Bereits sind zwei Jahre vergangen seit dem letzten Concours d’Elégance Suisse, der vor der Pandemie alljährlich im Schlosshof von Coppet ausgetragen wurde und auch international bereis ein beträchtliches Renommee aufbauen konnte.
Eine reguläre Schönheitskonkurrenz mit Jury, Bewertung und aufwändiger Gastronomie konnte Mathias Doutreleau nicht mehr organisieren, nachdem kurzfristig eine Bewilligung für ein informelles Treffen vorlag. Also wählte das Organisationsteam einen Kompromiss, um wenigstens dieses Jahr wieder mit den Freunden eleganter klassischer Autos zusammentreffen zu können.
Praktisch ohne grosse Sponsoren, aber mit viel Initiative und Herzblut wurde ein pragmatischer Ansatz gewählt. Der “Concours” wurde auf einen Tag reduziert, 90 bis 120 Autos mit den Jahrgängen 1920 bis 1985 konnten vorgängig angemeldet werden. Besucher ohne Autos waren beschränkt zugelassen.
Am 20. Juni 2021 trafen sich die Teilnehmer mit ihren Klassikern morgens auf einem privaten Weingut und fuhren dann im Rallye-Modus ins Schloss Coppet, wo die Ankunft ab 11:00 vorgesehen war.
Dort liess man sich mitsamt Auto bei einem gemütlichen Picknick nieder, genoss die Atmosphäre und bewunderte die anwesenden Fahrzeuge.
Eleganz ohne Zwang
Wer nun angesichts der niedrigen Eintrittsschwelle eine Horde von jungen und uninteressanten Autos oder viel Einheitsbrei erwartet hätte, sah sich angenehm getäuscht. Das eintreffende Fahrzeugaufgebot wirkte fast wie kuratiert, viel besser hätte es auch eine Jury nicht machen können.
Nicht nur gab es einen schönen Querschnitt durch die Jahrzehnte zu sehen, auch unterschiedliche Fahrzeuggattungen waren in vielen Facetten zu sehen (ein Betrachten der ganzen Bildergalerie lohnt sich).
Vom Fiat 600 bis zum Bugatti Atalante
Wer sich an einstigen Brot-und-Butter-Autos laben kann, kam genauso auf die Rechnung wie der Liebhaber von Superklassikern und echten Autolegenden.
So gab es einen hübschen Fiat 600 zu sehen, einen Renault 4 CV “Heck” oder heute seltene Limousinen von Alfa Romeo, Lancia und Triumph.
Es stand aber auch ein Aston Martin DB3S im Schlosshof, der aussah, als habe er nur kurz Rast gemacht auf der Fahrt von oder nach Le Mans.
Für viele aber war wohl der prachtvolle Bugatti Type 57 SC Atalante von 1937 (Chassis 57502) die Schönheitskönigin. Da war dann eine Jury gar nicht mehr nötig, dieser Wagen besticht nicht nur durch Eleganz, sondern auch durch eine fortschrittliche und sportliche Technik.
Exotisches zwischen Bekanntem
Das Tüpfchen auf dem “i” waren dann überaus seltene Autos wie ein Bristol 405 Convertible, ein Moretti 850 Sportiva oder ein Fiat 600 Viotti Coupé.
Und nur ein paar Meter weiter standen dann diverse Ferrari Sportwagen, staatsmännische britische Limousinen und Tourer oder amerikanische Cabriolets.
Ein spannender Mix gelang, auch ohne Eingriff einer Jury. Und die Besucher wirkten zufrieden, vor allem wenn sie sich gemütlich auf ihrer Picknickdecke ihrem Essenskorb zuwenden konnten.
Lust auf mehr
Natürlich soll die abgespeckte Concours-Variante eine einmalige Sache bleiben, Mathias Doutreleau hofft natürlich, die Tradition bereits nächstes Jahr wieder mit dem regulären Anlass fortzusetzen. Die Abwesenheit von kommerziellen Partnern und Sponsoring-Plakaten freue zwar die Fotografen, finanziell aber sei ein derartiger Anlass definitiv kein Geschäft, liess sich Mathias vernehmen.
Trotzdem hinterliess die Veranstaltung in Coppet einen stimmigen Eindruck und eigentlich ist es schade, dass in der Schweiz nicht mehr dieser Oldtimer-Picknicks organisiert werden.
































































































































































































































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