Lotus 72 – der Keil, der die Formel 1 veränderte
Zusammenfassung
Mit dem Lotus 72 überrasche Colin Chapman die Konkurrenz auf dem linken Fuss. Keilförmig und mit besserer Aerodynamik zeigte der Monoposto, in welche Richtung die Entwicklung gehen musste. Zwar funktionierten nicht alle hineinkonstruierten Ideen auf Anhieb, aber nach einer Reifungsphase sorgte der Monoposto für 20 Grand-Prix-Siege und zwei Weltmeisterschaftstitel. Dieser Bericht analysiert die damalige F1-Technik und zeigt den einzigen frühen Lotus 72, der weitgehend im Originalzustand überlebt hat im Bild.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Eines von neuneinhalb Fahrgestellen
- Gedanken zur F1-Weltmeisterschaft 1970
- Der Keil aus heutiger Sicht
- Die Idee kam aus Indianapolis
- Der Schönste?
- Technische Daten des Lotus 72
Geschätzte Lesedauer: 6min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
1970 präsentierten Colin Chapman und Maurice Philippe eine weitere Revolution. Als erster F1-Konstrukteur brachte er einen Monoposto als Keil und nicht wie alle anderen als Röhre oder Zigarre an den Start. Ein Auto, das bis heute nichts von seiner Schönheit, Eleganz und Attraktivität verloren hat. Immer wieder hört man, dass die schwarz-goldene Lackierung von John Player Special eine der schönsten war, doch diesem Auto stehen die rot-goldenen Gold-Leaf-Farben noch viel besser. Das revolutionäre Auto kämpfte allerdings zunächst mit grossen Startschwierigkeiten, so dass selbst Jochen Rindt sagte: "In die Scheisskiste steig i nimmer ein", und auf den 49C zurück wechselte.
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Zu den 2 Fahrerweltmeisterschaften (1970, 1972) kamen noch 3 Konstrukteursweltmeisterschaften hinzu (1970, 1972, 1973).
Beim Unfall Rindts bleiben bis heute Unklarheiten. Gemäss einigen Quellen könnte die Halbwelle auch erst durch den Unfall gebrochen sein, andere orakeln, für ein scharfes Abbiegen nach links sei die gebrochene Halbwelle die falsche gewesen. Auch
aerodynamische Gründe werden ins Feld geführt (Auftrieb), gegen die allerdings tendenziell das scharfe Abbiegen spricht.
Die Keilform wurde auch noch beim Lotus 70 (Formel 5000) und beim 57/58 eingesetzt, wobei Front- bzw. Heckkühler das Konzept
verwässerten. Erst die Lösung mit den seitlichen Kühlern war stimmig. Erstmals wurden diese 1966 von Chaparral beim 2E (dem ersten mit dem hohen Flügel) bzw. beim 2G sowie dem geschlossenen 2F (1967)verwendet.
















































































































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