Nach einem Jahr Zwangspause waren die Augen der Klassikersammler, Investoren und Interessenten natürlich auf die grossen Versteigerungen rund um den Pebble Beach Concours d’Elégance gerichtet. Gooding versteigerte am Freitag und Samstag (13. und 14. August 2021) 128 grosse Automobile sowie vier Kinderautos. Der geschätzte Gesamtwert lag bei über USD 142 Millionen, pro Automobil werden über USD 1,1 Millionen erwartet.
Im Schnitt waren die Autos fast 60 Jahre alt. Sie stammten von 47 Marken. Wie üblich dominierten Ferrari (23 Wagen, inklusive zwei Dino) und Porsche (13) das Angebot, alle übrigen Hersteller waren maximal einstellig vertreten, manche weniger geläufige Marken gar nur mit einem Auto.
Millionenwerte
38 Klassiker sollten für mehr eine Million USD neue Besitzer finden. Sie alleine schon verkörperten etwa die Hälfte der erhofften Umsatzes am 13./14. August 2021. Schlussendlich waren es 24 Autos, die siebenstellig verkauft werden konnten. Sie realisierten zusammen USD 84,7 Millionen, also über zwei Drittel des Gesamtumsatzes von rund USD 107 Millionen.
Eine Markendominanz war bei den teuersten Wagen überraschenderweise kaum festzustellen. Neben den erwarteten Ferrari figurierten auch Mercedes-Benz, Bugatti, Aston Martin, Bentley, Duesenberg, Siata, Lamborghini, Rolls-Royce, March, Shelby oder Stutz unter den ganz teuren Verkäufen. Ein Alfa Romeo 6C 2500 SS Villa d’Este von 1949 schaffte den Sprung in den Millionenclub nur knapp.
Insgesamt 45 Prozent der Fahrzeuge werden ohne Mindestpreis versteigert, daher wurden einige der Wagen auch deutlich unter den Schätzwerten zugeschlagen.
McLaren F1 über USD 20 Millionen
Der teuerste Wagen der Auktion war der bereits im Vorfeld vieldiskutierte McLaren F1 von 1995 sein, der als Lot 029 mit derselben Chassisnummer unter den Hammer kam. Der neuwertig wirkende Wagen mit umfangreichem Zubehör sollte gemäss Gooding & Co mindestens USD 15 Millionen kosten, einen genauen Schätzwert gab man aber nicht an.
Die Bieter bissen an, erst bei USD 18,6 Millionen fiel der Hammer, womit der F1 also USD 20,465 Millionen (EUR 17,4 Millionen, CHF 18,8 Millionen) kostete. Das dürfte ein Rekord für ein solches Fahrzeug ohne Renngeschichte sein.
Der umkämpfte Mercedes-Benz 300 SD
Die Überraschung der Gooding-Auktion aber dürfte ein Mercedes-Benz 300 SD der Baureihe W116 aus dem Jahr 1980 gewesen sein. Die silberblaue Limousine war, warum auch immer, in ihrem ganzen Leben keine 100 Meilen gelaufen.