Mit einer Mischung aus klassischen Rallyeabschnitten, spannenden und sehr speziellen Sonderprüfungen und einer angenehmen sozialen Atmosphäre feierte vom 5. bis 8. November 2015 eine weltweit bekannte und traditionsbehaftete Veranstaltung, die 14. RAC-Rallye of the Tests ihre Rückkehr. Insgesamt über 70 Crews mit Fahrzeugen von 1950 bis 1970 kämpften auf einer anspruchsvollen Strecke von Newcastle nach Blackpool um den Sieg einer der besten Rallyes in Grossbritannien.
Imposante Historie seit 1932
Die Veranstaltung ist eigentlich ein Muss für alle historischen Rallyefahrer, denn sie lässt die ursprüngliche RAC Rallye wieder aufleben. Bereits bei den Uraufführungen von 1932 bis 1939 war die Rallye ein grosser Erfolg. Nach dem Krieg wurden dann 1951 die Grundpfeiler für die moderne Rallye wie wir sie heute kennen gesetzt, die erste fand dann im Jahr 2001 statt. Seither strömen jährlich grosse Menschenmengen nach Grossbritannien, um das Schauspiel auf den teilweise sehr schweren Routen mit sehr unterschiedlichen Wetterbedingungen mitzuverfolgen.
Über 70 Crews und viele ehemalige Gewinner
Die zahlreich erschienenen Teams hatten zwei verschiedene Arten von Herausforderungen zu meistern. Die Geschwindigkeits-Tests, wo es lediglich auf die schnellste Zeit ankam, wurden auf Privatgrundstücken ausgetragen. Die Regelmässigkeitsprüfungen, wo die exakte Durchschnittsgeschwindigkeit gefragt war, fanden dann auf öffentlichen Strassen statt. Aber die wirkliche Herausforderung waren dann die gut versteckten Zeitmesspunkte, wo sich die Teilnehmer ihre Zeitstempel sichern mussten und die Läufe bei Nacht. Hier durften die Teilnehmer die wahre Rallye-Luft von damals schnuppern, wo echtes Navigations-Know-How gefragt war.
An der Veranstaltung waren viele bekannte Namen der britischen Rallye-Szene vertreten, wie der Gewinner von 2014 Paul Signall im Alfa Romeo Giulietta, Howard Warren im Porsche 356, Roger Powley im Porsche 911, Kevin Hassenden im Mini Cooper, Jan Ebus im Porsche 356, Robin Eyre-Maunsell im Ford Escort, Frank Fennell auf Alfa Romeo Giulia und Dermot Carnegie im Volvo PV544. Die Rallye war zugleich das Finale der FIA Trophy for Historic Regularity Rallies. Dabei lag der Luxemburger Christian Crucifix, der in der Alfa Romeo Giulietta von 1960 antrat, mit 25 Punkten vor Paolo Marcattilj und war damit der absolute Favorit auf diesen Titel.
Drei anspruchsvolle Rallyetage quer durch Grossbritannien
Traditionell begann die Veranstaltung am Donnerstag Abend mit einigen Einführungsprüfungen, um die Besatzung auf die Rallye einzustimmen. Damit war die Messlatte für eine spannende und anspruchsvolle Rallye of the Tests 2015 gesetzt.
Der Freitag begann trüb und neblig. Nach dem Start um 7.30 Uhr am Morgen folgten acht Spezialtests, fünf Regelmässigkeitsabschnitte und eine Zeitkontrolle, bei denen die Teilnehmer vor allem mit den extrem rutschigen Strassen zu kämpfen hatten. Die schnellsten Teams erreichten das erste Etappenziel um 20.00 Uhr.
Damit ging ein langer und anstrengender Rallyetag zu Ende, an dem die Crews fast 280 Meilen über viele historische Abschnitte der RAC-Rallye zurücklegen mussten, bevor sie am Abend ihren ersten wohlverdienten Übernachtungshalt in der historischen Marktstadt Dumfries machen durften.
Der Samstag führte die Teilnehmer Richtung Osten nach Darlington. Davor mussten aber wieder neun Spezialtests, fünf Regelmässigkeitsabschnitte und eine furchterregende Zeitkontrolle durchlaufen werden.
Wohlverdienter Sieg
Nach der Übernachtung in Darlington begann dann der finale Renntag über die Pennines bis nach Blackpool, wo am Sonntag Abend ein “Black-Tie”-Abendessen die erschöpften Rallyefahrer erwartete. Davor mussten aber noch einige anspruchsvolle Tests absolviert werden bis das Ziel in der Küstenstadt Blackpool erreicht wurde.
Das Team, das all diese Aufgaben am besten meisterte, war Tullie/Warren.
Sie überquerten die Ziellinie vor Wilson/Vokes und Morgan/Taylor, die sich mit dem zweiten und dritten Platz geschlagen geben mussten. Die Spezialauszeichnung “Best of the Tests Trophy“ erkämpfte sich Peter Naaktgeboren und in der FIA Historic Regularity Championship triumphierte Paolo Marcattilj über Christian Crucifix.
Die nächste Veranstaltung wird im Jahr 2016 stattfinden. Wie üblich auf einer neuen Route, die in Bournemouth beginnen und bis nach Chester führen wird.