Mercedes-Benz 350 SL – Komfort und Sicherheit statt Sport
Zusammenfassung
Mit dem Mercedes-Benz 350 SL begann eine neue Ära, der Nachfolger der Pagode war mit Sicht auf den amerikanischen Markt als Sicherheitssportwagen entwickelt worden und wurde mit Achtzylinder und grösseren Dimensionen deutlich schwerer. Aber nicht nur deshalb war man erst skeptisch, auch optisch wollte er den Kritikern nicht gefallen. Seither sind fast 50 Jahre vergangen und der R107 gehört zu den beliebtesten Klassikern überhaupt. Dieser Bericht kehrt zurück zu den Anfängen und porträtiert einen 350 SL von 1971, erzählt die Geschichte der Baureihe und zeigt die Fahrzeuge auf aktuellen und historischen Bildern, ergänzt um Verkaufsliteratur und Tonmuster.
Dieser Artikel enthält folgende Kapitel
- Sportlichkeit mit Gewissen
- Zuerst verschmäht und missachtet
- Wohlbekannt
- Sicherheit gross geschrieben
- Gesteigerter Komfort
- Kein Sportwagen
- Stetige Evolution
- Klassiker ohne Allüren
Geschätzte Lesedauer: 8min
Leseprobe (Beginn des Artikels)
Als Mercedes-Benz am 17. April 1971 den Tourensportwagen 350 SL ankündigte, da hätten nicht einmal die Erbauer selber daran geglaubt, dass es 18 Jahre dauern würde, bis ein Nachfolger auf dem Tapet erschiene. Schliesslich dauerte der Modellzyklus bei Daimler üblicherweise sechs bis acht Jahre und daran hatten sich die Vorgänger 190 SL (1955-1963) und 230-280 SL (1963-1971) auch gehalten. Dass der R107 zum Langläufer werden würde, war damals auch deshalb unwahrscheinlich, weil er anfänglich ein eher nüchternes Presseecho erhielt. Dabei hatte man den neuen SL mit viel Hoffnung angekündigt, um den typischen Vorurteilen, mit denen Mercedes-Fahrer zu kämpfen hatten, zu begegnen. Anstatt “stock-konservativ”, “total unsportlich”, “grenzenlos bequem”, “extrem risikofeindlich”, “maßlos egoistisch” und “ungeheuer materialistisch” sollten SL-Käufer In Zukunft “Sportlichkeit mit Gewissen” zeigen können.
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Als Besitzer sowohl eines SL und eines SLC noch kurz der Hinweis: Der SLC ist nicht nur "ein bißchen" länger, sondern sehr viel länger, auch im Radstand. Und er ist das viel bessere Fahrzeug als der SL. Länge läuft, viel spurstabiler, viel bessere Sitze, echt viersitzig, Karosserie am Dach "richtig herum" gewölbt, bessere Aerodynamik und vor allem das einzige Coupé von MB, das endlich einmal wie bei allen(!) Italienern aus einem Sportwagen entstand! Das ganze als Hardtopcoupé incl. großem, el. SSD und schon ist es ein herrlich halboffenes Auto und der schlechtere SL ist eigentlich obsolet! Auch der damalige Neupreis war beim SLC erheblich teurer als der SL, man kann das bis heute nachvollziehen, wenn man beide hat. Anstatt des schwachbrüstigen 350ers nehme man "natürlich" den 450 SLC, hier kommt echtes Luxusgefühl auf und mit der moderneren K-Jetronic wird er auch ein Stück "sparsamer", nämlich nur ca. 14,5 L....

Ich fühle mich als Eigentümer eines 84er-Modells auch nicht kritisiert, dass ich ein so modernes, verschlimmbessertes Modell fahre :-) Ganz ehrlich, ich kenne die genauen Unterschiede z.B. zwischen 84er und ab 85 gar nicht so genau. Ich habe nur ein wenig die Fahrer der Modelle ab 85 in Schutz nehmen wollen, mir wäre es egal, denn wäre mir vor ein paar Jahren nicht meiner, sondern ein ab 85 in die Hände gefallen, hätte ich den auch gekauft. Der R107 ist einfach ein schönes Auto und wenn ich es entspannter, da etwas moderner, verbesserter und einer normalen Weiterentwicklung unterzogener Wagen haben kann, dann ist das für mich ok. Die Alltagstauglichkeit und vielleicht auch ein paar Features, die die Sicherheit oder die Wartungsfreundlichkeit erhöhen, finde ich ok.


Außerdem stagnieren die Oldtimer-Preise schon seit Jahren. Das gilt auch für den 107er.











































































































































































































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