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Mercedes-Benz 280 SE – Chef werden ist nicht schwer

Erstellt am 23. März 2023

Leselänge 8min

Text:

Paul Krüger

Fotos:

Bruno von Rotz

Mercedes-Benz AG

Daimler AG

Bruno von Rotz

Mercedes-Benz AG

Daimler AG

84 1 12 16

Mercedes-Benz 280 SE (1977) – mit seinem üppigen Chromschmuck passt der W 116 gut zum verschnörkelten Fenstergitter im Hintergrund. Der Nachfolger geriet deutlich sachlicher

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – in der Farbe "Kaledoniengrün"

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – schon als "kurze" Version 4,96 Meter lang

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – wirkt nicht nur breit: mit 1,87 Metern ist der W 116 sechs Zentimeter breiter als sein Vorgänger

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Wie fühlst du dich? Gar nicht! Ein seriöser Blick für ein seriöses Auto, weder aggressiv noch freundlich

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – nach dem R107 erst der zweite Daimler mit horizontalen Scheinwerfern

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – engstehende Augen: für den W123 drehte Daimler die Anordnung von Abblendlich und Nebelscheinwerfern um

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Insignien der besseren Daimler-Gesellschaft: doppelte Stossfänger und doppelter Auspuff

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – seit 1972 muss der Spruch im Hintergrund um den W 116 ergänzt werden

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Doppelt hält besser: Stern im Lorbeerkranz auf der Kühlermaske und stehende Skulptur darüber

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – So wie der W 116 über allen Dingen steht, steht der Mercedesstern über der Motorhaube

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Stolz trägt der W 116 sein Markenzeichen auf der Spitze der Motorhaube

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Scheinwerferreinigungsanlage war eher selten bei Sechszylindern

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Raddeckel mit Zentrum in Karosseriefarbe. Leichtmetallräder kosteten selbst beim 6.9 Aufpreis

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Bügeltürgriffe mit kleinen innenliegenden Gegengewichten für das ideale Öffnungsgefühl

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – eng beieinander stehende, parallele Scheibenwischer für bessere Reinigung bei hohen Geschwindigkeiten

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Innenraumlufteinlass mit verchromtem Ziergitter

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – verchromter Stern auf kaledoniengrünem Lack

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Plakette des ausliefernden Händlers unter dem Schriftzug

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – geriffelte Rückleuchten bleiben verschmutzt besser sichtbar

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – nach unten öffnende Tankklappe als ablage für den Drehverschluss

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Die Reifendrücke lassen sich auf diese weise auch viel bequemer lesen

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Kopfstützen hinten kosteten selbstverständlich Aufpreis

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Immer griffbereit: der Verbandskasten unter der Hutablage

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Unhandlich für die Sicherheit: riesiges Lenkrad mit grosser Prallplatte

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Vorbildlich ablesbare Instrumente mit orangen Zeigern. An dieser Anordnung sollte sich die nächsten 30 Jahre nichts ändern

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – 240 km/h erreichte selbst der 6.9er nicht ganz. Die Sechszylinder liefen maximal 206 Sachen

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – flache Luftdüsen über breiter Zebranofurnierleiste

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Heizung, Radio, Innenbleuchtung und Heckscheibenheizung: die Mittelkonsole einer Luxus-Limousine

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – holzfreie Mittelkonsole mit Automatik-Wählhebel und Warnblinkschalter. Dazwischen der Knopf für die Start-Stop-Automatik

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Türverkleidungen der "gehobenen Ausführung" mit aufgepolstertem Rand

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Sitze in "Vollpfeifen-Ausführung" (die sich nicht auf den Fahrer, sondern auf die Steppung bezieht) mit Mittelbahnen aus Pepita-Stoff

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – bei der "gehobenen Ausstattung" sind die Fenster innen kleiner als aussen

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Die Ladekante gibt nur den Hinweis, aber keine konkreten Informationen. Die stehen in der Tankklappe

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Der Luftfilter ist fast so gross wie der Zylinderkopf

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – 2,8-Liter-Sechszylinder mit 185 PS

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Der Luftfilter parallel zum Motor kennzeichnet den Einspitzer. Beim Vergaser-Modell sass er quer darüber

