Zum ersten Mal 1997 organisiert, präsentierte sich der Grand Prix Monaco Historique 2018 zum elften Mal. Rund 140 Formel 1-Autos aus 30 Jahren ab 1950 sowie etliche Grand Prix-Renner aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg waren, zusammen mit einer Gruppe Sportwagen der Fünfzigerjahre, für die historischen Rennläufe am 11. bis 13. Mai 2018 an die Côte d`Azur gekommen.
Auf den Spuren der modernen F1
Die Piste war bereits komplett für das diesjährige Formel 1-Rennen am letzten Maiwochenende präpariert und dem Betrachter kam spontan der Gedanke, dass die hier versammelten Rennwagen die Strecke, auf der sie während ihrer Dienstzeit unterwegs waren, eigentlich gar nicht wiedererkennen konnten. Die vierfachen Leitplanken, die meterhohen Fangzäune fast überall auf den 3,3 Kilometern, nur gelegentlich versehen mit „Schießscharten“ für die Fotografen, Hundertschaften von Streckenposten und Sanitätern, Bergungskräne und Safety Cars, das alles gab es zu ihrer Zeit gar nicht oder, wie ab den Siebzigerjahren, nur eingeschränkt.
In einem guten halben Dutzend Startfeldern ging es am 13. Mai über die Berg- und Talbahn in bis zu 18 Runden währenden Rennen unterhalb von Fürstenpalast und Hotel de Paris.
Viel F1-Prominenz vor Ort
Trotz des parallel in Barcelona stattfindenden Großen Preises von Spanien ließen sich zigtausende Besucher und zahlreiche Formel 1-Prominenz nicht davon abhalten, lieber die alten Boliden zu sehen, zu riechen und vor allem zu hören; die meisten der Ex-Piloten ergriffen auch die Gelegenheit, noch einmal selbst ins Lenkrad zu greifen.
Bei einer Parade der F1-Wagen der Sechziger- bis Achtzigerjahre saßen unter anderem John Watson, Emmanuele Pirro und Josh Hill, der Enkel von Sir Graham, in Fahrzeugen der Firma Lotus, Mark Blundell, Eddie Irvine und Mika Häkkinen in McLaren und Thierry Boutsen, Karun Chandhok und Riccardo Patrese in Williams-Monoposti.
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Geliebte Nebenbeschäftigung
Nudelkönig Paolo Barilla hingegen suchte den Wettbewerb auf einem Ferrari 312B, wurde in der Bremszone zur Mirabeau-Kurve von einem Konkurrenten auf die Hörner genommen und landete nach einem Flugmanöver in der Auslaufzone. Mit vier Runden Rückstand wurde er noch als 21. gewertet.
Red Bull-Konstrukteur Adrian Newey entging dem möglichen Stress mit seinen beiden Piloten, indem er lieber einen Lotus 49B durch die Häuserschluchten prügelte. Er wurde 11. in seiner Klasse und verschwand dann doch geschwind aus dem Fahrerlager, weil der Start in Barcelona unmittelbar bevorstand. Wahrscheinlich hatte Red Bull ihm irgendwo in der Nähe des Fahrerlagers einen provisorischen Kommandostand aufgebaut. Für alle Fälle…
Stell-dich-ein
Auch gesehen: Die Ex Porsche-Werkspiloten Derek Bell, mit seinen 76 Jahren immer noch fit und gutaussehend sowie Willi Kauhsen, der, immerhin fast stolze 80 Jahre auf dem Buckel, mit seinem immer noch feinen Gehör ein Problem mit der Zündung bei einem Maserati 300S ausfindig machte.
Die Firma Porsche feierte in Monaco ihr 70. Firmen-Jubiläum mit der Präsentation zweier Formel-1-Autos von 1962 sowie dem 936, mit dem die Zuffenhausener 1981 die 24 Stunden von Le Mans gewannen. Am Steuer natürlich der damalige Sieger und Werkspilot Jacky Ickx, der die Flunder über die engen Straßen des Fürstentums genau so sicher bewegte, wie damals über die endlos lange Vollgaspassage Hunaudieres auf dem Kurs an der Sarthe.
Einige einheimische und deutsche Piloten hatten sich unter die in der Überzahl anwesenden Briten gemischt, um ihr Können und die Schnelligkeit ihrer Veteranen zu beweisen.
Rennläufe bei wechselhaften Bedingungen
In der Klasse der Vorkriegsfahrzeuge kamen hinter dem Sieger Charles McCabe (Irland) Michael Gans auf Era R1B auf Platz zwei und Antony Sinopoli auf seinem Maserati 6CM/4CM auf Platz drei.
Dieter Roschmann (D) auf Maserati 300S belegte bei den Sportwagen mit Frontmotor aus den 50ern Platz neun, sein Landsmann Wolfgang Friederichs auf Aston Martin DB 3S wurde Elfter, Katharina Kyvalova (D) zeigte mit ihrem Cooper Jaguar T33 Mk1 auf Platz 14, dass auch das weibliche Geschlecht mit dem Alteisen ohne Fahrassistenten umgehen kann. Stefan Hanselmann, ebenfalls Deutschland, wurde mit seinem Maserati A6 GCS 22.
Leider hatte Petrus mit den Sportwagenpiloten kein Mitleid. Pünktlich zum Start öffnete er eine Wolke über Monaco und der erste und auch gleich heftige Regen des ansonsten sommerlich warmen Wochenendes prasselte auf die Küste nieder. Das war dann auch der Grund für das Ausscheiden des Maserati 300 S des Deutschen Michael Willms, der in Küssnacht zu Hause ist.
Bei den Formel 1 der Jahre 1966 bis 1972 holte der Eidgenosse Phillipe Scemama auf Surtees TS 9B Rang elf.
Marco Werner und Maximilian Werner (D) vertrauten beide je einem Ferrari 312 B3 - jeweils ex-Lauda-Autos- und fuhren bei dem Rennen der Königsklasse der Jahre 1973 bis 1976 auf Rang drei und sechs. Sieger wurde Michael Lyons im McLaren M26.
Und bei den Schnellsten, den F1-Autos der Jahre 1977 bis 1980 stand am Schluss Martin O'Connel zuoberst auf dem Treppchen, was eigentlich erstaunt, denn der pilotierte ATS D4 von 1980 zählte damals nicht gerade zu den erfolgreichen Einsitzern.
Mehr Tradition geht kaum
Der Grand Prix Monaco Historique, der nur alle zwei Jahre stattfindet, ist unter den weltweit stattfindenden Veteranen-Veranstaltungen ein absolutes Highlight; das liegt natürlich an der Klasse der gezeigten Fahrzeuge, aber auch an dem Ambiente.
Wo sonst liegen zum Beispiel Dutzende von Yachten im zweistelligen Millionenbereich direkt an der Piste? Wo sonst sind schon 1929 beim ersten Autorennen Rennwagen durch eine Stadt gefahren, zum Teil auch über Straßenbahnschienen. Damals waren die Bordsteine die Leitplanken. Und wenn man schaltete, da half kein Computer, dafür gab man, eben, Zwischengas!
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