Der Wetterwechsel kam im Engadin pünktlich zum Wochenende des 18./19. Septembers 2021. Bot der Samstag noch absolut perfekte Renn-Bedingungen für die Teilnehmer und Besucher des Bergrennens Bernina Gran Turismo, egal ob auf der Strecke oder im Garten des Restaurants auf der Höhe (2330 m/üM) des Bernina-Passes, so ging es auf den Sonntag erst in Nebel und später dann in Regen über und das bei rund 15 Grad kühleren Temperaturen.
Einmal mehr begeisterte bei dieser Veranstaltung die unglaubliche Bergkulisse mit ihren faszinierenden Wolkenspielen, die von Minute zu Minute, oder besser von Fahrzeug zu Fahrzeug, Form und Gestalt wechseln.
Porsche in Front
Die beiden Porsche-Fahrer Florian Feustel und Daniele Perfetti machten den Gesamtsieg unter sich aus. Feustel dominierte den ganzen Samstag, doch am Sonntag-Morgen drehte Perfetti, der am Samstag noch das gebrochene Getriebegestänge wechseln musste und dadurch einen der Rennläufe verpasste, den Spiess um.
Dank kühlen und noch trockenen Bedingungen schlug er am zweiten Renntag seinen Konkurrenten, der mit dem dritten Gang haderte, um fast eine halbe Sekunde.
Für die Schlusswertung zählte nur die schnellste Zeit aus vier Läufen auf der 5,2 Kilometer langen und ziemlich schnellen Bergrennstrecke von La Rösa auf den Berninapass.
Den dritten Rang im Feld der 17 Competition-Teilnehmer aus sechs Nationen mit vorgeschriebener FIA-Rennlizenz sicherte sich Thomas Kern mit der Shelby Cobra 427. Er, genauso wie auch der viertplatzierte Michael Erlich im De Tomaso Pantera Gruppe 5, fuhren nur Samstags, konnten aber trotzdem den Finnen Kari Fazer im Ford RS 200 und alle weiteren Rennteilnehmer auf die Plätze verweisen.
Jaguar am gleichmässigsten
Der Gesamtsieg in der Regelmässigkeitswertung ging an Kurt Engelhorn auf einem Jaguar D-Type.
Der Deutsche ist einer der Initiatoren der Veranstaltung und im Engadin beheimatet. Das altehrwürdige Hotel La Rösa, wo das Rennen gestartet wird, wurde von ihm übernommen und aufwändig restauriert. So kann man bei ihm auch fast schon von einem Heimsieg sprechen.
Immer weniger Einsitzer
Etwas schade war, dass die Zahl an echten Monoposto-Formelfahrzeugen wie bereits im Vorjahr weiter abgenommen hat.
Stand in den vergangenen Jahren doch immer wieder einmal ein Formel-1-Wagen im Bergpanorama, so holte der ex-Nannini DTM Alfa 155 für einmal die Kastanien aus dem Feuer – sprichwörtlich sozusagen, denn im zweiten Rennlauf verabschiedete sich die Startnummer 80 nicht nur mit viel Rauch, sondern auch mit Feuer und Flamme.
Schnelle Vorkriegsautos
Wie schnell man mit Rennwagen, die vor 70 und mehr Jahren gebaut wurden, immer noch unterwegs sein kann, war einmal mehr beeindruckend.
So fuhr Sue Darbyshire (GBR) mit dem kleinen und leichten Morgan Super Aero 3-Wheeler von 1929 in 4:04.81 den Berg hoch.
Christian Traber brauchte mit dem 10 Jahre jüngeren, aber deutlich schwereren Talbot Lago T150 knappe acht Sekunden mehr.
Sue verlor damit gerade einmal 47.89 Sekunden auf den bärenstarken und um 45 Jahre jüngeren Porsche 911 Carrera RSR 3.0L von Daniele Perfetti. Nach Adam Riese sind die Autos seither also gerade etwa eine Sekunde pro Jahr schneller geworden …
Rangliste “Competition”
| Rang | Start-Nr. | Name und Vorname | Fahrzeug | Baujahr | FIA Periode | Bestzeit | Abstand |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 | 12 | Perfetti Daniele | Porsche 911 Carrera RSR 3.0L | 1974 | H2 | 3:16.92 | |
| 2 | 14 | Feustel Florian | Porsche 911 Carrera RSR IROC | 1974 | H1 | 3:17.07 | 0.15 |
| 3 | 8 | Kern Thomas | Shelby Cobra 427 | 1966 | GR | 3:30.79 | 13.87 |
| 4 | 15 | Erlich Michael | De Tomaso Pantera | 1975 | IR | 3:32.79 | 15.87 |
| 5 | 18 | Fazer Karl | Ford RS 200 | 1985 | J2 | 3:33.34 | 16.42 |
| 6 | 17 | Bonnier Johan | Porsche 911 SC RS | 1984 | J1 | 3:34.87 | 17.95 |
| 7 | 16 | McAlpine Andrew | Ferrari 308 Michelotto | 1977 | I | 3:44.12 | 27.20 |
| 8 | 10 | Kamata Matteo | Porsche 911 S | 1971 | G2 | 3:47.08 | 30.16 |
| 9 | 11 | Stoschek Michael | BMW 2002 | 1973 | H1 | 3:48.05 | 31.13 |
| 10 | 6 | Leimer Kurt | Alfa Romeo Giulia GTA | 1965 | F | 3:48.54 | 31.62 |
| 11 | 4 | Bert Nicolas | HW Alta-Jaguar | 1951 | E | 3:54.73 | 37.81 |
| 12 | 7 | Larsson Filip | TVR Griffith 200 | 1965 | F | 3:55.53 | 38.61 |
| 13 | 2 | Darbyshire Sue | Morgan Super Aero 3-wheeler | 1929 | C | 4:04.81 | 47.89 |
| 14 | 3 | Traber Christian | Talbot Lago T150 Monoposto | 1939 | D | 4:12.42 | 55.50 |
| 15 | 5 | Gorke Peter | Porsche 911 | 1965 | F | 4:13.22 | 56.30 |
| 16 | 9 | Fuchs Holger P. | Lancia Fulvia HF | 1970 | G2 | 4:17.27 | 1:00.35 |
| 17 | 1 | Roberts Tudor | Aston Martin Team Car LM2 | 1928 | C | 5:17.25 | 2:00.33 |
































































































































































































































































































































































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