Das 20. Porsche-Treffen auf der Trabrennbahn Dinslaken am 1. Mai 2022 war auch das letzte. Auf dem Veranstaltungsgelände soll demnächst ein neues Wohngebiet entstehen, das sowohl Porsche wie Pferden keinen Platz mehr bieten kann. Zum Abschied versammelten sich noch einmal über 2000 klassische wie moderne Porsche am nördlichen Rand des Ruhrgebiets, um einen Tag lang der Begeisterung für die Stuttgarter Sportwagen zu frönen.
Schon auf der Anfahrt machte eine deutlich erhöhte Porsche-Dichte auf den Strassen bemerkbar. Je näher man der Rennbahn kam, umso länger wurden die Kolonnen, die nur aus Zuffenhausener Fabrikaten bestanden. Neben Besuchern aus Deutschland waren vor allem Porsche-Besitzer aus den angrenzenden Niederlanden in grossen Mengen angereist.
Auf dem Gelände wurde zunächst der Innenraumluftfilter auf eine harte Probe gestellt, denn die Sandbahn staubte unter den Rädern der einfahrenden Porsche gehörig. Sobald man ausgestiegen war stellte sich jedoch ob des sandigen Untergrunds fast ein wenig Strandurlaubsgefühl ein.
Nach Typ oder Baujahr sortiert wurde nicht. Patinierte 356 standen neben jungfräulichen 992, puristische 911 RSR neben opulenten Cayenne. Klassiker machten dabei etwa die Hälfte des Feldes aus.
Auch der Grad der Individualisierung schwankte stark. Nur die wenigsten Wagen waren bis zur letzten Schraube im originalgetreuen Zustand. Felgen und Lenkräder aus dem Zubehör gehören für die meisten Porsche-Fahrer zum guten Ton.
Wer sich die Zeit nahm und etwas genauer hinschaute, konnte selbst in einem so hochkarätigen Feld noch ein paar Besonderheiten ausmachen: etwa den unrestaurierte 356 A Speedster in ungewöhnlichem Dunkelrot oder einen von nur 2102 gebauten 911 Speedster von 1989.
Noch seltener ist das 944-Turbo-Cabriolet, von dem zwischen Herbst 1990 und Sommer 1991 nur 528 Exemplare entstanden sind. Wäre er nicht in auffälligem "Sternrubin" lackiert, hätte man ihn zwischen all seine Transaxle-Brüdern dennoch leicht übersehen können.
Äquivalent zu den Autos fand sich in Dinslaken auch die ganze Bandbreite der Besitzer und Besucher: Puristen und Tuner, Neuwagenkäufer und Oldtimerfreunde, Fachleute und Dummschwätzer, die alle leidenschaftlich miteinander diskutierten – natürlich rein freundschaftlich.
Leider wurde auch noch eine weitere Sorte Porsche-Liebhaber angelockt: Diebe. Drei 911, die ausserhalb des Veranstaltungsgeländes parkiert waren, wurden entwendet, während ihre Besitzer über die Rennbahn pilgerten. Einer der drei gestohlenen Porsche, ein blauer 911 SC, tauchte drei Tage später in Oberhausen wieder auf.
Auch wenn sich die Porsche-Freunde von Dinslaken verabschieden müssen, bleiben sie dennoch dem Ruhrgebiet treu. Das nächste Treffen am 1. Mai 2023 findet auf der Galopprennbahn in Mülheim an der Ruhr statt.



































































































































































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