Als 1961 die 1,5-Liter-Formel für Grand-Prix-Wagen die vorherige 2,5-Liter-Hubraumlimitierung ablöste, befürchteten viele Beobachter, dass nun eine Zeit langweiliger Rennen mit tiefen Geschwindigkeiten folgen würde. Und heute, bald 60 Jahre später, sind die vier Jahre, in denen die 1,5-Liter-Formel-1-Wagen um Sieg und Niederlage fuhren, schon fast vergessen.

Dabei gehört gerade diese Periode zu einer der spannendsten Zeiten der Formel 1. Nicht nur wurden immer wieder neue Motoren eingeführt, auch der Sprung vom Rohrrahmen zum Monocoque-Chassis fand in jenen Jahren statt. Und neue Talente machten auf sich aufmerksam, so etwa Jackie Stewart oder Jochen Rindt. Und sie hatten alle Hände voll zu tun, denn die leichten Autos erforderten eine enorme Konzentration und viel Fahrkönnen.
Vielfalt
In den fünf Jahren der 1,5-Liter-Formel-1 wurden vier verschiedene Rennfahrer – Phil Hill, Jim Clark, John Surtees und Graham Hill – Weltmeister und eine Vielzahl an Rennställen konnten um Sieg und Podium fahren, u.a. BRM, Lotus, Cooper, Lola, Ferrari oder Brabham.
Zudem griff Porsche mit einem luftgekühlten Achtzylinder die etablierten britischen und italienischen Rennwagen an und Honda brachte mit dem quer eingebauten V12-Motor einen echt innovativen Lösungsansatz ein.

Rund 200 PS leisteten die kleinen Motoren, das Leergewicht lag bei rund 450 kg und die Silhouetten waren vorher und nachher nie mehr so schlank wie in jener Zeit.
Historische Abhandlung
Mit ihrem Buch “Grand Prix 1961-1965 - Die Jahre der 1,5-Liter-Formel 1“ haben Jörg-Thomas Födisch, Rainer Rossbach und Nils Ruwisch eine historische Abhandlung der fünf 1,5-Liter-F1-Jahre geliefert. Das Vorwort schrieb Richard Atwood.

Zunächst werden die fünf Jahre Grand Prix für Grand Prix wiedergegeben. Es folgen Abschnitt pro Weltmeister, eine Beschreibung der eingesetzten Motoren, Erklärungen zu den Fahrgestellen und dann noch ein paar Bemerkungen über Zeitgenossen jener Epoche.
Mit den Schilderungen erhält man einen umfassenden Eindruck über die vier Saisons und die wichtigsten Teams, Fahrer, Autos und Konstrukteure.
Wegen der zweisprachigen Ausführung fällt die Information an einigen Stellen kürzer aus als man es sich bei 350 Seiten vielleicht vorstellen könnte, dafür aber geht dann der Preis von EUR 99.90 auch in Ordnung, der mit kleineren Auflagen sicherlich nicht machbar gewesen wäre.
Bilderparadies
Doch es sind vor allem die Bilder, die dieses Werk absolut lesenswert machen. Von jedem Rennen liegen Aufnahmen vor, überraschend viele sind sogar farbig. Bernhard Cahier, McKlein und einige mehr haben ihre Archive durchkämmt und sicherlich einige der prächtigsten Formel-1-Fotos der 1,5-Liter-Epoche zusammengetragen.

Mit über 500 Fotos, die vielfach grossformatig abgedruckt sind, ist das Werk eine Freude für’s Auge. Vor allem findet man auch Fotos von Fahrern und Rennwagen, die man nicht jeden Tag sieht.
Für Rennsport-Fans
Wer den frühen Sechzigerjahren und ihren eleganten zigarrenförmigen Formel-1-Wagen etwas abgewinnen kann, der erhält mit dem neuen Buch von McKlein eine hervorragende Übersicht über jene Zeit, die dazu noch mit raren und sehenswerten Bildern illustriert ist.

Bibliografische Angaben
- Titel: Grand Prix 1961-1965 - Die Jahre der 1,5-Liter-Formel 1
- Autoren: Jörg-Thomas Födisch, Rainer Rossbach und Nils Ruwisch
- Sprachen: Deutsch & Englisch
- Verlag: McKlein Publishing
- Auflage: 1. Auflage Juli 2020
- Format: 29 x 29 cm, Hardcover im Schuber
- Umfang: 360 Seiten, ca. 220 Fotos/Abbildungen in Farbe und weitere 325 in Schwarzweiß
- ISBN: 978-3947156276
- Preis: EUR 99.90
- Kaufen/Bestellen: Online beim McKlein-Verlag , online bei amazon.de oder im einschlägigen Buchhandel
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