Bereits im dritten Jahr ist die gut eingeführte Veranstaltung “Albisgütli Classic Cars & Bikes” angekommen. Am 30. April 2023 fand der Saisonauftakt statt und wie es der Name vermuten lässt, trafen sich Autos und Motorräder vor den Toren Zürichs im Albisgütli. Der Zuspruch war einmal mehr gross, obschon das Wetter nicht so vielversprechend aussah wie erhofft. Immerhin blieb es aber trotz dunkler Wolken bei erträglichen Temperaturen trocken. Offene Cabriolets sah man aber trotzdem etwas weniger als auch schon.
Von nah und fern
Die Klassiker reisten aus vielen Kantonen der Schweiz an, aber man sah auch Autos mit deutschen Kennzeichen einfahren.
Für manchen Teilnehmer dürfte bereits die Anfahrt einen beträchtlichen Zeitaufwand benötigt haben, denn 80 km im Vorkriegsoldtimer sind schon etwas.
Autos aus aller Welt
Die Vielfalt vor Ort war einmal mehr beträchtlich. Fast alle autoproduzierten Nationen waren vertreten, insbesondere Deutschland, Frankreich, Italien, Grossbritannien, die USA und Japan, aber auch Schweden oder Spanien.
Dass insgesamt trotzdem britische Roadster und Limousinen und Alltagskost aus Deutschland, Frankreich und Italien stärker vertreten waren, entspricht wohl den Zulassungsstatistiken von damals.
Schwerpunkt Alltagsautos
Typisch für das Treffen im Albisgütli war einmal mehr die starke Präsenz einstiger Brot-und-Butter-Autos, angeführt natürlich durch den VW Käfer, der bekanntlich unsere Strassen einst fast dominiert hat.
Zu bewundern waren aber auch viele andere Alltagsautos von früher, etwa den Renault 4 CV, den Ford Taunus, den Opel Ascona oder die Alfa Romeo Giulia in verschiedenen Facetten.
Manche dieser einst täglich anzutreffenden Autos sind ja heute zu echten Raritäten geworden, so etwa der Riley Elf oder der Peugeot 203.
Auch Vorkriegsautos waren vorhanden, vertreten etwa durch einen schönen Rolls-Royce 20/25 HP, einen Ford Model A oder einen Wolseley Hornet, das Gros der Autos stammte aber aus den Sechziger- bis Neunzigerjahren.
Autos mit Geschichten
Fast jedes Auto vor Ort hatte wohl eine Geschichte zu erzählen, welche die Besitzer auch gerne in Erinnerung riefen. Der auffällig mit Sponsorenkleber verzierte Alfa Romeo Alfasud TI 1500 aus dem Jahr 1982 etwa war nicht einfach das Werk eines motorsportinteressierten Enthusiasten, sondern fuhr in dieser Aufmachung tatsächlich über viele Jahre Rallyes in Italien.
Trotz seiner anstrengenden Jugend befindet er sich immer noch weitgehend im Originalzustand und hat sogar erst kürzlich erfolgreich die Veteranen-Prüfung bestanden. Man wird ihn also noch häufiger sehen (und hören!).
Erwähnt werden sollte noch die Sonderschau mit über einem Dutzend Exemplaren des Citroën SM (das elegante Granturismo-Coupé aus der Citroën-Maserati-Kooperation) im etwas dunklen und ein bisschen abseits liegenden Festsaal, den vermutlich nicht jeder Besucher fand.
Ungezwungenes Kommen und Gehen
Es fällt wegen der Natur des Treffens nicht einfach, die Anzahl Autos zu zählen. Während die ersten um 11:00 (oder sogar davor) bereits wieder abfuhren, trafen stets neue Autos ein und nutzten die wieder freigewordenen Parkplätze. Rund 250 bis 400 Autos, eventuell sogar noch mehr dürften es wohl gewesen sein, die trotz der etwas unsicheren Witterung ins Albisgütli fanden.
Der Spaziergang durch den gestuften Parkraum fühlte sich an wie ein Rundgang durchs Automuseum. Viele Autos weckten Erinnerungen bei den flanierenden Besuchern und man könnte öfters hören: “Einen solchen Wagen besass ich auch einmal, ich kann mich noch gut erinnern, wie .”
Eine von vier Gelegenheiten
Wer das Treffen am 30. April 2023 verpasst hat, der hat noch drei weitere Chancen im Jahr 2023, denn am 18. Juni, am 20. August und am 1. Oktober 2023 findet erneut ein Albisgütli Classic Cars & Bikes statt, im Juni soll es eine Sonderausstellung zu Microcars geben, im August eine zu Maserati und am 1. Oktober bringen die FAM-Mitglieder historische Motorräder mit. Das Treffen ist weiterhin kostenlos für die Teilnehmer.
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