22 Automobile mit Le-Mans-Bezug bietet RM/Sotheby’s am 9. Juni 2023 in Le Mans an. Rennwagen mit Geschichte sind nicht billig zu haben, trotzdem überrascht der durchschnittliche Schätzwert von EUR 1,875 Millionen. Insgesamt sind die 22 im Schnitt 42 Jahre alten Fahrzeuge, darunter ist auch ein nicht fahrfähiges Show Car, EUR 41.25 Millionen wert.
Runner Up
Zwar fehlen ultimative Le-Mans-Sieger im Angebot, aber eine ganze Reihe der Rennwagen kamen auf vorderen Plätzen ins Ziel und errangen die Pole Position respektive die schnellste Runde.
Der Rothmans Porsche
Drei Werksautos des Typs 962 baute Porsche für das Rothmans-Team für die Weltmeisterschaften 1985 und 1986, Chassis 962-004 ist einer der drei Wagen. Am Steuer sassen u.a. Derek Bell, Al Holbert, Jacky Ickx, Klaus Ludwig, Jochen Mass, Vern Schuppan, Hans Stuck und John Winter. 1986 stand der Wagen in Le Mans auf der Pole Position, insgesamt kam der Werksrenner aber doch auch des öftern nicht ans Ziel, so auch in Le Mans.
Erstmals kommt einer dieser ehemaligen Werkswagen unter den Hammer, EUR 6 bis 9 Millionen wurden dafür angesetzt.
Der Delahaye 135 S
Immerhin Zweiter bei den 24 Stunden von Le Mans des Jahres 1938 wurde der Delahaye 135 S von 1936 mit Pourtour-Karosserie. In 20 Jahren bestritt dieser Wagen fast 50 meist grosse Rennsportveranstaltungen und war lange im Besitz des Ferrari-Importeurs Charles Pozzi.
Jetzt werden für den schnellen Franzosen EUR 1,5 bis 2 Millionen erwartet.
Ein zweiter Vorkriegs-Le-Mans-Teilnehmer ist der Aston Martin Le Mans “LM8” von 1932. Er wurde Siebter 1932 und gewann den achten “Biennial Cup”. EUR 950’000 bis 1,35 Millionen reichen für den Einstieg.
Der Ferrari 121 LM
Chassis 0546 LM startete 1955 bei den 24 Stunden von Le Mans und an der Mille Miglia. Fahrer waren unter anderem Maurice Trintignant, Harry Schell und Piero Taruffi.
Jetzt soll die elegante Barchetta mit einem eigens für die Rennwagen von Lampredi entwickelten Reihensechszylindermotor EUR 5,5 bis 6,5 Millionen kosten.
Auch der zweite angebotene Ferrari hat Le-Mans-Geschichte, der 365 GTB/4 von 1969 mit Chassis 12467 nahm 1971 an den 24 Stunden teil und fuhr auf dem fünften Gesamtrang ein. Dies will mit EUR 4,8 bis 5,2 Millionen honoriert werden.
Der Martini-Lancia LC 2
Im Jahr 1984 stand der Lancia LC2 mit Chassisnummer 0005 auf der Pole in Le Mans und er konnte auch die schnellste Runde im Rennen fahren, wurde aber nur Achter im Gesamtklassement.
Dafür gewann er 1984 die 1000 km von Kyalami und wurde 1985 Sieber in Le Mans. Jetzt wurden EUR 2,2 bis 2,4 Millionen geschätzt für den eleganten Renner.
Der Silk Cut Jaguar XJR-12 LM
Vierter wurde der Jaguar XJR-12 LM von 1991 mit Chassis TWR-J12C-891 bei den 24 Stunden von Le Mans des Jahres 1991. Später wurde er Zweiter in Daytona und Vierter in Sebring.
Jetzt soll der auffällige Mittelmotorrenner EUR bei den Bietern 2,5 bis 3 Millionen locker machen.
Etwas günstiger soll der Lister-Jaguar “Knobbly” von 1958 werden. Es handelt sich dabei um den einzigen “Knobbly”, der je in Le Mans fuhr. Er hat sogar eine Strassenzulassung und wurde von RM auf EUR 1,45 bis 1,8 Millionen eingeschätzt.
Die anderen Le-Mans-Autos
Im Angebot von RM gibt es eine ganze Reihe jüngerer und modernerer Le-Mans-Teilnehmer. Daneben aber werden in Le Mans auch exotischere Le-Mans-Rennwagen unter den Hammer kommen, z.B. ein Osca MT4 von 1954 mit Chassisnummer 1147.
Er ist einer von nur zwei Osca MT4, die 1954 in Le Mans gestaret sind. EUR 1,3 bis 1,5 Millionen werden erwartet.
Gleich dreimal in Le Mans startete der Alpine A210 von 1967 mit Chassisnummer 1725. Zweimal wurde er Klassensieger, er nahm aber auch an anderen internationalen Anlässen teil und wurde nie komplett restauriert. EUR 1,2 bis 1,5 Millionen sollen den Einstieg in die Flunder sichern.
