Sehr unbritisch verhielt sich das Wetter (mit Sonne und 30 Grad) anlässlich der 2015er Ausgabe des British Car Meetings in Molls, der 36. Austragung dieses Traditionstreffens, das sich ausschliesslich an Fahrzeug des British Commonwealth aller Jahrgänge richtet.
Vielfalt ist Trumpf ...
Bei den rund 1500 Autos, die am 30. August 2015 von den Morgen- bis zu den Nachmittagsstunden weitestgehend staufrei auf dem Flugplatz von Mollis eintrafen, zeigte sich wie immer ein bunter Querschnitt aus der britischen Autobautätigkeit über rund 80 Jahre.
Dass es dabei unweigerlich auch viele Exemplare einer Marke oder eines Typs zu sehen gibt, ist einleuchtend und dass es gerade die beliebten britischen Sportwagen der Marken MG und Triumph, ist nachliegend. Aber neben den vielen MG A, B, Midget und Triumph TR-Modellen und Spitfires gab es auch die Alltagsautos von damals, die heute schon zu den Raritäten gezählt werden müssen, zu bewundern, vom Morris Minor, über den Ford Anglia bis zu Vauxhall-, Rover-, Jaguar- und Austin-Modellen.
Daneben fuhren natürlich auch die rareren britischen Sportwagenmarken ein, etwa Lotus, mit einer grossen Präsenz von Seven-Derivaten, Aston Martin oder Sunbeam. Und natürlich gehörten auch die Morgan-Drei- und Vierräder dazu oder die Fahrzeuge der Marke TVR.
Man musste den Platz schon mehrmals abwandern vom Morgen bis zum Abend, wenn man nichts verpassen wollte.
... Geselligkeit auch
Doch es geht ja nicht nur ums Jagen und (Eindrücke) Sammeln an einem Treffen wie dem BCM. Sondern es geht darum, Kollegen und Freunde zu treffen und über Autos und andere schöne Themen zu plaudern. Auch dazu bot sich in Mollis viel Gelegenheit und das heisse Wetter trocknete manche Kehle aus. Dagegen und auch gegen den Hunger sorgte der wohlorganisierte Verpflegungskomplex in der Mitte des Geländes. Und bei Bier und Bratwust liess es sich bestens über alte Zeiten lästern ...
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Marcos als Gastmarke
Marcos gehört nicht gerade zu den Fahrzeugmarken, die jedes Kind kennt. Umso interessanter war deshalb der Auftritt der Autos dieses britischen Kleinherstellers, der seinen Anfang im Jahr 1959 nahm, als sich Jem Marsh und Frank Costin zusammentaten, um innovative und wettbewerbsfähige Sportwagen zu bauen. Es entstanden einige abenteuerlichen Konstruktionen, sogar ein Auto mit Flügeltüren war dabei.
Auch motorsportliche Erfolge konnte man feiern, aber grosse Produktionszahlen wurden nicht registriert. Dies sollte erst ein grosser Wurf ändern, als Costin Marcos bereits verlassen hatte.
Der Hölzige
Im Januar 1964 präsentierte man den “Fastback”, der aber schon bald einfach “GT”hiess, einen leichtgewichtigen und aerodynamisch optimierten Sportwagen mit Kunststoff-Karosserie und Holzchassis, das aus 386 Einzelteilen bestand. Rund 35 bis 40 Stunden leimten die Marcos-Mitarbeiter, bis die Basis eines ihrer Sportwagen entstanden war. Das Ergebnis war stabiler und gleichzeitig leichter als alle damals bekannten Alternativen.
Die Autos gab es als Fertigprodukte und später auch als Bausätze, um die britischen Verkaufssteuern zu umgehen.
Von den rund 500 Autos mit Holzchassis standen mehrere Exemplare in Mollis, beim fotografierten Wagen aus dem Jahr 1966 handelt es sich um eine Variante mit Ford-Crossflow-Vierzylindermotor.
Der Stählerne
1969 ging Marcos vom leichtgewichtigen Holzchassis auf einen Stahlrohrrahmen über, der zwar herstellungstechnisch Vorteile brachte, aber auch das Gewicht des kleinen Sportwagens erhöhte. Der zusätzlichen Last wurde man mit grösseren Motoren Meister und man bediente sich vornehmlich aus den Ersatzteillagern von Ford (Essex V6) und Volvo (B30 Sechszylinder). Natürlich waren in Mollis auch Vertreter dieser Epoche zu Gast, eines davon ein Marcos GT 3 Litre aus dem Jahr 1971.
Das portraitierte Exemplar wurde in den letzten Jahren komplett restauriert, nachdem der Besitzer es bereits 1984 gekauft hatte und der Wagen seither immer 31 Jahre lang eine trockene Garage genoss. Bis auf das Stahlgerippe wurde der Wagen zerlegt und hinterher neu aufgebaut. Nun ist er schöner als er je war und macht seinem Besitzer hoffentlich weitere 30 Jahre Freude.
Der Skurrile
Das vielleicht berühmteste Auto von Marcos war auch der grösste Flop, der Mantis mit einem Formel-1-Triebwerk und einer eindrucksvollen Prototypenform. Nur ein Wagen wurde gebaut, aber der Name wurde für ein 2+2-plätziges Coupé mit skurriler Karosserieform wiederbenutzt, der zwischen 1970 und 1971 gebaut wurde, in gerade einmal 32 Exemplaren, wovon sage und schreibe zwei Stück in Mollis zu bewundern waren.
Richtig schnell waren diese Marcos Mantis nicht und richtig viel Platz boten sie auch nicht, aber es war sicherlich die ungewöhnliche Formgebung, die den Erfolg beschnitt.
Rund 30 Marcos fanden sich im Mollis ein, vermutlich hat es vorher noch nie derart viele dieser Fahrzeuge an einem Ort in der Schweiz gegeben. Und sie kamen auch von weit her, um ihre Marke wieder einmal so richtig zu feiern.
Nach dem BCM ist vor dem BCM
Bereits wurde das Datum der 37. Austragung des British Car Meetings in Mollis bekanntgegeben. Und es dürfte keine Überraschung sein bei soviel Tradition, es ist der letzte Sonntag im August, genauer gesagt der 28. August 2016. Und auch die Gastmarke für das nächste Jahr wurde bereits bestimmt, es ist TVR. Was ja auch passend dazu ist, dass schon bald (2017) ein neuer Sportwagen mit dem berühmten Kürzel auf den Markt kommen soll, konzipiert von Gordon Murray und mit einem Motor von Cosworth ...
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ein Midas zu sehen ist.....