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – zwei Nockenwellen und Öleinfülldeckel dazwischen

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Aufkleber mit Angaben für Ventilspiel, Zündzeitpunkt, Leerlaufdrehzahl und CO-Gehalt

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Mercedes-Benz 280 SE (1977) – Das Steuergerät der Startomatic

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Mercedes-Benz S-Klasse (1972) – Entwicklung der Baureihe W 116, automatisches Abtasten eines 1-zu-5-Modells

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Mercedes-Benz S-Klasse (1974) – Die Baureihe W 116 mit "Luftsack" im Unfallversuch

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Mercedes-Benz S-Klasse (1973) – Frontalaufprall ohne Airbag

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Mercedes-Benz 280 SE (1972) – voll beleuchtet

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Mercedes-Benz S-Klasse (1977) – rechtsgelenkte Version für Grossbritannien

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Mercedes-Benz 350 SE (1972) – ein souveränder Wagen für die Landstrasse

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Mercedes-Benz 280 SE (1972) – Sechs- und Achtzylinder im Vergleich

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Mercedes-Benz 450 SEL 6.9 (1975) - Blick in den Motorraum

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Mercedes-Benz 350 SE (1972) – sachlicher Wagen vor flippiger Architektur

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Mercedes-Benz 350 SE (1972) – mit 200 PS bei 1,8 Tonnen nicht ganz so rasant wie hier suggeriert

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Mercedes-Benz 280 SE (1972) – mit Wiener Zulassung

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Mercedes-Benz 280 SE (1974) – im Schnee einer Schweizer Winterlandschaft

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Mercedes-Benz 280 S (1974) – zeitgenössisches Werksfoto

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Mercedes-Benz 280 S (1972) – zeitgenössisches Werksfoto

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Mercedes-Benz 280 SE (1974) – zeitgenössisches Werksfoto

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Mercedes-Benz 280 SE (1972) – zeitgenössisches Werksfoto

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Mercedes-Benz 350 SE (1974) – Frontansicht, nur ein Aussenspiegel serienmässig

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Mercedes-Benz 450 SE (1974) – Frontansicht

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Mercedes-Benz 450 SEL (1973) – Spitzenmodell bis zum Erscheinen des 6.9

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Mercedes-Benz 450 SE (1974) – in dörflicher Idylle

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Mercedes-Benz 450 SE (1974) – Hans Scherenberg 1977 am Gottlieb-Daimler-Geburtshaus in Schorndorf

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Mercedes-Benz 350 SEL (1973) - in Salzburg

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Mercedes-Benz S-Klasse (1978) – Werbefoto mit Dame

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Mercedes-Benz 450 SEL (1975) - elegant präsentiert

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Mercedes-Benz 450 SEL (1975) - Frühlingsidylle

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Mercedes-Benz S-Klasse (1974) – mit Eriba-Wohnwagen auf Tour in Schottland

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Mercedes-Benz 450 SEL (1973) - die Aluräder gab es gegen Aufpreis

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Mercedes-Benz 350 SE (1972) – mit 200 PS starkem Achtzylinder

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Mercedes-Benz 350 SE (1972) – lang und geduckt

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Mercedes-Benz S-Klasse (1975) – Radstand und hintere Türen waren in der Lang-Variante 10 cm länger

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Mercedes-Benz 450 SEL 6.9 (1976) - von aussen nicht von den schwächeren Brüdern unterscheidbar

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Mercedes-Benz S-Klasse (1975) – Scheinwerferwaschanlage

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Mercedes-Benz 280 S (1972) - Armaturen und Sicherheitslenkrad

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Mercedes-Benz 280 SE (1972) – mit Automatik und Lenkradwählhebel

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Mercedes-Benz 280 SE (1972) – die neuen Achskonstruktionen vorn und hinten

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Mercedes-Benz 450 SEL 6.9 (1976) - aufgenommen im Jahr 1999

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Mercedes-Benz 280 SE (1972) – Warndreieck am Kofferraumdeckel

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Mercedes-Benz S-Klasse (1972) – "Astralsilber in der Abendsonne"

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Zusammenfassung

Er war nicht eine Oberklasse-Limousine unter vielen. Er war die Oberklasse-Limousine. Die eine, an der sich alle anderen messen mussten. Die eine, die selbst nur an den allerhöchsten Standards gemessen wurde. Der Mercedes-Benz W 116 schöpfte noch einmal aus dem Vollen, bevor Leichtbau und Luftwiderstand der schwäbischen Massivbauweise aus Stahl und Chrom ein Ende bereiteten. Dieser Artikel beschreibt, warum die erste S-Klasse schon mit Sechszylinder zur Spitze des Automobilbaus gehörte und zeigt einen kaledoniengrünen 280 SE im Bild.