In Le Mans am Start war auch der Ferrari 250 GTE 2+2 Series III von 1963 mit Chassisnummer 4155, allerdings nicht als Teilnehmerfahrzeug, sondern als Safety Car 1963. Die spezifischen Accessoires für Le Mans wurden von keinem anderen als Henry Chapron angebaut. Mit EUR 550’000 bis 650’000 ist er einer der günstigeren Wagen der Versteigerung.
Noch günstiger kann man mit einem Porsche 911 GT3 R von 2000 oder einem Spyker C8 GTR2-R von 2005 zu einem Le-Mans-Teilnehmer kommen, die übrigen Wagen sind teurer, wenn man einmal vom immobilen Porsche 919 Show Car von 2014 absieht, das ohne Mindestpreis mit EUR 80’000 bis 120’000 im Katalog steht.
Zwei weitere Wagen werden ohne Mindestpreis angeboten, nämlich ein Rondeau M482 von 1983, der erwähnte Ferrari 250 GTE 2+2.
Weitere Informationen zu den Autos und viele Bilder können auf der Website von RM/Sotheby’s angeschaut werden.
Angebotene Fahrzeuge
Die folgende Tabelle listet alle angebotenen Fahrzeuge mit Schätzpreisen. Die Preis-Umrechnung erfolgte zum bei der Veröffentlichung aktuellen Tageskurs. Alle Angaben ohne Gewähr.
| Lot | Fahrzeug | Jahr | NoR | EUR Est von | EUR Est bis | CHF Est von | CHF Est bis |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 103 | Rondeau M482 | 1983 | Ja | 400'000 | 500'000 | 388'000 | 485'000 |
| 104 | Chrysler Viper GTS-R | 1996 | 600'000 | 700'000 | 582'000 | 679'000 | |
| 105 | Nissan R90CK | 1990 | 1'000'000 | 1'500'000 | 970'000 | 1'455'000 | |
| 106 | Porsche 911 GT3 R | 2000 | 250'000 | 350'000 | 242'500 | 339'500 | |
| 107 | Ferrari 250 GTE 2+2 Series III 'Le Mans Safety Car' | 1963 | Ja | 550'000 | 650'000 | 533'500 | 630'500 |
| 108 | Ferrari F430 GTC | 2006 | 750'000 | 1'000'000 | 727'500 | 970'000 | |
| 109 | Aston Martin DBR9 GT1 | 2007 | 2'100'000 | 2'500'000 | 2'037'000 | 2'425'000 | |
| 110 | Jaguar XJ220 C LM | 1993 | 1'600'000 | 2'200'000 | 1'552'000 | 2'134'000 | |
| 111 | Alpine A210 | 1967 | 1'200'000 | 1'500'000 | 1'164'000 | 1'455'000 | |
| 112 | Venturi 600 S-LM | 1993 | 300'000 | 400'000 | 291'000 | 388'000 | |
| 113 | OSCA MT4 by Morelli | 1954 | 1'300'000 | 1'500'000 | 1'261'000 | 1'455'000 | |
| 114 | Saleen S7-R | 2008 | 1'200'000 | 1'500'000 | 1'164'000 | 1'455'000 | |
| 115 | Porsche 962 | 1985 | 6'000'000 | 9'000'000 | 5'820'000 | 8'730'000 | |
| 116 | Spyker C8 GT2-R | 2005 | 250'000 | 350'000 | 242'500 | 339'500 | |
| 117 | Lister-Jaguar 'Knobbly' | 1958 | 1'450'000 | 1'800'000 | 1'406'500 | 1'746'000 | |
| 118 | Delahaye 135 S by Pourtout | 1936 | 1'500'000 | 2'000'000 | 1'455'000 | 1'940'000 | |
| 119 | Lancia LC2 | 1984 | 2'200'000 | 2'400'000 | 2'134'000 | 2'328'000 | |
| 120 | Jaguar XJR-12 LM | 1991 | 2'500'000 | 3'000'000 | 2'425'000 | 2'910'000 | |
| 121 | Aston Martin Le Mans 'LM8' | 1932 | 950'000 | 1'350'000 | 921'500 | 1'309'500 | |
| 122 | Ferrari 365 GTB/4 Daytona Competizione | 1969 | 4'800'000 | 5'200'000 | 4'656'000 | 5'044'000 | |
| 123 | Ferrari 121 LM Spider by Scaglietti | 1955 | 5'500'000 | 6'500'000 | 5'335'000 | 6'305'000 | |
| 124 | Porsche 919 Show Car | 2014 | Ja | 80'000 | 120'000 | 77'600 | 116'400 |
Alle Angaben ohne Gewähr
Legende: Spalte NoR = No Reserve (kein Mindestpreis), Spalte S = Status (V = Verkauft, N = Nicht verkauft, Z = Zurückgezogen, U = Unter Vorbehalt)
Est = Estimate/Schätzwert, HG = Höchstgebot, VP = Verkaufspreis
































































































Kommentare