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BMW 1800 – Kurz vor fünf

Erstellt am 23. April 2025

Leselänge 7min

Text:

Paul Krüger

Fotos:

Bruno von Rotz

Archiv

Bruno von Rotz

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Nicht nur im Charakter italienisch: "Granadarot" war eine der kräftigeren Farben in der BMW-Palette 1969

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Mit dem teilweise geschwärzten Kühlergrill entsprach die "Neue Klasse" ab 1968 wieder mehr dem aktuellen Verständnis von Sportlichkeit

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Der 1800 reckt das Heck in die Höhe – ein Zugeständnis an den rund 600 Liter fassenden Kofferraum

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Gut versteckt: Die seitliche Zierleiste kaschiert die Fugen für Motorhaube und Kofferraumdeckel

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Erst geöffnet wird deutlich, wie riesig die Kofferraumklappe wirklich ist

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Matt und modern: Ab August 1968 war der Kühlergrill bis auf die zwei mittleren Streben schwarz lackiert

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Nachdem Isetta, 600 und 700 darauf verzichtet hatten, trug die "Neue Klasse" wieder die traditionelle Doppelniere

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Runde Scheinwerfer behielt der 1800 bis 1970. Zum Modelljahr 1971 wurden sie eckig

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Die Form von Raddeckeln und Zierringen änderte sich mehrmals über die Jahre. Gleich blieb der Felgendurchmesser von 14 Zoll

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Mit der Modellpflege 1968 wanderten BMW-Zeichen und Schriftzug am Heck von links nach rechts

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Rote Laterne: 1969 war das letzte Jahr, in dem rote Blinker in Deutschland erlaubt waren

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in Hauch von Peilkante: Viele Details der scheinbar so schlichten Karosserie offenbaren sich erst auf den zweiten Blick

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Erst mit der Modellpflege 1963 kam die seitliche Klappe

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Die niedrige Ladekante fiel im Herbst 1970 der Modellpflege und grösseren Rückleuchten zum Opfer

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Im Übergang von C-Säule zu Seitenteil versteckt sich ein kompliziertes Formenspiel unter der Kofferraumklappe

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Ein filigranes Gestänge hält den schwere Deckel des Kofferraums

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Mit der Modellpflege im Sommer 1968 erhielt der 1800 ein neues Armaturenbrett: Die Instrumente rückten höher und die Holzfolie verschwand

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Gegen Ende der Bauzeit war die Sitzposition hinter dem hohen Lenkrad nicht mehr ganz zeitgemäss

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Für den damals populären Fahrstil mit ausgestreckten Armen sass der Schalthebel etwas zu weit vorne

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Erst blinken, dann schalten: Der Hebel für die Fahrtrichtungsanzeiger sitzt auf der rechten Seite der Lenksäule

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Statt durch Druck auf den Pralltopf wird über die drei Tasten in den Lenkradspeichen gehupt

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Die ab 1968 höhersitzenden Instrumente liessen sich deutlich besser durch das Lenkrad ablesen

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Ab Werk war der Pralltopf ein schlichtes schwarzes Plastikteil. Das BMW-Zeichen fand erst später darauf

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Statt der Zeituhr war auf Wunsch und gegen Aufpreis auch ein Drehzahlmesser erhältlich

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Tacho bis 200 km/h; statt Drehzahlmesser gibt es lediglich rote Schaltmarkierungen

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Deutsch beschriftete Instrumente. Für Informationen über Öldruck und Ladestrom muss je eine Warnleuchte reichen

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Drehknäufe statt Hebelverriegelung für die Schwenkfenster gab es bereits ab 1963

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Der neue 1800 kombinierte ab 1968 den Block des 2000 mit der Kurbelwelle des 1600 statt wie zuvor andersherum. Damit mass der Vierzylinder nun 1766 statt 1773 cm3

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Dasselbe nur anders: Ab 1968 hatte der 1800er eine veränderte Geometrie (grössere Bohrung, geringerer Hub) bei unverändert 90 PS und 143 Nm

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Bayrische Motorenwerke: Mit den neuen Vierzylindern legte man in München endlich wieder Betonung auf das "M"

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Technik hinter der Schottwand: Verriegelung der Motorhaube und Scheibenwischergestänge. Rechts eine der Düsen für die Scheibenreinigung

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BMW 1800 (1969) – Die "Neue Klasse" lässt schon viel von der Fahrdynamik des späteren 5er-BMW erahnen

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BMW 1800 (1969) – Ein BMW 1800 kratzte mit 90 PS an den 170 km/h

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BMW 1800 (1969) – Wer Doppelscheinwerfer an seiner "Neuen Klasse" wollte, musste die US-Leuchten des BMW 2000 montieren

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BMW 1800 (1963) – Präsentation auf der IAA in Frankfurt 1963

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BMW 1800 (1963) – Durch den etwas niedriger sitzenden Stossfänger wirkt die "Neue Klasse" nicht mehr ganz so hochbeinig

