Die Versteigerungen rund um den Concours d’Elégance von Pebble Beach gehören alljährlich zu den hochdotiertesten des Jahres. Gooding & Co bieten dabei meist die wertvollsten Wagen an. So wird es auch am 16. und 17. August 2019 sein, obwohl nur wenige extrem teure Klassiker unter den Hammer kommen. Trotzdem reicht es zu einem Durchschnittswert von USD 996’000.
138 Automobile und ein Motorrad
Über USD 138 Millionen sind die angebotenen 139 Fahrzeuge, darunter ein Motorrad, wert gemäss den Schätzpreisen. Im Schnitt sind die Fahrzeuge 56 Jahre alt, das Altersspektrum reicht aber von 1910 bis 2019.
39 Prozent der Lots werden ohne Mindestpreis angeboten.
Ferrari, Porsche und Aston Martin
Die drei Sportwagenmarken Ferrari (29 Lots), Porsche (16) und Aston Martin (11) stellen die grössten Kontingente, gefolgt von Jaguar (9), Mercedes-Benz (8) und Alfa Romeo (6). Die europäischen Hersteller dominieren klar, die Amerikaner sind mit ihren Marken und in kleiner Anzahl vertreten.
Bei den angebotenen Ferrari fällt das junge Durchschnittsalter von nur 35 Jahren auf, während die Porsche-Delegation im Schnitt 41 alt ist.
Der einmalige Super Flow
Der Alfa Romeo 6C 3000 CM Superflow IV von 1953 gehört sicherlich zu den prominentesten Showcars aller Zeiten. Nicht nur wurde er mehrfach umgebaut, er wurde auch an vielen Autosalons der Fünfziger- und Sechzigerjahre in immer neuer Form gezeigt.
Eingekleidet wurde er als Superflow von Pininfarina und heute präsentiert er sich in der Version, die 1960 in Genf präsentiert wurde.
Chassis 0128 wurde auf USD 6 bis 8 Millionen eingeschätzt und man darf gespannt sein, ob diesem Ausnahmeauto zugesprochen werden wird.
Die Ferrari-Parade
Nur gerade der bereit beschriebene Superflow IV, ein Aston Martin DB4 GT von 1961 und ein Isotta Fraschini Tipo IM von 1913 (USD 3 bis 4 Millionen) schaffen es, in die Ferrari-Phalanx der elf wertvollsten Automobile bei der Gooding-Versteigerung einzubrechen.
Am höchsten bewertet ist der Ferrari 250 GT LWB California Spider von 1958 (Lot 044), der auf USD 11 bis 13 Millionen kommen sollen.
Der zweitteuerste Wagen ist ein Ferrari 250 GT Series I Cabriolet von 1958 (USD 7 bis 8 Millionen).
Auf Platz 5 folgt Niki Laudas Sieger-Grand-Prix-Monoposto 312 T von 1975, der ebenfalls 6 bis 8 Millionen kosten soll.
Amerikanische Rennwagen
Sie sind sicherlich nicht alltäglich, die amerikanischen Rennwagen der Vorkriegszeit.
So zählt etwa der Chalmers Record Speedster von 1917 zu den grossen Raritäten, vor allem, da es sich beim angebotenen Exemplar mit Chassisnummer 111019 um ein ehemaligen Rekordjäger handelt. Entsprechend hoch ist denn der Wagen mit USD 350’000 bis 450’000 auch eingeschätzt.
Der Studebaker Special Indy Car von 1931 kann sogar auf drei Starts beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis zurückschauen und einen Sieg beim Pikes Peak Bergrennen im Jahr 1931. USD 500’000 bis 750’000 wurden für den Rennwagen geschätzt.
Und auch der Stutz Series S Bearcat von 1918 passt gut in diese Gruppe, stammt er doch vom selben Verkäufer (Robert W. Valpey Collection). USD 350’000 bis 425’000 sind für den Wagen mit Chassisnummer S-1743 angesetzt.
Gruppe-B-Festival
Noch deutlich sportlicher geht es bei den Strassenversionen der Achtzigerjahre-Gruppe-B-Rallye-Fahrzeugen zu. Gleich vier dieser raren Versionen, es wurden meist deutlich weniger als die geforderten 200 Exemplare gebaut, kommen in Pebble Beach unter den Hammer.
Der teuerste der vier ist ein Lancia Delta S4 Stradale S4 von 1985 mit weniger als 2500 km auf dem Tacho. Nun sollen dafür USD 600’000 bis 700’000 den Besitzer wechseln.
Deutlich günstiger sind die Gruppe-B-Strassenversionen des Peugeot 205 T16 von 1984 (12’000 km, USD 200’000 bis 250’000) und des MG Metro 6R4 von 1986 (2100 Meilen, USD 175’000 bis 225’000).
Sehr viel preisgünstiger kann man allerdings mit dem Citroën BX 4TC von 1986 zu einem Gruppe-B-Auto kommen. Hier reichen USD 80’000 bis 110’000, obwohl auch dieser Wagen weniger als 16’000 km zurückgelegt hat.