Mit dem AvD Oldtimer Grand Prix (AvD OGP) ist es ein wenig wie mit einem alten Bekannten. Man kennt seine Stärken und Schwächen, ist gefeit vor grossen Überraschungen und freut sich trotzdem oder vielleicht gerade deswegen immer wieder ihn zu sehen.
Start zum DRM Revival Rennen | |
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Bereits zum 42. Mal strömten die Fans des historischen Motorsports in der Eifel zusammen. Das Programm unterschied sich nur unwesentlich von den vorangehenden Jahren, deshalb von fehlenden Höhepunkten zu sprechen, wäre aber sicher verfehlt. Denn solche hatte auch der diesjährige Oldtimer Grand Prix einige zu bieten.
Eifelwetter für den Marathon
Die ersten Kilometer durften sich die Teilnehmer des AvD Historic Marathon und der Nürburgring Trophy (für Youngtimer) noch über eine trockene Piste freuen, doch alsbald begann es erst zu nieseln und dann richtiggehend zu schütten, so dass wahrhaftige Bäche die Nordschleife überquerten. Dass es unter diesen Umständen schnell zu Blechverformungen kommen kann, musste mancher Pilot schmerzlich erkennen. Tatsächlich zeigten mehr und mehr Autos Blessuren.
Walter Röhrl | |
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Nur dem Walter Röhrl schienen die feucht-glitschigen Verhältnisse richtig zu liegen, trotz nicht optimaler Reifen. “Es war unglaublich schwierig zu fahren; das kann man sich gar nicht vorstellen - da kam das Auto bei 160 oder 170 km/h plötzlich quer - mit 40 Jahren Rallye-Erfahrung war das beherrschbar, ansonsten wohl eher nicht; letztlich macht es aber auch Spass, wenn man sieht, dass die Reflexe noch alle da sind”, meinte ein abgekämpfter Röhrl nach seinem Stint im Porsche 911 von 1965, den er mit Armin Zumtobel teilte und den die beiden auf den hervorragenden dritten Gesamtrang stellten.
Jaguar E Type (1962) - am 24. AVD Historic Marathon auf der Nordschleife | |
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Vor ihnen platzierten sich Fahrzeuge mit annähernd dem doppelten Hubraum oder sogar noch mehr. Sieger wurden nämlich Frank Stippler zusammen mit Marcus von Oeynhausen auf dem Jaguar E-Type von 1962, die den Ford GT40 von Michael Gans und Jason Wright knapp auf Distanz halten konnten. “Es hat uns regelrecht reingeregnet”, meinte der bravurös fahrende Gans, “es wurde innen so nass, dass die Elektrik unter Wasser stand”.