Dieser Artikel enthält folgende Kapitel

Schräg gelenkt ist halb gespurt
Sicherer, schwerer, staatstragender
Der unterlegene V8
Sechskommaneun
Mercedes agavos

Geschätzte Lesedauer: 8min

Leseprobe (Beginn des Artikels)

Rumms! Von einem Moment auf den anderen bin ich nicht mehr Redaktor bei einem Magazin für klassische Automobile. Als die schwere Tür mit ihrer besonderen Mischung aus mechanischem Klicken und schwerem Donnern ins Zapfenschloss fällt, steige ich auf in der Welt, von der mich die dick gepolsterten Verkleidungen der "gehobenen Ausstattung" sicher isolieren. Nun bin ich Inhaber eines erfolgreichen Architekturbüros, Bürgermeister einer Grossstadt oder Direktor der damals noch kerngesungen Credit Suisse. Der Wagen gibt mir das Gefühl, zu den Wichtigen in der Welt zu gehören, obwohl ich nicht rechts hinten, sondern links vorne sitze und das frühlingshaft-fröhliche Kaledoniengrün, das sich auf der Motorhaube vor mir fast bis zum Horizont erstreckt, eher selten als Lackfarbe für Direktionslimousinen gewählt wurde.

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Quelle:

von jr******

24.03.2023 (15:57)

Antworten

Genau in so einem 280 SE habe ich meine Kindheit und Jugend verbracht. Mein Vater hate sich dieses Auto als Geschäftsführerender Inhaber einer Baufirma gegönnt. In einem dunklen Grün, mit cognacfarbener Volllederausstattung, Mittelarmlehne, original Schiebedach, automatischer Antenne, Radio Becker Mexiko und größerem Tank und Automatik mit Lenkradschalthebel. Die Anschnallgurte sparte man sich damals, so saß ich als Einzelkind bei 160 km/h und mehr meist mittig zwischen den Lehne der Vordersitzr und beobachtete das Verkehrsgeschehen.
Leider hat ihn der mangelhafte Rostschutz in Kombination mit schlechtem russischen Stahl, der damals Verwendung fand, dahingerafft. Der Motor lief allerdings nach gut 350.000 km immernoch seidig wie am Schnürchen!

Antwort von ru******

28.03.2023 (09:33)

....gab es denn per Aufpreis einen noch größeren Tank als den serienmäßigen mit schon riesigen 90 Litern?

von ba******

24.03.2023 (18:40)

Antworten

Die Fortschritte in der passiven Sicherheit waren wirklich beeindruckend. Neben den dicken Dachpfosten und dem entschärften Innenraum gab es Verstärkungen in den Türen, außerdem einen Tank weit außerhalb des Heckaufprallbereichs. Das boten die nur im Ansatz vergleichbaren Oberklasseautos von BMW, Opel und Ford auch Jahrzehnte später noch nicht, und die Amerikaner schon gar nicht.

von a1******

25.03.2023 (19:45)

Antworten

Wir hatten damals zwei 280 SE, wunderbare Autos!

von ka******

26.03.2023 (10:33)

Antworten

Einen so grün lackierten 280SE hatte ich auch mal für einige Jahre, gebraucht zwar aber immerhin. Allerdings waren später umfangreiche Schweißarbeiten nötig was jedoch recht viele solcher Fahrzeuge betroffen hat, meines war Baujahr 1974.
Das Automatik-Getriebe empfand ich als sehr angenehm und Platz für die damals 5-köpfige Familie gab es ja genug.
Schrauberfreundlich war der 280 SE auch mit viel Platz im Motorraum.
Jahre später erwarb ich einen weißen 280SE mit Handschaltung und, damals, einwandfreiem blauem Armaturenbrett, schon seinerzeit nicht mehr selbstverständlich.
Allerdings beanspruchten mich schließlich berufliche und eine Reihe ehrenamtlicher Tätigkeiten zunehmend so daß ich mich entschließen mußte
unter anderem mit der "Schrauberei" aufzuhören. Den Wagen übernahm dann ein Sammler, vielleicht fährt er noch heute, wer weiß.