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BMW 1800 (1963) – Als echte Sportlimousine lange ohne deutsche Alternative

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BMW 1800 (1969) – Das neue "Einstiegsmodell" mit 90 PS

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BMW 2000 (1969) – eckige Scheinwerfer sorgen für optische Distanz zum kleinen 1800

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BMW 1800 (1963) – Bis August 1968 sassen Markenlogo und Schriftzug links

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BMW 1800 (1963) – Armaturenbrett mit Holzfolie und Zweispeichenlenkrad mit Hupring

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Ab Januar 1966 war der Motor des BMW 2000 CS (rechts) auch in der "Neuen Klasse" erhältlich. Hier ist indes ein BMW 1800 zu sehen

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BMW-Ausstellung der Gebrüder Marti im Restaurant Schweizerbund, Bern, 1. bis 3. November 1967

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BMW 1800 (1969) – Ende der Sechzigerjahre war die "Neue Klasse" zwar nicht mehr ganz so neu, dafür aber ausgereift – und unter den deutschen Marken immer noch ohne wirkliche Alternative

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BMW 1800 (1969) – Nicht nur im Charakter italienisch: "Granadarot" war eine der kräftigeren Farben in der BMW-Palette 1969

BMW 1800 (1969) – Mit dem teilweise geschwärzten Kühlergrill entsprach die "Neue Klasse" ab 1968 wieder mehr dem aktuellen Verständnis von Sportlichkeit

BMW 1800 (1969) – Der 1800 reckt das Heck in die Höhe – ein Zugeständnis an den rund 600 Liter fassenden Kofferraum

Zusammenfassung

Die "Neue Klasse" von BMW war der Fünfer vor dem Fünfer. Mehr als jede andere deutsche Mittelklasselimousine legte sie schon Anfang der Sechzigerjahre besonderen Wert auf Sportlichkeit. Gegen Ende des Jahrzehnts war sie vielleicht optisch etwas gealtert – aber fahrdynamisch hatte ihr immer noch kaum eine andere deutsche Marke etwas entgegenzusetzen.

Dieser Artikel enthält folgende Kapitel

Hubraumzuschlag
Kontinuierliche Modellpflege
Erneuerte Klasse
Kultivierter Hektiker
Fünf nach zehn

Geschätzte Lesedauer: 7min

Leseprobe (Beginn des Artikels)

Als der neue BMW 1500 im September 1961 auf der IAA präsentiert wurde, war das Aufatmen in Frankfurt mindestens ebenso gross wie in München. Bei den Bayrischen Motorenwerken, weil die seit Mitte der Fünfzigerjahre geplante Mittelklasse nun endlich serienreif war. (Ein "BMW 1400" mit aufgedoppeltem Motorrad-Boxermotor im Heck sowie ein zusammengestauchter 503 waren zuvor verworfen worden). Beim Messepublikum, weil es nach Jahren der behäbigen Luxusdampfer, knatternden Rollermobile und zweizylindrigen Heckschleudern nun endlich wieder einen "echten" BMW geben würde. Noch auf der IAA konnte BMW rund 2000 Bestellungen entgegennehmen. Bis zum Anlauf der Serienfertigung sollten jedoch noch elf Monate vergehen. Nach einer Vorserie im Februar rollten schliesslich im August 1962 die ersten BMW 1500 in München vom Band. In der Zwischenzeit waren die Felgen von 13 auf 14 Zoll, die Motorleistung von 75 auf 80 PS und der Preis von 8500 auf 9485 Mark vergrössert, gesteigert und erhöht worden. Der Leichtmetallmotor war jedoch aus Kostengründen verworfen worden.

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Quelle:

von mi******

02.05.2025 (09:18)

Antworten

Was immer wieder sofort auffällt, sind diese wunderbar gezeichneten und gestalteten Rundinstrumente, die damals noch üblich waren. Absolut funktional, sehr ästhetisch - und einfach schön anzuschauen.

Antwort von mo******

03.05.2025 (19:49)

Noch attraktiver ist die im 2000 tilux und später im 2000 tii serienmäßige Kombination aus Drehzahlmesser und im Kombiinstrument integrierter Uhr, bei den Flacharmaturern bis 1968 mit Holz unterliegt; das ist noch heute eine absolute Schau!

von fi******

29.04.2025 (07:25)

Antworten

Ich hatte einen der letzten 2000tii und für die damalige Zeit war das Auto ein "Überflieger" im Handling und vor allem der Laufruhe des Motors. Vermisst hatte ich eine Servolenkung was bei BMW damals als unsportlich galt; Mercedes behalf sich statt mit einer Servounterstützung mit einem extrem großen Lenkrad. Mit der Kugelfischer-Benzineinspritzung hatte ich im BMW keinen Ärger, wohl aber einige Jahre später in einem Peugeot 504 ti der ebenfalls auf Kugelfischer setzte.

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