Das bevorzugte Material von Autobauern für die Karosserie ist bekanntlich Stahlblech. Für kleinere Serien aber erwies sich Kunststoff als günstiger, weil dafür keine teuren Presswerkzeuge nötig sind. Dies nutzten vor allem auch Sportwagen-Hersteller aus Grossbritannien, USA und Frankreich, während die italienische oder auch deutsche Autobauer dem alternativen Werkstoff eher skeptischer gegenüberstanden. Trotzdem entstanden auch Porsche, Ferrari oder sogar DKW mit Kunststoffkarosserie.
Schlechte Wetteraussichten
Einmal im Jahr treffen sich die Besitzer von Autos mit Kunststoffaufbauten in Rickenbach im Hinterthurgau, nahe Wil (St. Gallen). Nach erheblichen Niederschlägen am Samstag und überhaupt während des Junis 2024 standen die Vorzeichen am 23. Juni 2024 nicht optimal, aber tatsächlich regnete es den ganzen Tag nie wirklich.
Es war zwar etwas feucht zeitweise, es zeigte sich aber auch ein paar mal die Sonne.
Trotzdem hielt das Wetter wohl den einen oder anderen potentiellen Besucher von einer Fahrt nach Rickenbach ab. Rund 100 Fahrzeuge mit Kunststoffkarosserie kamen trotzdem und die Vielfalt war beträchtlich.
Farbiges und formliches Potpourri
Rund zwei Dutzend verschiedenen Marken waren mit Kunststoffkleidern vertreten, auch bezüglich Fahrzeugart – Sportwagen, Limousinen, Vans, Geländewagen, Freizeitfahrzeuge – der Farben und und der Formgebungen war die Vielfalt gross.
Typischerweise stammen Autos mit Kunststoffkarosserien aus den Sechziger- und Siebzigerjahren, doch mit dem Microplas Toledo war auch ein Wagen aus den Fünfzigerjahren vorhanden, während das neue Jahrtausend durch einige Lotus, einen Porsche Carrera GT und einen Alfa Romeo 4C vertreten war.
Was einst mit günstiger Glasfaser und laminiertem Kunststoff begann, findet heute mit Kohlefaser und Co. aus Gewichts- und Stabiltiätsgründen seine Fortsetzung.
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Porsche
Kein Concours
Das Treffen “Fantastic Plastic” ist ein ungezwungener Anlass. Man muss sich weder anmelden, noch Eintritt bezahlen. Es wird auch keine Bewertung der Fahrzeuge vorgenommen.
Hätte es sich bei der Veranstaltung aber um einen Concours d'Elégance gehandelt, dann wäre wohl der silberfarbene Lotus Esprit S1 aus dem Jahr 1978 ein ernsthafter Kandidaten zumindest für einen Klassensieg gewesen.
Der noch komplett mit originalem Interieur ausgestattete Mittelmotorsportwagen ist einer von wenigen, die in Silbermetallic ausgeliefert wurden und nach einer Restaurierung wie neu dastand in Rickenbach.
Viel Unbekanntes
Während viele der Fahrzeuge, die am Treffen einfuhren, natürlich durchaus bekannt sind wie etwa ein Renault-Alpine A310, ein Lotus Elan oder ein Trabant, dürfte mancher Besucher den einen oder anderen Wagen zum ersten Mal überhaupt gesehen haben.
Der Burton zum Beispiel basiert auf 2CV-Technik, sieht aber eher wie ein britischer Roadster der Fünfzigerjahre aus.
Der De la Chappelle dagegen verkörpert mit seinem Mittelmotor moderne Sportwagentechnik und wirkt gleichzeitig elegant.
Gleich drei Reliant kamen zum Treffen in Rickenbach, ein Regal und ein Robin auf drei, sowie ein Kitten auf vier Rädern. Keines dieser Autos wurde in grossen Stückzahlen ausserhalb der britischen Insel verkauft.
Fast alle Corvette-Generation
Der grosse Beitrag der Amerikaner zum Kunststoff-Automobil heisst Corvette. Von Anfang an trugen die Sportwagen von Chevrolet eine Kunststoff-Karosserie.
In Rickenbach waren denn auch fast alle Generationen anzutreffen, wenn auch eine C1 genauso fehlte wie eine C5. Es war interessant zu beobachten, wie sich die Formen über 60 Jahre dem Geschmack des Publikums anpassten.
Auch ohne Kunststoff-Karosserie
Willkommen waren in Rickenbach auch Klassiker herkömmlicher Bauweise.
Und auch auf dem extra dafür eingerichteten separaten Parkplatz gab es interessante Autos zu besichtigen.
Einer der Höhepunkte hier war sicherlich der Talbot-Sunbeam Lotus der ersten Serie, der damals die Basis für Rallye-Siege bot, als Serienfahrzeug aber sehr aufwändig herzustellen war und heute nur noch selten zu sehen ist.
Ein Besuch am “Fantastic Plastic” lohnte sich auch 2024 und es ist zu hoffen, dass diese Tradition noch lange fortgesetzt wird. Weitere Eindrücke von der Veranstaltung vermittelt die umfangreiche Bildergalerie .


























































































































































































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