von Mo******

28.03.2023 (06:50)

Antworten

Hier muß ich doch mal den Klugscheißmodus aktivieren. Es trifft nicht zu, daß der M 116 eigens für den W 116 entwickelt wurde, sondern dieser wurde bereits seit 1969 in den W 109 sowie die W 111-Coupes/Cabriolets eingebaut sowie bekanntlich ab 1971 in W 108 sowie R/C 107. Nebenbei bemerkt hatte ich zwischen 1991 und 1992 einen 450 SE, der rostbedingt langsam aber sicher zum fahrenden Aquarium mutierte und leider nicht gerade mustergültig zuverlässig war.

Antwort vom Zwischengas Team (Zwischengas Team)

28.03.2023 (08:41)

Sie haben recht, dass es den M 116 schon vor dem W 116 in zwei Daimler-Benz-Modellen gegeben hat. Allerdings überschneiden sich hier die Ereignisse wohl ein wenig. Die Entwicklung des W 116 begann bereits im Herbst 1966, also schon vor Einführung des 300 SEL 3.5 und des 350 SL. Da ein einzelner Motor aber schneller entwickelt ist als ein ganzes Auto, kam der M 116 bereits zum Einsatz, bevor der W 116 fertig war.

von 11******

28.03.2023 (08:17)

Antworten

Also hier muss doch sehr sehr viel korrigiert werden! Das fängt bei der Koppelachse (Hinterachse) an, die nur der 450SE/SEL hatte. Und die dient vor allem der Anfahrmomentabstützung und weniger der Bremsabstützung. Und „vorne“ ist es schlicht falsch beschrieben; nicht der Stabilisator (den hatte der 108/109 auch) sondern die gegeneinander versetzten Drehachsen der Querlenker verhindern ein Eintauchen des Vorderwagens beim Bremsen. Dies unter Inkaufnahme einer leichten „Stuckerneigung“, die beim Nachfolger mittels weiterer Abstützung reduziert wurde. Zum Motor wurde ja schon Stellung bezogen. Und Bakelit hatte der 108 auch nicht mehr. Auch das Vierspeichenlenkrad (Klaviertastenlenkrad) vom R107-früh hatten die späten 108/109 bereits verbaut. Und auch die Gewichte sind falsch. Der 280 SE/108 wiegt mit Servo (an 05/72) 1520 Kg, der 280SE/W116 1660 Kg, also 140 und nicht 200 Kg Mehrgewicht. Nur um mal die „wichtigsten“ Dinge anzusprechen.

Antwort vom Zwischengas Team (Zwischengas Team)

28.03.2023 (09:19)

Vielen Dank für die ausführlichen Anmerkungen. Allerdings müssen wir in einigen Punkten widersprechen oder präzisieren:

1. Die Anfahrmomentabstützung des 450 SE war mittels Wattgestänge, nicht mit der im Artikel beschriebenen Koppelachse. Siehe dazu auch Bild 81 in der Galerie: "Bremsmomentabstützung verhindert weitgehend das Ansteigen des Wagenhecks". Da der 280 SE die Anfahrmomentabstützung im Gegensatz zur Bremsmomentabstützung nicht hat, haben wir hier auf ihre Erwähnung verzichtet.

2. Im Artikel steht nicht, dass der Stabilisator nur durch sein Vorhandensein das Eintauchen des Vorderwagens verhindert, sondern durch seine neue Positionierung hinter der Vorderachse statt davor (und dadurch – wie Sie richtig schreiben – durch die gegeneinander versetzten Drehachsen der Querlenker). Allerdings schliessen wir aus Ihrem Kommentar, dass wir diesen Umstand wohl nicht deutlich genug betont haben. Wir haben das präzisiert.

3. Bezüglich des Motors bitten wir Sie, die Antwort auf den Kommentar von Mo****** auch als Antwort auf Ihren Kommentar zu sehen.

