49 Automobile im Wert von fast USD 6,3 Millionen versteigert Bonhams am 8. Oktober 2018 nebst einigen Automobilia im Simeone Foundation Museum in Philadelphia.
Vor allem Vorkriegsautos
Der Altersdurchschnitt von 76 Jahren zeigte bereits, dass vor allem Vorkriegsautos angeboten wurden. Tatsächlich stammen 31 der 49 Autos aus den Jahren vor 1945, der älteste, ein Cadillac Racer, wurde im Jahr 1910 gebaut. Und er war auch gleich für eine positive Überraschung gut, denn mit einem Verkaufspreis von USD 56’000 liess er den Estimate von USD 35’000 bis 45’000 doch deutlich hinter sich.
Gerade unter diesen Vorkriegsfahrzeugen fanden sich viele schon lange verschwundene Marken wie z.B. Breese, Hudson, Stutz, Paige oder Locomobile.
Dass gleich zwei Autos von Breese Paris an einer einzigen Versteigerung auftauchten, war sicherlich etwas Besonderes. Die Bieter goutierten die beiden Wagen allerdings nur beschränkt, für den Roadster von 1911 waren gerade einmal USD 16’800 fällig (Schätzwert 40’000 bis 60’000, ohne Mindestpreis), für den wertvolleren Teardrop Roadster aus demselben Jahr zahlte der Käufer USD 78’400 (Schätzwert USD 100’000 bis 130’000).
Fünf der sechs teuersten Autos blieben stehen
Enttäuschend verlief die Versteigerung insbesondere den teuer eingeschätzten Autos. Weder der Bentley 6 /12 Litre All-Weather Touring Car von 1927 mit Karosserie von T.H. Gill (Lot 124) noch der Stutz Series B Bearcat von 1931 (Lot 141) fanden einen neuen Besitzer.
Auch der Isotta Fraschini Tipo 8A von 1931 (Lot 133) blieb deutlich unter dem unteren Estimate stehen. Und auch für den Rolls-Royce 40/50 HP Phantom II von 1931 (Lot 135) wurden weniger geboten, als der Einlieferer erwartete.
Diese Vorkriegsautos teilten ihr Schicksal mit dem Lancia B20 GT von 1958 (Lot 131), der bei USD 155’000 stehen blieb, bei einem Estimate von USD 190’000 bis 210’000.
- Batterien
Eine Hälfte Amerikaner
Untypisch für eine Bonhams-Versteigerung war sicherlich die breite Anwesenheit amerikanischer Autos. Tatsächlich stammten rund die Hälfte der angebotenen Wagen aus den USA. So kamen fünf Cadillac, zwei Chrysler, zwei Ford, drei Lincoln und drei Packard unter den Hammer. Trotz Bekannheitsbonus schlugen sich die US-Erzeugnisse aber insgesamt nicht besser als die Europäer.
Für die grösste Überraschung war die Simplex Crane Model 5 46hp Limousine Brewster von 1916 (Lot 123) gut, der für USD 123’000 über 50 Prozent teurer verkauft wurde als erwartet.
Rolls-Royce enttäuschend
Mit fünf Rolls-Royce und vier Bentley waren die britischen Nobelmarken sehr gut vertreten. Optisch ein Höhepunkt dürfte aber sicherlich auch der Bentley 4 1/4 Litre Airflow Saloon mit Gurney-Nutting-Karosserie aus dem Jahr 1936 sein. Er konnte auch für USD 190’400 verkauft werden.
Insgesamt schlugen sich die Bentley deutlich besser als die Rolls-Royce, deren Höchstgebot im Schnitt nur knapp 70 Prozent des mittleren Schätzwerts ausmachte, was noch einmal deutlich unter dem Gesamtschnitt von 77 Prozent lag.
Neuere Autos vor allem aus Europa
Die Nachkriegsautos stammten bis auf wenige Ausnahmen aus Europa. Interessant war sicher das schwimmfähige Amphicar 770 von 1967, das für USD 50’000 bis 60’000 im Katalog stand. Es wurde für USD 50’400 etwas unter den Erwartungen verkauft.
Als einziger Ferrari war ein 365 GT 2+2 (Queen Mary) von 1970 für USD 225’000 bis 275’000 angeboten. Er erfüllte die Hoffnungen mit einem Verkaufspreis von USD 215’040 nicht ganz.
Der relativ neue BMW Z8 schlug sich ein wenig besser, für USD 162’400 fand er in einen neue Gerade (Schätzwert USD 160’000 bis 180’000).
Das im Vergleich zum Schätzwert beste Resultat erzielte ein Mercedes-Benz 220 S Cabriolet von 1958 (Lot 126), das für USD 86’240 (Schätzwert USD 40’000 bis 60’000) in neue Hände überging.
Kaum “Blue Chip”-Klassiker
Die üblichen Auktions-Superklassiker fehlten in Philadelphia. 300 SL, 911 S, E-Type? Fehlanzeige. Damit fehlten wohl auch die eher allgemein interessierten Sammler bei der Versteigerung im Simeone Foundation Museum. Mit einer Verkaufssumme von USD 2’485'616 jedenfalls lag man doch deutlich unter den erhofften USD 6 Millionen.
Angebotene und verkaufte Fahrzeuge
Die folgende Tabelle listet alle angebotenen und verkauften Fahrzeuge mit Schätzpreisen, Höchstgeboten und Verkaufspreisen. Die Preis-Umrechnung erfolgte zum am Auktionstag gültigen Tageskurs. Alle Angaben ohne Gewähr.
Lot | Fahrzeug | Jahr | USD Est von | USD Est bis | USD HG | USD VP | CHF VP | EUR VP | % Est | S |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
101 | Mercedes-Benz 280SE 3.5 Coupé | 1971 | 40'000 | 55'000 | 34'000 | 38'080 | 37'699 | 33'129 | -19.83%
|
V |
102 | Lincoln Continental Convertible | 1940 | 6000 | 8000 | 6000 | 6720 | 6652 | 5846 | -4%
|
V |
103 | Paige 6-66 Daytona Speedster | 1921 | 100'000 | 130'000 | 75'000 | 84'000 | 83'160 | 73'080 | -26.96%
|
V |
104 | LaSalle Dual Cowl Sport Phaeton | 1929 | 70'000 | 90'000 | 55'000 | N | ||||
105 | Amphicar 770 Convertible | 1967 | 50'000 | 60'000 | 45'000 | 50'400 | 49'896 | 43'848 | -8.36%
|
V |
106 | Kaiser Darrin 161 | 1954 | 140'000 | 180'000 | 121'000 | 135'520 | 134'164 | 117'902 | -15.3%
|
V |
107 | Chrysler Model 75 Roadster | 1929 | 70'000 | 90'000 | 45'000 | N |
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