Vor 50 Jahren gründete Burkard Bovensiepen, Sprössling eines Büromaschinen-Fabrikanten, seine eigene Firma, die sich mit dem Optimieren und Verbessern von Automobilen, genauer gesagt BMW-Fahrzeugen, beschäftigte. Die allgäuische Variante von Abarth oder Nardi wollte man werden, entsprechend sollten neben BMW auch Fiat oder Ford leistungsgesteigert werden. Doch schliesslich konzentrierte man sich auf BMW.
Man produzierte vorerst “Alpina-Anlagen”, die mittels Weber-Vergasern mehr aus den BMW-Vierzylindern herausholten. Dies war eine attraktive Nische, die sich im zunehmend kaufkräftigeren und leistungshungrigen Deutschland da auftat. Schon früh gelangte die Kunde vom deutschen “Tuner” (den Begriff hört man bei Alpina nicht gerne) unters Volk, denn Zeitschriften wie Auto Motor und Sport oder die Automobil Revue nahmen sich der schnellen BMW-Alpina-Varianten an.
Erfolg im Sport
Und auch im Motorsport, genauer gesagt im Tourenwagen-Motorsport, kam man bald nicht mehr an Alpina vorbei. Eine ganze Garde von Rennfahrern siegte in den schnellen Limousinen und Coupés aus Buchloe, darunter Dieter Quester, Derek Bell, Niki Lauda und Hans-Joachim Stuck.
Selbst BMW vertraute seine Motorsport-Aktivitäten gerne den tüchtigen Tüftlern im Allgäu an, bis man schliesslich die eigene Motorsport GmbH gründete.
Opel-Alpina?
Mit BMW wurde Alpina gross, nicht zuletzt auch dank der glücklichen Fügung, dass Garantie und Austauschbarkeit erhalten blieb, wenn Alpina-Anlagen montiert wurden. Es gab aber zwischendurch auch einmal Tauwetter, so dass Bovensiepen durchblicken liess, dass man auch mit Opel gute Geschäfte machen könne. Es blieb bei BMW, bis heute. Und im Gegensatz zu anderen Haus-Tunern wie AMG (Mercedes) oder Abarth (Fiat) liess sich Alpina nicht kaufen und integrieren.
Meilensteine
Immer wieder präsentierte das mittelständische familiengeführte (inzwischen sind auch Burkards Söhne an Bord) Unternehmen innovative Lösungen und effiziente Spitzenleistungen. Eines der beliebtesten Modelle war sicher der B6 2.8 auf BMW 323i-Basis. Mit diesem Auto fand auch der Übergang zum eigentlichen Auto-Hersteller statt.
Für viel Publicity sorgte der B10 Biturbo, eine Limousine, die es sogar mit einem Ferrari Testarossa aufnehmen konnte.
Festakt
Fünf Tage (fünfzig wären dann wohl doch zuviel gewesen) Tage feierte man in Buchloe das Jubiläum. 8000 Gäste waren vor Ort, darunter auch Christian Danner, Dieter Quester und Harald Grohs, die vor bald fünf Jahrzehnten hinter den berühmten Alpina-Tourenwagen-Lenkräder sassen. Und natürlich fanden auch viele der gebauten Alpina-BMW zurück ins Allgäu rund 200 Exemplare sollen es gewesen sein, unter ihnen u.a. ein BMW Alpina16002 Gruppe 2 mit Baujahr 1967 oder ein BMW Alpina B10 3,5 aus dem Jahr 1986 mit immerhin 290’000 km auf dem Tacho.
Zwischengas jedenfalls wünscht BMW-Alpina viel Glück und Erfolg in den nächsten 50 Jahren.