Im Fokus des Auftritts von Audi Tradition bei der diesjährigen Techno Classica in Essen stehen dieses Jahr „Raritäten“ aus der Unternehmensgeschichte. Die Highlights auf dem Stand der Marke sind der Audi quattro Spyder sowie der Audi Avus quattro. Beide Prototypen präsentierte das Unternehmen erstmals im Jahr 1991. Weitere Unikate und selten gezeigte Modelle ergänzen die Schau. So werden der Rallye-Prototyp Audi Gruppe S mit Mittelmotor und das einzige existierende Audi Motorrad auf dem Audi-Stand stehen.
Sensations-Fahrzeuge
Für das Publikum der IAA 1991 in Frankfurt war der Audi quattro Spyder mit Mittelmotorkonzept eine Sensation. Mit seiner Aluminiumkarosserie bringt er nur 1'100 Kilogramm auf die Waage. Spekulationen über eine Produktion in Kleinserie brachten den Audi-Händlern Tausende von Vorbestellungen. Der avisierte Preis von 100.000 Deutsche Mark war jedoch nicht zu realisieren. Es blieb beim Prototyp.
Nur einen Monat später legte Audi bei der Automobilausstellung in Tokio nach und zeigte die noch radikalere Sportwagenstudie Avus quattro. Seine hochglanzpolierte Karosserie aus Aluminium war ein weiterer Beweis für den konsequenten Leichtbau von Audi. Die Entwicklungsingenieure wählten auch beim „Avus“ das Mittelmotorkonzept, diesmal allerdings mit doppelter Zylinderanzahl: Für spektakulären Antrieb planten sie einen 509 PS starken Zwölf-Zylinder-Motor in W-Anordnung.
Weitgehend unbekannt ist der für den Rallye-Sport entwickelte Audi Gruppe S. Das in Essen ausgestellte Unikat sollte 1987 an den Start gehen, kam jedoch nie zum Einsatz. Audi entschloss sich aus Sicherheitsgründen in der bereits laufenden Saison 1986 zum Rückzug aus der Rallye-Weltmeisterschaft. Ein schwerer Unfall auf der Portugal Rallye 1986 – ohne Beteiligung eines Audi – veranlasste letztlich auch die Internationale Sportbehörde FIA, die Rallye Gruppe B und die geplante Gruppe S für die Saison 1987 nicht mehr auszuschreiben. Die technischen Merkmale des gezeigten Prototyps: Gitterrohrrahmen, Kunststoffkarosserie und Vierventil-Turbomotor in Mittelmotoranordnung.
Historische Raritäten
Das älteste Exponat ist ein Slaby-Beringer aus dem Jahr 1924. Das filigrane Fahrzeug ist mit einem Einzylinder-Zweitakt-Motor der Marke DKW ausgestattet.
Ebenfalls ein DKW-Antriebsaggregat trägt das Framo Dreirad TV 300, Baujahr 1929. Der ausgestellte Transportwagen mit Pritschenaufbau verfügt über eine Leistung von 7 PS.
Eine echte Rarität ist der DKW F 9, Baujahr 1941, der am Audi-Stand zu sehen ist. Der damals neu entwickelte 28 PS starke Dreizylinder-Zweitaktmotor versprach hervorragende Laufeigenschaften. Die Karosserie bestach durch die aerodynamische Formgebung. Der Ausbruch des Kriegs verhinderte die Serienproduktion. Nur zehn Stück wurden gebaut.
Die historische Abteilung der AUDI AG präsentiert ihre „Raritäten“ auf rund 700 Quadratmetern in Halle 7. Liebhaber und Sammler von Miniaturen können dort auch das Jahresmodell von Audi Tradition erwerben: einen auf 333 Stück limitierten Audi Sport quattro Rallye in der Farbe Orange, Massstab 1:43. Weitere Klassiker aus der Unternehmensgeschichte zeigen Mitglieder des ACI (Audi Club International) in Halle 7.1.