Endlich ist es da! Das lang ersehnte erste Jahresmagazin von Zwischengas ist (demnächst) am Kiosk. Zum fünfjährigen Jubiläum wurde die Online-Plattform zwischengas.com um ein (jährlich erscheinendes) Printmagazin ergänzt. Auf den Wunsch von vielen Lesern, gibt es nun erstmals eine Möglichkeit Zwischengas auch offline zu lesen ...
Momente 2015
An das Jahr 2015 werden sich Oldtimer-Interessierte noch lange erinnern, denn es war das Jahr, als in Paris Scheunenfunde vergoldet wurden. Einem Goldrausch gleich stürzten sich Käufer aus der ganzen Welt auf halb oder ganz zerfallene Automobile. Faszinierend war, dass im Februar in Paris für Ruinen aus der Baillon-Sammlung oft gleich hohe oder höhere Preise bezahlt wurden, als Tage zuvor für restaurierte und fahrbereite Exemplare.
Das Jahr 2015 hatte für den Freund des historischen Rennsports wiederum einiges zu bieten. Auch hier steigt die Veranstaltungsdichte und es gibt kaum mehr eine namhafte Rennstrecke, die nicht auch ein Wochenende für die Rennwagen von früher reserviert, sei es nun der Nürburgring, der Hockenheimring, Donington, Zandvoort, Laguna Seca oder auch Spa.
Nicht jeder will auf Bestzeiten fahren, nicht jeder hat das Rennfahren im Blut. Aber es gibt ja Alternativen, wo die Spannung und der Wettbewerbsgeist nicht auf der Strecke bleiben müssen. Auch im Jahr 2015 wurde im Sommer und im Winter, bei schönem und bei schlechtem Wetter, auf zwei, drei oder vier Rädern gefahren und um Zehntel- oder gar Hundertstelsekunden konkurriert.
Und auch die traumhafte Concours-Welt hatte dieses Jahr wieder einiges zu bieten. Diese Anlässe sind längst keine Insider-Zusammenkünfte mehr, sondern agressiv vermarktete Grossanlässe, die meist auch durch Versteigerungen ergänzt werden. Der Eleganz der Fahrzeuge schadet dies aber sicherlich nicht ...
Portrait von Schumacher und Frua
Nicht jeder neue F1-Fahrer feiert sein Debüt in einem Ferrari wie zum Beispiel Clay Regazzoni, der sicherlich eine ganz grosse Ausnahme war. Viele begannen ihre F1-Karriere in einem Hinterbänkler-Team. War Nachwuchsfahrern das Glück hold, wurden sie vielleicht in der Formel 3 von einem Teamchef der 2. Klasse entdeckt und zu einem Test im F1-Monoposto eingeladen. Machte dieser Jüngling einen guten Job, so bekam er ein Cockpit. Ein wenig anders lief es bei Michael Schumacher.
In der kleinen Souterrainwerkstatt im Hinterhof der Via Villa Glori Nr. 8 herrschte vor rund 60 Jahren emsiges Treiben, obwohl es draussen schon längst dunkel war. Im Licht der Neonröhren nahm Pietro Fruas neueste Kreation unter seinen strengen Augen die ihr zugedachte Form an. Und es sollte nicht die einzige bleiben ...
Nur Fliegen war und ist schöner
Einen richtigen Sportwagen gab es bei Opel nicht. Umso sensationeller war deshalb der Prototyp, der auf dem Stand der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt präsentiert wurde: Opel GT. Der Sportwagen wies keine Ähnlichkeiten mit irgendeinem anderen Opel-Modell auf, aber er sprach die Sinne und die Emotionen an wie kaum ein anderes der präsentierten Fahrzeuge.
Der BMW M1 war das erste Wettbewerbsauto der Motorsport GmbH ohne Serienvorlage. Während die Technik bei BMW entstand, sollte Lamborghini die Karosserie und die Bodengruppe liefern. Auf Grund der wirtschaftlichen Probleme bei Lamborghini kam es jedoch zu erheblichen Verzögerungen. Letztendlich musste eine neue Fertigungskette gefunden werden und die Produktion wurde zum Puzzlespiel. Aber erst als Rennwagen lief der M1 zur Höchstform auf ...
