Anlässlich der 42. Rétromobile in Paris, die vom 8. bis 12. Februar 2017 ihre Türen öffnet, wird die Lukas Hüni AG zwei der grössten Designer anhand ausgewählter Fahrzeuge vergleichen.
20 Autos werden die Erinnerungen an das Werk von Ettore Bugatti und Walter Owen Bentley zurückrufen und beleuchten, dass die beiden Konstrukteure trotz sehr unterschiedlicher Ergebnisse ähnliche Visionen hatten.
Bugatti - zwischen Kunst und Mechanik
Den Autos von Ettore Bugatti kann man es sofort ansehen, dass hier künstlerisches Talent mit profundem mechanischen Verständnis aufeinander trafen. Bei einem Bugatti stimmt jedes Detail, jede Komponente und selbst ein Motorblock wirkt wie ein Kunstwerk.
Bentley - der Seriensieger
Dass Walter Owen Bentley seine Lehre bei der Great Northern Locomotive Railway Works in Doncaster machte, kann man an seinen Fahrzeugen manchmal ablesen. Sie waren robust gebaut und liessen sich kaum stoppen, was sich denn auch in fünf Siegen bei den 24 Stunden von Le Mans in den Jahren 1924, 1927, 1928, 1929 und 1930 beweisen liess. Die Leistungsfähigkeit der Vierzylinder-Drei- und Viereinhalbliter war legendär, die überlegene Laufruhe der 6,5- und 8-Liter-Modelle genauso.
Viele Parallelen
Vergleicht man die Bugatti- und Bentley-Lebensläufe, dann entdeckt man viele Ähnlichkeiten: Beide errangen erste Rennsiege mit leichtgewichtigen Fahrzeugen, bei Bugatti war es sein Zweizylinder-Dreirad mit Prinetti & Stucchi Motor, bei Bentley eine Auswahl von Quadrant, Rex und Indian Motorrädern. Beide arbeiteten zuerst bei anderen Automobilherstellern, bevor sie sich selbständig machten. Bugatti arbeitete mit de Dietrich, Emile Mathis und Deutz, W. O. Bentley führte die Doriot-Flandrin-Parant-Vertriebseinheit. Sowohl Bugatti als auch Bentley konstruierten Flugzeugmotoren, bei Bugatti war es ein Reihenachtzylinder und eine 16-Zylinder-Maschine, Bentley entwickelte einen Neunzylinder-Sternmotor. Während allerdings Bentley eine Ausbildung in der Eisenbahnindustrie genoss, war es schliesslich Bugatti, der selber Eisenbahnkonstruktionen entwickeln durfte.
Eine imposante Auswahl
An der Rétromobile werden auf dem Stand der Lukas Hüni AG wichtige Fahrzeuge beider Konstrukteure gezeigt:
Bugatti wird durch den 16V Brescia, aber auch durch Grand Sport und Super Sport Modelle repräsentiert, darunter der Bugatti 35C ex-Trintignant, der Typ 59, den Dreyfus fuhr. Ein unrestaurierter Type 55 Jean Bugatti Roadster und ein Type 57 werden durch zwei 57S Exemplare komplementiert.
Auf der Bentley-Seite werden Exemplare der 4,5-Liter-Kompressor-Rennwagen zu sehen sein, so etwa der Le Mans Wagen von 1930 (“Old No. 2”) und GP401, den der Bentley Boy Captain Woolf Barnato fuhr. Auch aus der Derby- und der Crewe-Zeit werden weitere sportliche Bentleys zu bewundern sein.
Man kann sicher sein, dass die Sonderschau “Bugatti meets Bentley” noch einige weitere attraktive Fahrzeuge umfassen wird. Welche das sein werden, wird man erst an der Rétromobile sehen. Nur schon deshalb lohnt ein Besuch.
Weitere Informationen zur Rétromobile finden sich auf der Website der Ausstellung.