Mit jeweils über 1,2 Mio. Besuchern ist der Mondial bzw. Autosalon von Paris der weltweit bedeutendste Anlass für die Autofans. Diesem Ruf wurde er mit einer fabelhaften Anzahl neuer Modellkreationen auch in diesem Jahr gerecht. Allerdings lassen sich in diesem Jahr - der Salon findet vom 4. bis 19. Oktober 2014 statt - auf den Markenständen nur wenige historische Modelle entdecken.
Kaum Oldtimer in der Hauptausstellung
Besondere Bedeutung kommt immerhin dem auf dem Honda-Stand gezeigten ersten Formel-1-Wagen Japans zu. Der Honda Typ RA 271 gab sein Debüt 1964 beim Grossen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring. Er brillierte mit einem neuartigen Aluminium-Monocoque, und sein V12-Motor war quer eingebaut.
1965 erzielte Richie Ginther beim GP von Mexiko den ersten Honda-Sieg.
Später lieferte Honda F1-Motoren an GP-Teams, u. a. jenem von McLaren. Ab 2015 wird nun McLaren wiederum mit Honda-Power in den Grand-Prix-Rennen mitmischen und versuchen, der Mercedes-, Renault- und Ferrari-motorisierten Konkurrenz die Stirn zu bieten.
Das modische Automobil in der Sonderschau
Voll auf ihre Rechnung kommen die Oldtimerfreunde in der wie stets einem Aspekt der Automobilgeschichte gewidmete Mondial-Halle 8. Die hier gebotenen Sonderschau steht diesmal unter dem Motto „l’automobile et la mode“.
Wer da eine durch das vergangene Jahrhundert gezogene Modeschau erwartet, wird angenehm überrascht. Da stehen keine Schaufensterpuppen herum, sondern rund 50 erstklassig einsehbare Oldtimer.
Sie glänzen vor einem dekorativen Hintergrund mit epochegemässen Modeplakaten, während sich im Vordergrund einige Video-Schaukasten sowie Stelen mit vorbildlich gründlicher historischer und technischer Information fanden.
Zu bewundern sind unter anderem:
- Alfa Romeo Giulietta Sprint, 1954: Neben dem neuen Sportmodell 4C zeigte Alfa Romeo den unvergleichlichen Giulietta Sprint, das von der Carrozzeria Bertone von 1954 bis 1965 in 28'394 Exemplaren gebaute Coupé (4 Zyl., 1290 cm3, 65 PS).
- Citroën 2 CV 6, 1988: Er ist im hiesigen Strassenverkehr nur noch vereinzelt anzutreffen, der geniale „Döschwo“! Gebaut wurde er von 1948 bis 1990 in rund 3,9 Mio. Exemplaren (wie in Paris ausgestellt mit Motor 2 Zyl., 602 cm3, 29 PS).
- MVS Venturi, 1986: Es gab dieses französische Liebhabercoupé mit PRV-Motor (Peugeot/Renault/Volvo) seinerzeit auch ausserhalb Frankreichs. Inzwischen heisst die Marke Venturi, baut Elektroboliden und ist in Monaco zuhause (V6, 2458 cm3, 200 PS).
- Mercedes-Benz C 111-II, 1970: Wegweisendes Concept Car mit Vierscheiben-Wankelmotor und 4 x 600 cm3 Hubraum, 350 PS
- Panhard & Levassor M2F 6 CV, 1897: Ältestes in der Sonderschau in Halle 8 gezeigtes Fahrzeug ist dieser Panhard & Levassor mit dem von Daimler entwickelten Phénix-Motor (1896 bis 1902 in 111 Exemplaren gebaut; 2 Zyl., 1648 cm3, bis 9 PS).
- Peugeot 406 Coupé V6, 2004: In der Sonderschau steht eines von 2177 Exemplaren der „ultima edizione“ (letzte Serie); von 1997 bis 2004 baute Pininfarina 107'654 dieser formvollendeten Coupés (geplant waren nur 70'000; V6, 2946 cm3, 210 PS).
- Toyota 2000 GT, 1970: Verständlicherweise liegt das Schwergewicht der Sonderschau „Auto und Mode“ in Halle 8 bei französischen Schöpfungen beider Sparten. Immerhin wurde auch ein Blick nach Japan ermöglicht (6 Zyl., 1988 cm3, 150 PS).