Man nennt die Venturi häufig auch “französische Ferrari”. Doch konzeptionell und technisch bewegten sich die Macher des französischen Mittelmotor-Sportwagens eher im Umfeld von Lotus und TVR. Passanten aber, die den Venturi 260 meist nicht erkennen, halten das elegante Coupé häufig für einen Wagen aus Maranello, was seinen Machern nachträglich Recht gibt.
Nur wenige Sportwagen der frühen Fünfzigerjahre fuhren schneller als 160 km/h und kaum einer war rundum mit Einzelradaufhängungen ausgerüstet wie der AC Ace Bristol, den die kleine britische Firma A.C. Cars aus Thames Ditton an der London Motorshow im Jahr 1953 vorstellte.
Unterschätzter Gran Turismo aus Maranello
Wer sich anfangs der Siebzigerjahre einen schnellen Gran Turismo zulegen wollte, mit dem er notfalls auch mit Kleinkindern und Gepäck in den Wochenendurlaub fahren konnte, der hatte nicht allzu viel Auswahl. Er konnte zum Maserati Indy greifen oder einen Lamborghini Jarama bestellen oder den brandneuen Ferrari 365 GTC/4 in seine Garage stellen.
Bereits bei der Präsentation des ersten Alfasud im Jahr 1971 waren neben der Limousine weitere Versionen versprochen worden, doch es sollte bis 1976 dauern, bis Alfa Romeo einen Konkurrenten zum VW Scirocco vorstellen konnte. Gleich wie der Konkurrent aus Wolfsburg trat auch der Alfasud Sprint mit einem komplett neu gestalteten Karosseriekleid auf Basis der in Grossserie produzierten Familienlimousine an.
Wer 1981 einen günstigen Geländewagen kaufen wollte, hatte nicht viel Auswahl. Der Markt war mehrheitlich in den Händen der Amerikaner, Engländer und Japaner, die damals meist noch klassische Offroader mit separatem Chassis und Starrachsen verkauften. Richtig erschwinglich war eigentlich nur der Lada Niva und der Suzuki LJ 80, der dem Russen schon bald den Rang ablief und zum Sympathieträger wurde.
Ein Rennwagen, mit dem man während der Woche zur Arbeit fahren kann, am Wochenende aber am Berg oder auf der Rundstrecke konkurrenzfähig ist, das war schon immer erstrebenswert. Carlo Abarth war einer der Meister dieser Disziplin und der Name Fiat-Abarth ist bis heute mit alltagstauglichen Kraftzwergen verbunden.
Erfolgskonzept
In den Dreissigerjahren hatten Autokäufer sehr traditionelle Vorstellungen, wie ein Auto auszusehen hatte. Der Fiat 1500 6C dagegen präsentierte sich optisch komplett anders. Denn Dante Giacosa hatte ihm eine aerodynamische Karosserie verpasst, was den Erfolg der Limousine aber kaum bremste.
Der Renault 16 TX betrat 1965 die Autobühne ohne Vorgeschichte, aber mit einem überzeugenden Gesamtkonzept. Obschon er in kaum einer Domäne wirklich Revolutionäres bot, setzte die variable Kombilimousine viele Trends und offerierte mehr als die meisten Konkurrenten.
1962 stellte Panhard auf dem Pariser Autosalon mit dem Panhard CD einen Sportwagen vor, der mit einem Zweizylindermotor im Renntrimm über 200 km/h schnell war und bei konstant 70 km/h gerade einmal 3,7 Liter Superbenzin pro 100 km konsumierte. Und dies dank geradezu rekordverdächtiger Aerodynamik und intelligentem Leichtbau.
In den Fünfzigerjahren begann ein neuer Werkstoff die Fahrzeugherstellung zu revolutionieren. GFK oder Fiberglas erlaubte die kostengünstige Herstellung von Kunststoff-Karosserieteilen, die gleichzeitig robust und leichtgewichtig waren. Dabei wurden in einer Form mehrere Schichten Glasfasermatten mit Kunstharz (Polyester) verbunden und gepresst. Zum Einsatz kamen dabei die Handauflegewie auch die Spray-Technik.
