre Keilform im Windkanal für einen unglaublich niedrigen cw-Wert sorgte. Ebenfalls völlig neu war der Antrieb des RO 80, ein Zweischeiben Wankelmotor. Beide Komponenten führten schließlich dazu, dass es den NSU-Werken mit diesem Fahrzeug als erstem deutschen Automobilhersteller überhaupt gelang, die begehrte Auszeichnung „Auto des Jahres“ zu erhalten.
„Urmodell“ nur in Altlußheim zu sehen
Die Neckarsulmer Fahrzeugwerke präsentierten den NSU RO 80 bei der IAA 1967 in Frankfurt sehr werbewirksam mit einem besonderen Schnittmodell, das dank hydraulischen Klappmechanismen viele Technikdetails offen legte. Das Zweikreis-Bremssystem und ein seitlicher Aufprallschutz sorgten neben dem kompakten Wankelmotor bei der Fachpresse für Schlagzeilen, die in allen großen Automobilmagazinen den Titelplatz für sich in Anspruch nahmen.
Besonders freuen wird es im Jubiläumsjahr alle Freunde der Wankeltechnik, dass es diesem geschichtsträchtigen Schnittmodell nicht wie den meisten Messefahrzeugen erging, indem es nach Ende einer Werbekampagne einfach verschrottet wurde.
Museumsgründer Horst Schultz rettete das besondere Exponat gerade noch rechtzeitig für seine seit 15 Jahren bestehende, übrigens weltweit einzige Wankel-Dauerausstellung im Altlußheimer Museum Autovision. Ein weiterer, nicht aufgeschnittener NSU-RO 80 steht zudem in klassischem „Gletscherweiss“ in der NSU-Nachkriegsausstellung des Museums. Und wer es genau wissen will, findet in der Wankelmotoren-ausstellung der Autovision alle vier Varianten der im RO 80 jemals verbauten Antriebstechnik!
Doppeljubiläum mit Buchveröffentlichung
Das Jahr 2017 gibt der Autovision neben dem RO 80 Jubiläum weitere Anlässe zum feiern, denn genau vor 15 Jahren, im September 2002, feierte man die Eröffnung dieses Museums. Und da die inzwischen 6 Ausstellungsbereiche auf eine Fläche von über 2500 Quadratmetern herangewachsen sind, entschloss sich Horst Schultz in diesem Jubiläumsjahr, ein begleitendes, 200 Seiten starkes Museumsbuch zu erstellen, welches ab sofort unter dem Titel „Autovisionen – gestern, heute, morgen“ direkt vom Museum Autovision zu beziehen ist.
Weitere Informationen gibt es auf der Museums-Website.