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Seat Ibiza Bimotor – Autofahren in Stereo

Erstellt im Jahr 2014

Leselänge 6min

Text:

Stefan Pabeschitz

Fotos:

Robert May

Seat Coches Históricos

Antoine Dellenbach

Robert May

Seat Coches Históricos

Antoine Dellenbach

31 12 0

Die zusammen zwischen 250 und 280 PS starken Motoren haben mit den etwa 1000 kg des Rallye-Ibiza leichtes Spiel

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Motorsound von vorne und von hinten: "Car Stereo" ist eine sehr passende Beschriftung

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Zweimal zwei: 1986 und 87 wurden José Servià und Lluis Corominas zweite in der spanischen Rallyemeisterschaft

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Obwohl mehr oder weniger improvisiert, wirkt der Seat doch durchdacht und ausgereift

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Die heutige Lackierung orientiert sich am Farbschema der Saison 1988. Im Vorjahr war der Bimotor blau, 1986 weiss

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Begriffsverwirrung: Die "Heckklappe" ist eine zweite Motorhaube – und eigentlich nur ein abnehmbarer Deckel

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Die roten Schläuche leiten Ansaugluft zu den Vergasern

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Der Kühler sitzt vor dem Motor und wird durch die zwei grossen Metallschächte angeströmt

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Ein 1,5-Liter-Motor vorne und einer hinten. Die Leistungsangaben differieren zwischen jeweils 125 und 140 PS

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Strenggenommen müsste es "1,5 + 1,5" heissen. Insgesamt hat der Bimotor ja drei Liter Hubraum und nicht nur 2,25

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An der Pedalerie und dem Schaltknüppel hängen jeweils zwei Seilzüge – einer nach vorn und einer nach hinten

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Am Armaturenbrett gibt es quasi alles doppelt – bis auf Tacho und Lenkrad

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Anglo-italienische Doppelinstrumentierung von Smiths und Veglia

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Zwischen den Sitzen befindet sich ein weiterer "Schalthebel" zum manuellen trennen der Kupplungen, damit der Bimotor bei Ausfall eines Motors trotzdem weiterfahren kann

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Lack ist nur unnötiges Gewicht: Eine nackte Blechwand trennt die Piloten vom Heckmotor

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Von vorn könnte man ihn noch für einen gewöhnlichen, einmotorigen Ibiza halten

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Die Frontschürze mit dem ausgeprägten Spoiler fand sich auch am Serienmodell

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Bis hierhin sieht alles noch recht normal aus...

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Als der zweimotorige Seat erstmals aus der Werkstatt rollte, rieb sich mancher verwundert die Augen

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Funktion vor Form: Das zerdengelte Auspuffrohr zeigt deutlich, dass es auf Ästhetik nicht ankam

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Seat Ibiza Bimotor (1987) - ADAC Eifel Rallye Festival 2018

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Seat Ibiza Bimotor (1986) – Der zweimotorige Eigenbau in seiner Debütsaison 1986

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Seat Ibiza Bimotor (1986) – Servià/Corominas bei der Rallye Lleidos 1986

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Seat Ibiza Bimotor (1986) – Servià/Corominas bei der Rallye RACE Pals 1986

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Seat Ibiza Bimotor (1986) – Servià/Corominas bei der Rally de Tierra de Lloret de Mar 1988

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Seat Ibiza Bimotor (1986) – Die zusammen zwischen 250 und 280 PS starken Motoren haben mit den etwa 1000 kg des Rallye-Ibiza leichtes Spiel

Seat Ibiza Bimotor (1986) – Motorsound von vorne und von hinten: "Car Stereo" ist eine sehr passende Beschriftung

Seat Ibiza Bimotor (1986) – Zweimal zwei: 1986 und 87 wurden José Servià und Lluis Corominas zweite in der spanischen Rallyemeisterschaft

Seat Ibiza Bimotor (1986) – Obwohl mehr oder weniger improvisiert, wirkt der Seat doch durchdacht und ausgereift

Seat Ibiza Bimotor (1986) – Die heutige Lackierung orientiert sich am Farbschema der Saison 1988. Im Vorjahr war der Bimotor blau, 1986 weiss

Zusammenfassung

Mit Improvisationstalent und Kreativität bastelte Seat 1986 die denkbar eigenwilligste Version eines allradgetriebenen Rallye-Geräts. Eine exklusive Ausfahrt am Limit mit dem Ibiza Bimotor.

Dieser Artikel enthält folgende Kapitel

Der Ausweg
Ende der spanischen Philosophie-Stunde
Kupplung und Schaltung

Geschätzte Lesedauer: 6min

Leseprobe (Beginn des Artikels)

Seats erste Jahre nach der Scheidung der Langzeit-Ehe mit Fiat schmeckten ein wenig nach Patchwork-Familie. Mit Volkswagen war der wieder gänzlich im Staatseigentum stehende Hersteller frisch verpartnert und fertigte in Wolfsburger Auftrag Polo, Passat und Santana für den damals importgeschützten spanischen Heimmarkt. Die Modelle Ronda und Marbella wurden vollmundig als Eigenkreationen angepriesen, waren aber augenscheinlich nur mehr oder weniger gelungene Facelifts von Ritmo und Panda. Der ganze Stolz der Katalanen galt zu Recht dem kompakten Ibiza: Er stand für einen Neustart der Marke – und auf der Bodengruppe des Fiat Ritmo. Neben dem kleinen Benzinmotor und dem Diesel (ebenfalls alte Bekannte aus dem Fiat-Regal) sorgten aber vor allem die beiden größeren Benziner für Aufsehen. Die 1,2- und 1,5-Liter-Aggregate mit zunächst 63 bzw. 85 PS trugen eine bemerkenswerte Aufschrift auf dem Ventildeckel: "Seat – System Porsche" – eine großmütige Ansage. Tatsächlich handelte es sich um eine Weiterentwicklung des VW-Motors mit der internen Kennnummer EA801, sozusagen der "Small Block" im Volkswagen-Universum und dort mit 1,1 und 1,3 Litern Hubraum zu finden. Seats Werk und Porsches Beitrag machten sich vor allem im Aufbohren und einer überarbeiteten Ventilsteuerung bemerkbar – der Schriftzug kostete die Spanier sieben D-Mark Lizenzgebühr pro Auto. So günstig würde es Porsche wohl heute nicht mehr machen, obschon mittlerweile unterm selben Konzerndach.

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