Der VW Käfer erobert die Welt
Vor rund 40 bis 50 Jahren glichen unsere Strassen beinahe denen von Wolfsburg und dort wurde bekanntlich der VW Käfer gebaut. In den deutschsprachigen Ländern Europas führte der Volkswagen die Verkaufsranglisten an und prägte Parkplätze und den gelegentlichen Stau auf der Autobahn. Kaum jemand, der in den Sechziger- oder Siebzigerjahren selber fahren konnte oder als Passagier in einem Auto unterwegs war, sass nie in einem Käfer, irgend jemand aus der näheren oder weiteren Verwandtschaft fuhr sicher einen VW. Aber es gab Alternativen, zumindest für den, der das Besondere suchte. Sie kamen von Peugeot, BMW, Rover oder Ford ...
Der VW-Porsche 914/6 wurde nur drei Jahre lang gebaut und trotzdem gibt es mehr namhafte Konzeptfahrzeuge auf Basis dieses Typs als vermutlich vom über Jahrzehnte gebauten Porsche 911 überhaupt. Der Tapiro von Giorgetto Giugiaro war sicherlich der spektakulärste von allen, dabei war er eigentlich für den Serienbau vorgesehen.
Man kann kaum noch etwas über den Porsche 911 schreiben, was nicht schon veröffentlicht worden ist. Warum also einen weiteren Porsche 911 portraitieren? Nun, dieser Porsche 911 ist anders, denn er ist braun und er wurde, obschon er „nur“ ein “T” ist, weder zum RS noch zum S umgerüstet. Und nach einer Probefahrt ist man überzeugt: Mehr Elfer braucht kein Mensch ...
Die amerikanische Antwort auf den VW Käfer
“Ganz schön schräg” ist der häufig gehörte Kommentar, wenn man in einem AMC Gremlin auftaucht. Und die Leute meinen dabei nicht die Linienführung des Hecks, sondern eher das ganze Auto. Die ungewöhnliche Form macht den Wagen aber auch zum Kultobjekt.
Sie hatten zwei Sachen gemeinsam, die Schlagzeuger John Bonham, Mitch Mitchell und Ginger Baker. Natürlich spielten sie alle in Rockbands (Led Zeppelin, Jimi Hendrix Experience, Cream) auf den Trommeln, aber sie fuhren auch das gleiche Auto, einen Jensen FF und damit das vielleicht fortschrittlichste englische Auto jener Zeit - mit Allradantrieb und Antiblockierbremssystem.
Vor 50 Jahren trug man als Mann von Welt noch einen Hut. Und dieser war kein Hindernis, wenn man sich in seinen Ponton-Mercedes setzte, im Gegenteil, auch über dem Hut war noch Luft. Nur das Schiebedach des Mercedes Benz 190 musste man geschlossen halten, sonst war er dann weg, der Hut.
Klassikerperlen der Zukunft
Automobile Klassiker erreichen heutzutage eine hohe Wertschätzung und mancher würde sich wohl gerne einen Jaguar E-Type, einen Bugatti Typ 35 oder einen Porsche 911 Carrera RS 2.7 in die Garage stellen. Doch nur allzu oft sind die Traum-Klassiker heutzutage unerschwinglich, während sie vor 10 oder 20 Jahren noch vergleichsweise günstig zu haben gewesen wären. Warum also nicht heute ein Auto kaufen, das morgen zum Klassiker wird?
Ja, es gibt sie, die günstigen Gelegenheiten im Leben. Wer zum Beispiel schon länger von einem Youngtimer träumte und beim Fahren gerne die Haare im Wind hat, der sollte sich jetzt vielleicht den Kauf eines Mercedes Benz 300/500 SL, Alfa Romeo Spiders, Audi Cabriolets, BMW 3-er Cabrios oder Mazda MX-5 überlegen.
Die Marktbeobachter kündigen es seit längerem an, Verkäufer merken es am eigenen Leib. Es findet eine Verschiebung statt. Die heutigen Oldtimer-Käufer ziehen die Sechziger- und Siebzigerjahre den früheren Epochen vor, immer stärker geraten sogar die Klassiker der Achtzigerahre ins Scheinwerferlicht. Doch nicht alle Vorkriegsautos sinken in der Gunst der Sammler und Fans, einige gewinnen weiterhin stetig an Wert, z.B. der BMW 328 oder der Alfa Romeo 6C 1750 ...
Das Jahresmagazin liegt an vielen Verkaufsstellen (Kiosken) auf, es kann aber auch online auf Zwischengas bestellt werden.
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