Ferraris 120-Grad-V6 – Winkeladvokaten des Rennsports
Zusammenfassung
Bereits vor 60 Jahren trieb ein V6 mit 120 Grad Zylinderwinkel einen Ferrari in der Formel 1 an. Vor 40 Jahren wuchsen Ferraris zweitem 120-V6 erstmals zwei Turbolader. Und auch wenn der Dritte im neuen 296 GTB heute doppelt so viel Hubraum hat, so lebt die Tradition der unkonventionellen Rennmotoren aus Maranello doch in ihm weiter. Dieser Artikel erklärt die Entwicklung der einzelnen Motoren und zeigt sie auf historischen Bilder und Zeichnungen.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Erstmals mit Mittelmotor
- Mit Turbolader in die Zukunft
- Erste Tests in Imola
- Die erste Turbo-Saison
- Ein neues Chassis für 1982
- Mit Verspätung in die Saison 1983
- Elektronische Einspritzung und zu wenig Leistung
- Die Katastrophen-Saison 1985
- Der erste Ferrari-120-Grad-V6 für die Strasse
Geschätzte Lesedauer: 14min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Während ich diese Zeilen schreibe, blicke ich auf einen Satz Zeichnungen. Es sind Konstruktionszeichnungen eines kleinen V6-Motors mit gerade einmal 750 Kubikzentimetern Hubraum, den Aldo Celli 1951 entworfen hatte. Celli, ehemals Konstrukteur bei Alfa Romeo, war ein selbstständiger Ingenieur, der bei seinen Konstruktionen eng mit Mario Speluzzi, einem früheren Motorenentwickler aus Maseratis Rennboot-Abteilung, und den rennfahrenden Leto-di-Priolo-Brüdern zusammenarbeitete. Cellis kleiner V6 wies einige konstruktive Besonderheiten auf, etwa ein Vorgelege an der kraftabgebenden Seite, um die Kupplung mit einer niedrigeren Drehzahl als die Kurbelwelle anzutreiben und um den Motor sehr tief im Fahrzeug platzieren zu können. Sein bemerkenswertestes Merkmal war jedoch der große Zylinderbankwinkel von 120 Grad. Wie ein 60-Grad-Bankwinkel ermöglicht der 120-Grad-Winkel einen gleichmäßigen Zündabstand, jedoch ohne den bei 60-Grad-V6 hierfür notwendigen Hubzapfenversatz. Beim 120-Grad-V6 können sich einander gegenüberliegende Pleuel einen Hubzapfen teilen.
Diesen Artikel kostenlos weiterlesen?
Bilder zu diesem Artikel

1963 gewann Surtees dreimalig auf Typ 156: mit dem #0002 den GP Nürburgring sowie zwei Wochen später den GP Mediterraneo/Pergusa und im Dezember mit dem #0003-"Aero" beide Läufe des Rand GP/Kyalami. Allerdings zählte nur der Nürburgringsieg zur F1-WM.
Kommentare