Als Peter Auto diesen Event 2014 ins Leben rief, wollte man die 1920er-Jahre wieder aufleben lassen. Damals war Frankreich mit seiner ganz eigenen “Art de Vivre” das Zentrum der Schönheitskonkurrenzen.
Das Risiko zahlte sich gleich von Anfang an aus, 2014 und im darauffolgenden Jahr gewann man den Preis für die schönste Veranstaltung für historische Automobile. Auch das Publikum fand schnell Gefallen am Concours, die Zuschauerzahlen stiegen bis auf 19’000 Personen.
Da sich die Formel bewährt hat, können sich die Besucherinnen und Besucher auch bei der Ausgabe 2022 auf folgende Attraktionen freuen: Zugang zum ganzen Chantilly-Anwesen mit seinem Park, dem Schloss und den grossen Stallungen, ebenfalls wird man zahlreiche Ausstellungen, u.a. zu den Themen Automobil, Kunst und Kultur, besichtigen können. Auch Familien werden nicht zu kurz kommen.
Selbstverständlich wird der Concours die Hauptattraktion bilden. Er ist in drei Segmente aufgeteilt: den Concours d’Elégance für Hersteller und ihre Concept Cars, eine “State Competition” für Sammler klassischer Fahrzeuge und den Grand Prix der Klubs.
Zwei Klassen im Zeichen von Le Mans
Am Sonntag, dem 25. Dezember, werden die Wiesen von Le Nôtre und das Château de Chantilly einen idyllischen Rahmen für eine ganz besondere Versammlung von klassischen Fahrzeugen bilden. 150 Automobile aus der ganzen Welt und allen Epochen werden in 17 Klassen bewertet, wovon zwei den 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewidmet sein werden.
Zum einen sind das die Rennwagen, die zur Berühmtheit der Mulsanne-Gerade (respektive der “Hunaudières”) beigesteuert haben. Das scheinbar endlose, den Wald teilende Asphaltstück war jahrzehntelang die grösste Herausforderung für Aerodynamiker. Bereits 1925 legte der Chenard & Walker "Tank" das Fundament für die Jagd nach dem günstigen cw-Wert, welche ikonische Fahrzeuge wie Cadillacs “Le Monstre” von 1950 oder den zwanzig Jahre jüngeren Porsche 917 “Langheck” hervorbrachte. Seit den 200 km/h des Bentley Speed 6 in den Zwanzigern stiegen die Geschwindigkeiten zunächst auf 300 km/h, was der Maserati Tipo 151 von 1964 als Erster schaffte. 1988 knackte der WM P88 die bisher letzte Hundertermarke.
Zum anderen bekommen auch Autos, die im Performance Index vorne anzutreffen waren, eine eigene Kategorie. In dieser Rennklasse gewann, wer die grösste Distanz im Verhältnis zum Hubraum zurücklegte. Folglich wurden leichte, stromlinienförmige Wagen begünstigt, so konnten auch weniger zahlungskräftige Teams ihre Motorsport-Kompetenz demonstrieren und Erfolge auf der grössten Langstrecken-Bühne einfahren. Mit zehn Siegen zwischen 1950 und 1962 war und bleibt Panhard der “effizienteste” Hersteller dieser Kategorie. Auch andere Autobauer wie Porsche (1955), Lotus (1957) und Alpine (1968-69) waren im Performance Index zuoberst gelistet, bevor sie sich in noch höhere Sphären bewegten.
Die restlichen Klassen des Concours d’Etat werden am 1. Februar an der Retromobile Paris bekannt gegeben.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Veranstalters.