Das Motto der berühmten Ennstal-Classic lautet „Fahren im letzten Paradies“. Die 55 Teams der Alfa-Romeo-Classic Wachau wurden am ersten Juni Wochenende aber auch über sensationelle Strassen geführt, ganz im Sinne von „Fahren im letzten Paradies“. Vielleicht ist ganz Österreich ein Paradies für Oldtimer-Fahrer…
Teilnehmer aus Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz hatten sich am Freitag nach Fronleichnam in Emmersdorf getroffen, das vis-à-vis liegende Stift Melk mit seiner berühmten Bibliothek immer im Blickfeld. Einzige Bedingung für dieses Treffen: Ein klassischer Alfa Romeo (oder zumindest ein Alfa Romeo-Modell, das sich auf dem Weg zum Klassiker befindet), musste mitgebracht werden. Die weiteste Anfahrt dürften wohl Giuseppe und Giuseppina Chiaramonte gehabt haben, die aus Sizilien mit einem Alfa Romeo Alfetta GTV6 anreisten.
Das älteste Modell war eine Giulietta Spider aus dem Jahr 1956 in der klassischen Farbe „blu celeste“, die beiden neusten Modelle ein 8C in der Farbe „rossa corsa“ und ein GTAm in „Rosso“. Dazwischen tummelten sich die verschiedenen Derivate der 2.6-Modellreihe, der Giulias und Alfettas. Und zum 8C gibt’s noch die Bemerkung nachreicht: Der Sportwagen wurde vom ältesten Teilnehmer bewegt, dem 87jährigen Dott. Ugo Isgro-Thenel!
Schon seit einem Drittel Jahrhundert
Vor 35 Jahren wurde diese Klassik vom damaligen Alfa-Romeo-Österreich-Direktor Dr. Sergio Fizzotti ins Leben gerufen, der es sich nicht nehmen liess, aus Bozen, wo er mittlerweile seine Pension geniesst, in einer Giulietta Spider mit seinem Sohn anzureisen. Im Lauf der Jahrzehnte wurde aus einem kleinen Teilnehmer-Kreis ein immer grösserer, „mit den jetzt 55 Teams haben wir den gut abwickelbaren Plafond wohl erreicht“ erklärte Josef Buchsbaum, seit über dreissig Jahren „Nachfolge-Organisator“ von Dr. Fizzotti.
Landstrassen, Rennstrecke …
Emmersdorf liegt ziemlich an der Grenze zum Nibelungengau und zur Wachau. Am Freitag führte der Weg vom Start in den Nibelungengau nach Marbach an der Donau und zum Mittagshalt im Schlossgarten (!) von Schloss Schallaburg, bevor’s dann wiederum über wenig befahrene Zweit- und Drittklass-Strassen zum Wachauring in Melk ging. Dort mussten drei Runden möglichst zeitgleich gefahren werden. Damit die Teams auch sonst etwas gefordert wurden, mussten sowohl am Freitag wie auch Samstag kilometerlange Streckenabschnitte genau nach Schnitt gefahren werden.
Der Samstag führte die Teams erneut auf attraktiven Nebenstrassen über die Wachau bis ins Waldviertel. Der Mittagshalt in der Zisterzienser Abtei Zwittl wartete dann mit einer Novität auf: Pater Paulus nahm in Vertretung des Abtes die Segnung der Oldtimer-Fahrzeuge vor.
… und Festivitäten
Für das Bankett des Abschluss-Abends wurde das Schloss Luberegg, der ehemalige Sommersitz von Kaiser Franz II., gewählt. Es kam etwas österreichisch-ungarische Stimmung auf: Der Aperitif im Tapetensaal und das Bankett im Kaisersaal erinnerte an längst vergangene Zeiten…
Alfa-Romeo-Enthusiasten können sich Fronleichnam 2025 bereits jetzt notieren. Es ist davon auszugehen, dass dann die 36. Alfa-Romeo-Wachau-Klassik stattfinden wird. Dann dürften wohl wiederum rund 370 Kilometer, verteilt auf zwei Tage, auf die Teilnehmer warten – eine abwechslungsreiche Mischung „fahren im letzten Paradies“ mit einer kleinen Portion sportlicher Herausforderung, einem perfekten Roadbook und netten Begegnungen mit Gleichgesinnten.













































































































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