Bereits zum fünften Mal findet am 3. Juni 2017 das Kunststoffauto-Treffen “Fantastic Plastic” statt. Auch dieses Jahr werden wieder Autos aus über fünf Jahrzehnten erwartet, womit sich dann hoffentlich ein interessanter Querschnitt durch die Plastik-Epoche im Automobilbau ergibt.
Vergessene Kuststoffautos
In den Fünfzigerjahren begann ein neuer Werkstoff die Fahrzeugherstellung zu revolutionieren. GRP oder Fiberglas erlaubte die kostengünstige Herstellung von Kunststoff-Karosserien. Vor allem für die Produktion von Sportwagen (z.B. Alpine-Renault, Lotus, etc.) wurde das neuen Material eingesetzt, es entstanden aber auch Limousinen (z.B. der Renault Espace oder der Trabant 601, Freizeitfahrzeuge (Citroën Méhari, Renault Rodeo) und Kleinstfahrzeuge (z.B. Spatz, Belcar).
Meist liessen es die Firmen dabei bewenden, den Karosserieaufbau aus Plastik zu bauen, doch Unentwegte wie Lotus und Rochdale gingen einen Schritt weiter und bauten ganze Fahrzeuge aus Kunststoff.
Boom mit dem Buggy
Neben exotischen Sportwagen von Marcos, TVR, Gilbern oder Reliant war es vor allem eine Fahrzeuggattung, die der Kunststoffkarosserie zum grossen Erfolg verhalf, die Freizeit- und Strandautos. Insbesondere der auf Volkswagen-Käfer-Fahrgestellen aufgebaute Buggy erfreute sich in den Sechziger- und Siebzigerjahren grosser Beliebtheit, Hunderttausende dieser Bausätze und Fertigfahrzeuge wurden verkauft.
Ihnen wird die fünfte Austragung von “Fantastic Plastic" gewidmet und natürlich hoffen die Organisatoren auf ein breites Erscheinen der VW-Buggys, ob sie nun mit Aufbauten von Albar, Apal, Meyers Manx, Karmann oder anderen Anbietern versehen wurden.
Auch im Luxussektor
Kunststoff-Karosserien waren aber nicht nur bei den Herstellern günstiger Fahrzeuge beliebt, auch Luxus-Sportwagen-Hersteller wie Jensen oder Grossfirmen wie BMW oder Ferrari setzten für bestimmte Modelle auf Kunststoff für die Aufbauen.
Der Jensen C-V8, der BMW M1 und der Ferrari 308 GTB Vetroresina sind nur einige der Beispiele. Allgemein ist die Liste der Kunststoffautos lang, doch viele dieser Fahrzeuge sind schon lange von unseren Strassen verschwunden, worauf die meisten vergessen wurden.
Von Luzern nach Bleienbach und Rain
Das Programm des fünften Fantastic Plastic beginnt am 3. Juni 2017 in Luzern im Verkehrshaus Luzern, wo sich die Fahrzeuge versammeln und die Besatzungen die Gelegenheiten erhalten, die nur wenige Wochen vorher neu eingeweihte Strassenverkehrshalle mit der neuen Monteverdi-Ausstellung (ja, auch Peter Monteverdi wollte anfangs der Sechzigerjahre einen Kunststoff-Sportwagen bauen) zu besichtigen.
Dann geht es auf den Flughafen von Bleienbach weiter, wo ein buntes Programm auf die Veranstaltungsteilnehmer warten. Den Abschluss macht ein fröhlicher Grillplausch in Rain, dem Aussenlager des Verkehrshauses, wo weitere Attraktionen auf die Plastik-Fahrer warten.
Preisgünstig, keine Luxusveranstaltung
Das Treffen ist öffentlich. Für die Teilnahme mit Fahrzeug ist eine Gebühr von CHF 30.- (Fahrzeug mit Fahrer/Fahrerin), respektive CHF 50.00 (Fahrzeug mit Fahrer/Fahrerin und einem oder mehreren Passagieren) zu bezahlen. Dabei ist der Besuch des Verkehrhaus Luzern und die Teilnahme an den verschiedenen Aktivitäten, sowie das Roadbook für die Überführungsetappen im Preis inbegriffen.
Eine Anmeldung wird empfohlen, um sich Start- und Standplatz zu sichern. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt.
Alle weiteren Informationen finden sich auf der Webseite der Veranstaltung.
Ein umfangreicher Bericht des Treffens “Fantastic Plastic 2016” samt vielen Fotos auf Zwischengas vermittelt potentiellen Teilnehmern vorab einen ersten Eindruck in die Veranstaltung. Auf Zwischengas finden Sie auch Rückblicke auf die Veranstaltungen von “Fantastic Plastic 2015”, "Fantastic Plastic 2014" und "Fantastic Plastic 2013”.