Ein Jahrhundert nach seinem Renndebüt kehrte der Original-Grand-Prix-Wagen von Aston Martin zum Großen Preis von Frankreich zurück und drehte eine Ehrenrunde.
Aston Martin feiert den hundertsten Jahrestag seines ersten Starts beim Großen Preis von Frankreich 1922. Kein anderer aktueller Formel 1-Hersteller kann auf eine derartig lange Geschichte in der Königsklasse zurückblicken.
100 Jahre Grand-Prix-Geschichte
Vor dem Grand Prix am 24. Juli 2022 hatte der vierfache F1-Weltmeister Sebastian Vettel die Gelegenheit, den TT1 - liebevoll Green Pea" genannt - auf dem Circuit Paul Ricard zu pilotieren, 100 Jahre nachdem das geschichtsträchtige Auto als einer von zwei Aston Martin-Boliden zu einem 60-Runden-Rennen über 800 km auf dem Strassenkurs von Strassburg startete.
Die Fahrzeuge wurden vom Firmengründer Lionel Martin im Auftrag des wohlhabenden jungen Rennfahrers und Pioniers Graf Louis Zborowski gebaut, der 10’000 Pfund in ihre Konstruktion und die Entwicklung eines völlig neuen 16-Ventil-Vierzylinder-Rennmotors mit zwei obenliegenden Nockenwellen investierte.
Ursprünglich waren TT1 und TT2 für die Isle of Man TT (Tourist Trophy) 1922 vorgesehen, doch wegen einer Verzögerung feierten sie stattdessen ihr internationales Renndebüt beim Grossen Preis von Frankreich am 15. Juli 1922, wobei Zborowski den TT1 pilotierte.
Später entwarf er den Wagen "Chitty Bang Bang", der das Buch, den Film und das Bühnenmusical Chitty-Chitty-Bang-Bang inspirierte.
Vettel begeistert
Sebastian Vettel, Fahrer des Aston Martin Aramco Cognizant Formula OneTM Teams, meinte:
"Es war eine unglaubliche Ehre, dieses Auto zu fahren, genau 100 Jahre nachdem es das letzte Mal beim Großen Preis von Frankreich an den Start gegangen ist. ‘Green Pea’ nimmt einen ganz besonderen Platz im Erbe von Aston Martin ein, und am Steuer spürt man dieses Jahrhundert an Geschichte förmlich unter den Fingerspitzen."
Original-Logo von 1913
Am Wochenende des 24. Juli 2022 wird das Aston Martin Aramco Cognizant Formula One Team mit dem originalen Aston Martin-Logo aus dem Jahr 1913 auf der Nase seiner Autos antreten, in Anlehnung an die Marke, die auf Green Pea abgebildet ist. Die symbolische Umstellung erfolgt in der Woche, in der Aston Martin eine neue kreative Identität einführt, einschließlich einer zeitgemäßen Aktualisierung seines ikonischen Flügel-Logos, das von der weltberühmten Designabteilung des Herstellers in Zusammenarbeit mit dem renommierten britischen Art Director und Grafikdesigner Peter Saville entworfen wurde. Die neuen Aston-Martin-Flügel sind auf den Monocoque-Seiten des AMR22 zu sehen.
Der erste Aston Martin Grand-Prix-Wagen hatte einen 1486-ccm-Motor, der bei 4200 Umdrehungen pro Minute rund 55 PS leistete. Der Wagen – mit einer Karosserie im Voiturette-Stil – wog 750 kg und war damit 45 kg leichter als der heutige AMR22 Challenger. Er erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 85 Meilen pro Stunde und verfügte über zwei Sitze, von denen einer gemäß den damaligen Grand-Prix-Vorschriften versetzt angeordnet war, um den Mechaniker unterzubringen, der nicht zuletzt wegen seiner Aufgabe, den Kraftstofftank mit einer Handpumpe unter Druck zu setzen, ein unverzichtbares Mitglied des Teams war.
Die Erfahrung war für das junge Team, das in der Abingdon Road in Kensington beheimatet war, hinreichend, um sein Grand-Prix-Abenteuer fortzusetzen und den Weg für Aston Martins zukünftigen Erfolg im internationalen Motorsport zu ebnen.