4. Da W 108 und W 109 über die weitesten Teile ihrer Bauzeit mit Bakelitlenkrädern ausgerüstet waren, haben wir uns diese "Dramatisierung" zur Verdeutlichung des Fortschritts in der Insassensicherheit erlaubt.

5. Mit den Gewichten ist das so eine Sache, da jedes Auto anders ausgestattet ist und jeder anders misst. Im AMS-Test von 1968 wiegt ein handgeschalteter 280 SE (W 108) sogar 1560 kg, und damit nur 100 kg weniger als ein handgeschalteter 280 S (W 116). Hier wird es wohl je nach Quelle immer kleine Abweichungen geben.

von ki******

28.03.2023 (08:26)

Antworten

Schöner Artikel, jedoch ist der V8 nicht 1100 kg schwerer

Antwort vom Zwischengas Team (Zwischengas Team)

28.03.2023 (09:21)

Ups, da haben wir wohl der Gerechtigkeit zuliebe den zwei Nullen auch zwei Einsen gegenübergestellt. Das ist natürlich Quatsch. Wir haben das korrigiert. Danke für den Hinweis.

von Ru******

28.03.2023 (09:26)

Antworten

Als Besitzer eines 450 SLC und früher eines 280 SE W116, möchte ich bestätigen, daß diese Generation etwas ganz besonderes an sich hatte. Die viel moderneren 70er Jahre als die "ollen" 60er betreffen ja das ganze Leben. Ein riesiger Bruch tat sich ´68/´69 auf und teilte das Leben in davor und danach auf. Die buchstäbliche Neuerfindung der Motorräder, das Farbfernsehen, Generation Golf, FIAT 127, Renault 5, usw., um nur wenige Dinge zu nennen. All das sorgte dafür, daß ein W116 ein komplett anderes Auto sein mußte als der W108. Und so fährt er sich auch. Gerade als 450er (der 350er hält da bei weitem nicht mit, ein großer Unterschied) ist er äußerst souverän und mit der K-Jetronic ab ´76 wurde er auch merklich "sparsamer". Die alte D-Jetronic ist nicht zu vergleichen, da sind es 2 bis sogar 3 Liter mehr (ca. 17-18L zu 15 L). Erstaunlich bis heute ist die unglaubliche Karosseriebreite des W116, damals einmalig und selbst für heute noch ziemlich riesig. Unser 280 SE im selben Ikonengoldmetallic wie unser 450 SLC war dann letztlich einer zu viel, weil wir noch andere Oldies besitzen. Wir haben uns für den 450 SLC entschieden. Ein großes Bravo an den W116, der eine neue Welt "beim Daimler" (wie die Stuttgarter sagen) erfand.

von ma******

28.03.2023 (10:02)

Antworten

Ein schöner Bericht. Nach der Lektüre kann ich dann in meinen ikonengoldenen 280SE einsteigen und Mercedes at its best genießen.

[img]https://up.picr.de/45410449rc.jpg[/img]

Gruß Edgar F.O. Fiebig

Antwort von ru******

28.03.2023 (17:31)

....vielleicht war Ihr goldener 280 SE ja mal meiner? VG R. Salzer

Antwort von Edgar F.O. Fiebig

29.03.2023 (10:24)

Ich denke nicht. 1976er mit 60.000 Kilometern im Originalzustand. Zuletzt in LDK angemeldet. Gruß Edgar F.O. Fiebig

von Strich 8

28.03.2023 (12:17)

Antworten

Erwähnen möchte ich noch, dass der M110-Motor bereits in der Baureihe W114 im April 1972 präsentiert wurde, fast ein halbes Jahr vor dem W116.

von He****

28.03.2023 (12:37)

Antworten

Mit dem serienmässigen Vierganggetriebe erreichte der eingespritzte Sechszylinder nach glatten zehn Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 206 km/h. Der 100 kg schwerere Automatik-Achtzylinder konnte da mit 10,4 Sekunden und 203 km/h Spitze nicht ganz mithalten.

Alle Achtung, in 10 Sekunden auf Tempo 200. Oder fehlt hier der Zusatz "auf Tempo 100" ?

