«The Mitty», wie es die Amerikaner einfach nennen, ist eine der grössten US-Veranstaltungen im Jahr, die auch den historischen Motorsport zelebriert. Das «Classic Motorsports Mitty» fand dieses Jahr vom 28. bis 29. April 2018 statt. Wie jedes Jahr wird eine Marke eingeladen und gefeiert, dieses Jahr war dies Datsun und Nissan.
Der japanische Hersteller ist bereits über 50 Jahre in den unterschiedlichsten Motorsport-Disziplinen im Einsatz und hat auch in den USA eine beträchtliche Fangemeinde aufbauen können, bis heute. Der Auftritt am 41. Mitty war für viele Fans deshalb ein einzigartiger Moment, den man sonst nur in Japan, zum Beispiel am Nismo Festival, zu sehen bekommt.
John Morton als Grand Marshal
John Morton ist in den USA ein bekannter Rennfahrer. Seine Karriere begann bei Carrol Shelby, wo er 1964 die Rennklassiker wie Sebring in Angriff nahm. 1971 und 1972 fuhr er dann für Peter Brock und sein Team Brock Racing Enterprises (kurz BRE) auf einem Datsun 510 mit Startnummer #46. Jene Rennwagen wurden dann oft als BRE-Datsun bezeichnet.
Der Wagen wurde zur Legende, denn von den insgesamt 18 Rennen konnten 11 gewonnen werden! Fans konnten sich nun Unterschriften sichern und den damaligen Rennfahrer von ganz nah erleben.
Nach seinen Erfolgen mit dem Datsun 510 fuhr er unter anderen für Brad Frisselle (Datsun 240Z im Jahr 1974 und Chevrolet DeKon Monza im Jahr 1977). In den 80er Jahren fuhr er unzählige Prototypen, so auch die Porsche 956 und 962 für Busby Racing, BF Goodrich oder Joest Racing.
1988 fuhr er dann wieder für Nissan (GTP ZX-T) in den IMSA Langstrecken-Rennen. 1989 bis 1994 wurde er bei Cunningham Racing als Fahrer eingesetzt und bestritt in einem Nissan 300ZX Turbo die IMSA Rennen in der GTO Klasse. Mit selbigem Wagen gewann er 1994 zusammen mit Steve Millen und Johnny O'Connell die 12-Stunden von Sebring und den Klassensieg in Le Mans 1994.
Rückblickend könnte man sagen, dass John Morton für Nissan gleichbedeutend wie Hurley Haywood für Porsche in den USA war. Die Marke wurde durch fortwährende Erfolge in den USA gestärkt und bekannt gemacht.
Auf europäischen Boden fuhr er selten Rennen, aber am Start des 24-Stunden-Klassikers Le Mans war er neun Mal.
Sieger Skyline GT-R
Man darf wohl behaupten, dass bis heute der sportlichste Rennwagen aus dem Hause Nissan immer noch GT-R heisst. Es verwundert deshalb auch nicht, dass das Nissan-Rennen am Samstag von Alex McDowell auf einem Skyline GT-R gewonnen wurde.
Weiter auf dem Podest stand der zweiplatzierte Grayson Upchurch auf einem selten gesehenen Datsun SRL-311
Bronze holte Scott Kissinger auf dem schnellen Datsun 240Z.
John Morton fuhr ebenfalls einen 240Z und sicherte sich den vierten Platz.
Die schnellste Rennrunde mit 1:36.934 erreichte aber David Stone auf seinem Datsun 510.
Bob Sharp Racing
Komödiant, Schauspieler und Filmemacher Adam Carolla fuhr im bekannten Bob Sharp Racing Datsun 610 in der traditionellen Rot/Blau/Weiss-Lackierung:
Adam Carollas Rennwagen Sammlung besteht aus einigen Raritäten aus dem Hause Nissan/Datsun, da sieht man zum Beispiel einen Datsun 2000 Roadster 1969 neben einem Trans-Am Datsun 510, beide von Bob Sharp Racing.
Optisch überaus auffallend ist der extrem überarbeitete Datsun 280 ZX Turbo, der 1979 von Paul Newman und Sam Posey gefahren wurde.
Unter der Haube befindet sich natürlich nicht der normale Reihensechszylinder sondern ein 4.5-Liter V8 Turbomotor. Mit 933 PS kündigte man so den Kampf gegen die damaligen Porsche 935 an. Die 935er waren aber einiges leichter und so wurde als Höhepunkt des Bob Sharp IMSA Datsuns lediglich Platz 6 in Portland 1981 festgehalten. Damit all die schönen Datsun-Rennwagen nicht in Vergessenheit geraten, bannte Adam Carolla alle auf die Leinwand, verewigt in einer Dokumentation aus dem Jahre 2015 namens Winning: The Racing Life of Paul Newman
Der 240Z von Brad Frisselle
Ein weiterer Höhepunkte im 50 Wagen starken Rennfeld war gewiss der von David Martin gefahrene Brad Frisselle Datsun 240z, der in den 70er Jahren die IMSA Camel GTU Meisterschaft bestritt.
1978 holte Brad Frisselle den Meistertitel.
1,4-Liter Hubraum im Datsun 210
Während die unterschiedlichen Z und 510er die Mehrheit am ”Mitty” bildeten, entdeckte man dazwischen ein einzigen, raren B210, der damals mit kleinem 1,4-Liter Hubraum bestückt die Rennen der SCCA Sedan National Championship bestritt. Der B210 von Dick Davenport gewann drei Jahre hintereinander (1977-1979) diese Meisterschaft! Sohn Rob restaurierte den B210 seines Vaters und zeigte ihn dieses Jahr am Mitty 2018.
Exot 200SX
Das "Mitty" scheint eine Veranstaltung zu sein, die man sich als Europäer im Hinterkopf behalten sollte, denn hier kann man sicher einige Fahrzeuge geniessen, die man hierzulande nicht zu sehen bekommt. Wann haben Sie denn zum letzten Mal einen Datsun 200SX im Renntrimm gesehen?
The Mitty 2019
Das Datum für 2019 steht zwar noch nicht fest, aber es wird sicher wieder im April stattfinden. Nissan-Fans können sich ja unterdessen den ganzen Rennlauf nochmals anschauen:
Information
Kostenlos anmelden und mitreden!
Mit einem Gratis-Login auf Zwischengas können Sie nicht nur mitreden, sondern Sie profitieren sofort von etlichen Vorteilen:
Vorteile für eingeloggte Besucher
Es ist schön, dass ihr wieder einmal etwas über die Marke Datsun/Nssan geschrieben habt. Netter Gruss, Buno Nett