Am Wochenende vom 17. bis 19. Juni 2016 wurde am Nürburgring wiedermal unterhaltsamer und abwechslungsreicher Rennsport geboten. Trotz sehr wechselhaften Wetterbedingungen kamen die Zuschauer in die Eifel, um die wohl vielfältigste Fahrzeugpalette in der Geschichte dieses Events zu bestaunen. Das Fahrerlager war stets sehr gut besucht, die dann aber doch auffallend leeren Sektionen auf den Tribünen liessen vermuten, dass leider doch viele Besucher den Regengüssen trotzten und doch lieber zu Hause blieben. Schade!
Ein Jahrhundert Motorsport Geschichte
Der organisierende Düsseldorfer Automobil- und Motorsport-Club 05 e.V. (DAMC 05) setzte sich in der über 30-jährigen Geschichte des Events stets dafür ein, über ein Jahrhundert Automobil- und Motorsport-Geschichte zum Leben zu erwecken. Dieses Ziel galt auch dieses Jahr und so konnte man Rennserien von Vorkriegsfahrzeugen, den sogenannten Dinosauriern, über den Kampf der Zwerge bis hin zu fast neuzeitlichen GT3-Boliden auf die Strecke bringen. Besonders attraktiv, da man diese Fahrzeuge eher selten live sehen kann, waren die Läufe der Scuderia Alfa Classico.
Nordschleife - das grüne Rennsport-Paradies
Ein Wochenende am Nürburgring kommt natürlich nicht ohne Rennaction auf der Nordschleife aus. So fanden an allen drei Tagen Rennen auf der längsten und schwierigsten Rennstrecke der Welt statt.
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Drei Stunden Rennaction auf der Nordschleife
Hauptattraktion war aber für viele Besucher das Langstreckenrennen am Samstag Nachmittag über eine Dauer von drei Stunden. Der FHR Langstrecken Cup zusammen mit der Youngtimer Trophy bot auch dieses Jahr wieder spannende Duelle und ein abwechslungsreiches Starterfeld.
Wie immer hielten wir Ausschau nach Fahrzeugen, die man noch nie oder nur selten zu Gesicht bekam. Am Start der Youngtimer Trophy gesellten sich zu den schnellen Gruppe 5 Fahrzeugen zwei IMSA-Varianten des Porsche 911 RSR, die für den amerikanischen Rennsport aufgebaut wurden.
Für den Titelverteidiger Schrey auf gelbem Porsche 935 K1 bedeuteten die Neulinge allerdings keine Konkurrenz, Platz 52 (IMSA #502) und Ausfall nach zwei Runden (IMSA #510).
Zu Beginn des Rennens war dies aber noch nicht klar, denn der ”Mädchen & Motoren”-Porsche (#502) legte einen äusserst dominanten Start hin und fuhr gemessen bei der Eiskurve einen Vorsprung von 30 Sekunden raus!
Der Sieg beim FHR Langstrecken Cup ging an Stursberg/Lance-David auf Ford Escort RS 1600 mit über einer Minute Vorsprung. In der Youngtimer Trophy ging der Sieg erneut an Schrey/Wallenhorst auf dem bekannten gelben Porsche 935 K1.
Premiere Tourenwagen Classics
Dass die Historic Trophy Nürburgring nicht nur in puncto teilnehmender Fahrzeuge, sondern auch in technischer Hinsicht die Brücke in die Moderne schlägt, bewies die Rennpremiere der neu geschaffenen Tourenwagen Classics. Zusätzlich wurden Onboard-Kamerabilder aus drei Rennwagen live im Internet übertragen. Die Besucherzahlen auf den entsprechenden Webseiten belegen, dass moderne Technik auch bei historischem Motorsport geschätzt wird. Deshalb wird dies bei der nächstjährigen Auflage der Historic Trophy Nürburgring ausgeweitet.
Bezüglich Fahrzeuge waren bekannte Klassiker am Start, so zum Beispiel der Mercedes-Benz 190E 2.5-16 Evo II DTM in der attraktiven Diebels-Alt-Lackierung.
Kampf der Zwerge
Bei den Rennen der Zwerge (Fahrzeuge bis 1,3 Liter Hubraum) gab es nicht nur viele Fahrzeuge auf einmal auf der Strecke sondern auch wirklich spannende Zweikämpfe und Entscheidungen bis in die letzte Runde. Am Samstag genoss Phil Harvey auf Austin Mini #213, der im letzten Rennen in Oschersleben einen Doppelsieg heimfuhr, erneut eine dominante Führung. Hinter ihm lieferten sich #139 (Christoph Wilde auf Simca Rally II) und #263 (Junior und Senior Herbert auf Austin Mini Cooper S) einen Zweikampf mit vielen Positionswechseln über mehrere Runden. Während letzterer das Rennen wegen Defekt aufgeben musste, konnte Christoph Wilde im Simca Rally sogar den Sieg holen, da Harvey aufgrund eines Defekts langsamer wurde und auf den vierten Platz zurückfiel.
Das Rennen am Sonntag bot Spannung bis zum Schluss. In der letzten Runde gab es nochmals einen Führungswechsel und Christoph Wilde konnte auch das zweite Rennen für sich entscheiden.
Absage des Boss GP Rennens
Kurz vor der Veranstaltung wurde eine Absage für die Boss GP Gruppe erteilt. Der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) begründete die Entscheidung damit, dass ”ausländische” Rennserien (wie die Boss GP) nur einmal pro Saison in Deutschland fahren dürfen, oder die Fahrzeuge müssten alle mit Katalysator versehen werden. Warum dieser Entscheid so spät erst hatte fallen müssen, bleibt bis heute unbeantwortet. Für die Boss GP Fans, die extra dafür angereist kamen, durften die Boliden aber trotzdem auf ein paar Demorunden erleben.
Zwischen den einzelnen Rennen gab es zur Abwechslung einiges im Fahrerlager zu sehen, die meisten Teilnehmer haben auch heute noch genügend Zeit, um sich auf ein kleines Schwätzchen mit einem Besucher einzulassen.
Weiterhin gab es Showprogramme auf und neben der Strecke sowie ein Duell zwischen einem Racetruck von Egon Allgäuer und einem Mercedes SLS AMG GT gefahren von Kenneth Heyer.
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Christoph Hasler.
Historisch Formel Vau Europa