Antwort vom Zwischengas Team (Zwischengas Team)

28.03.2023 (12:42)

Da war das Hirn mal wieder schneller als die Finger. Natürlich ist der 280 SE nicht derart rasant. Danke für den Hinweis.

von Mo******

28.03.2023 (18:00)

Antworten

350er sowie die Vorgänger 280 SE 3,5, 300 SEL 3,5 und auch die 350 SL/SLC mit Handschaltung wurden schon als Neuwagen ausgesprochen selten geordert, vermutlich weil sich nach Ansicht der in Frage kommenden Klientel ein Schaltgetriebe und Oberklasse als unvereinbare Gegensätze nicht vertrugen. Aber man kann ja ruhig mal nebenbei erwähnen, daß bis zum Erscheinen des "Sechsneuners"(der im übrigen erst 1974 und nicht schon mit dem Debüt des 450 ein Jahr früher fertig war und wegen der Ölkrise zurückgestellt wurde)die handgeschalteten M 116-Modelle die beschleunigungsstärksten Stuttgarter Sternwagen waren und gut eingefahren sogar zumindest mit einem BMW 3,0 S/CS mithalten konnten.

Antwort von ru******

29.03.2023 (09:17)

.....ein 350er mit Schaltgetriebe kann sportlich wirken. Beim 111er Coupé 3,5 gibt es Fans dieser Version. Vor allem auch deshalb, weil noch bis zu den frühen 107ern und 116ern immer noch die uralte Automatik (genannt Ruckomatik) mit automatischer Kupplung anstatt Drehmomentwandler Verwendung fand. Diese Variante hatte beim schweren V8 nicht mehr gut gehalten. Das war erst Mitte ´73 mit der neuen Automatik kein Thema mehr. Und wenn schon BMW 3.0, dann den noch schnelleren Einspritzer "CSI". Meine persönliche Wahrheit liegt beim 450 SLC, er ist viel durchzugskräftiger als der 350er und auch als die BMW 3.0 i Modelle. Und er hat die für ´73 neue Automatik und ein nochmals verbessertes Fahrwerk serienmäßig an Bord.

von de******

28.03.2023 (19:05)

Antworten

Eines der komfortabelsten Langstreckenautos die ich je gefahren habe. Und in Sahara und Namib hat er sogar seine Geländetauglichkeit bewiesen https://photos.app.goo.gl/PqbG98QgK1x2zopQA

von da******

29.03.2023 (14:58)

Antworten

Ganz toll zu sehen war er auch in dem deutschen Film mit dem Gastarbeiter, der damit nach Hause fuhr; ich habe den Namen aber vergessen, wie hiess er noch gleich?

Antwort von da******

29.03.2023 (15:12)

ach ja, gefunden; sehenswert "Mercedes, mon amour": https://youtu.be/HtrnffGO32g

von 38******

09.04.2023 (20:19)

Antworten

Im Frühjahr 1980 nach der Präsentation des W126 durfte ich als 19-Jähriger am Wochenende oft den "alten" W116 280 SE-Vorführwagen nutzen.
In Manganbraun oder Dunkelblau-Metallic mit den hellen Stoffpolstern war es einfach phantastisch mit den Freunden so unterwegs zu sein.

von st******

03.05.2023 (10:39)

Antworten

Glücklicherweise kann ich alle angesprochenen Fahrzeuge mit V8 (im Sommer) noch täglich bewegen. W-108/109 (unterscheiden sich lediglich durch das konventionelle oder das Luft-Fahrwerk) da genügt der 3.5 mit 4-Gang Automat (hydr. Kupplung) absolut. W-116 bin ich mit der effektiven Fahrleistung im Vergleich 280 SE (4-Gang-Automat) und dem 350 SE (3-Gang-Wandler) absolut einverstanden. Mit dem Fahrkomfort sehe ich den V8 im Vorteil. Ich habe das Glück mit dem 450 SE aus 1977, 3-Gang Wandler-Getriebe: der würde gut und gerne einen 4. Gang ertragen. Aber das gab es dann erst 1980/81 beim W-126 (und W-107). Ab 1982/83 dann beim W-126 auch mit der langen Hinterachse. Was dem Komfort nochmals deutlich half (kleinere Drehzahlen, so z.B. 500 SE bei 2000/m ca. 105 km/h).

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