Bereits zum 37. Mal lud der Swiss TR-Club zum British Car Meeting (kurz “BCM”) ein, seit 1999 findet der Anlass auf dem Flugplatz in Mollis im Kanton Glarus statt. Am 28. August 2016 waren es über 1400 Fahrzeuge, die dem Aufruf folgten, 1978 zählte man rund 30 Fahrzeuge, die sich in Oftringen trafen.
Eingeladen ist jeder, der ein britisches Auto fährt und dass die Einweiser auch einmal ein Auge zukneiften, bewiesen ein Buckel-Volvo und einige Kitcars, die nicht unbedingt aus den Ländern des British Commonwealth gebaut wurden.
Sowieso ist das British Car Meeting ein Treffen der Gegensätze.
Neu und alt
Anders als an andern Oldtimertreffen sind in Mollis alle britischen Fahrzeuge unabhängig ihres Alters eingeladen. Neben einem 80-jährigen Bentley kann also durchaus ein Aston Martin von 2012 oder ein McLaren 650 von 2016 parkiert sein.
Was dem einen oder anderen Oldtimer-Puristen negativ aufstiess, freute vor allem die jungen Besucher, die mit modernen flügelbewehrten Sportwagen aus dem Hause Lotus oftmals mehr anfangen können als mit einer Vorkriegs-Rarität von Rover oder Austin.
Insbesondere die Morgan-Fahrer, deren Autos ja heute noch (fast) genauso aussehen wie vor 50 oder 80 Jahren, strömten zahlreich nach Mollis und stellten ihre drei- und vierrädrigen Sportwagen auf den Flugplatz.
Massenfertigung und Spezialkarosserien
Zu sehen gab s am 37. BCM Autos aus der Massenproduktion, wie Minis aus der über 40-jährigen Bauzeit oder Ford Anglia, aber auch Einzelstücke wie Alvis mit Graber-Karossserie oder einen Rolls-Royce als Feuerwehrauto.
Beachtet wurden sie alle, denn zum Pflichtprogramm eines BMC-Besuchers gehört das mehrfache Abschreiten der langen Reihen eingeparkter Fahrzeuge.
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Filmruhm und Brot-und-Butter
So konnte der aufmerksame Beobachter denn auch Sportwagen finden, die es typgleich zum Filmstar gebracht hatten. Gleich nebeneinander waren nämlich der Lotus Esprit S1, bekannt durch den Film “The Spy who loved me”, und der braun-metallisierte Essex-Turbo Esprit, den Bond im Streifen “For Your Eyes Only” mit Skiern durch Cortina d’Ampezzo chauffierte, nachdem der weisse Esprit Turbo in die Luft gejagt worden war.
In Mollis standen die beiden Esprit, die beide aus dem Ausland angereist waren, friedlich und ohne Mr. Q.-Gadgets auf dem Platz, immerhin hatten die Fahrer Filmposter und im Falle des weissen S1 eine Unterschrift von Roger Moore (auf dem Kofferraumdeckel) dabei.
Zu Filmruhm brachte es auch der fliegende Ford Anglia in den Harry-Potter-Streifen, die in Mollis abgestellten Exemplare mussten ganz profan auf der Strasse anreisen.
Sie gehören genauso zur Gattung der Brot-und-Butter-Autos wie der Morris Minor oder Ford Cortina, von denen ebenfalls einige Exemplare ihren Weg in den Kanton Glator gefunden hatten.
Mini und Rolls-Royce
In Mollis gab es ganz kleine Autos zu bewundern wie den Mini, aber auch ganz grosse wie die Limousinen von Rolls-Royce und Bentley.
Die Bewunderung der Zuschauer hing weniger vom Preis ab, das ein Wagen einst gekostet hat, als vielmehr von der Individualität, mit der es karossiert oder ausgestattet war.
So sorgte eine tänzelnde Queen hinter der Frontscheibe für genauso viel Aufmerksamkeit wie eine Emily auf der Haube.
Jaguar und Vauxhall
Viel ist ja von der Autowelt des britischen Empire nicht geblieben im neuen Jahrtausend, doch Jaguar floriert (in indischer Hand) und scheint die Kurve zu kriegen, während Vauxhall weitgehend nur noch eine Marke ist, unter der Opel-Fahrzeuge in Grossbritannien vertrieben werden.
Dies war einst anders wie einige interessante Vauxhall-Limousinen vor Ort bewiesen, während Jaguar als Marke omnipräsent war, sei es in Form der Sportwagen der Dreissiger- bis Achtzigerjahre oder in Form der vielen Limousinenmodelle, die genauso vor Ort waren.
TVR und ?
Gastclub war 2016 der Swiss TVR Car Club, der für die Besitzer und Fans der Sportwagen-Modelle aus Blackpool steht. Bis 1947 geht die Geschichte der von Trevor Wilkinson gegründeten Marke TVR zurück und sie überlebte mit kleinen Unterbrüchen fast 60 Jahre, bis 2006 die letzten Fahrzeuge produziert wurden. Aktuell wird von einer Neuauflage eines TVR gemunkelt, Gordon Murray soll für das Design, Cosworth für den Motor verantwortlich sein. Man darf gespannt sein.
In Mollis jedenfalls kamen rund 50 TVR-Exemplare, die fast das ganze Spektrum der Markengeschichte darstellten, zusammen, darunter zwei frühe Grantura, ein Griffith der Sechzigerjahre, ein Tuscan, die ganze M-Palette der Siebzigerjahre, einige Vertreter der Keilform-Ära und viele der moderneren TVR-Modelle wie S/S2/S3, Griffith, Chimaera, Tamora, T350, Tuscan und Sagaris. Es fehlten eigentlich nur der Cerbera, der Vixen und der Trident.
TVR setzte fast von Anfang an auf Gitterrohrahmen und Kunststoffkarosserien, baute ausschliesslich Sportwagen, die den Motor immer zwischen Vorderachse und Besatzung hatten. Leistungsmässig waren die Autos der meist teureren Sportwagenkonkurrenz oft überlegen, dafür mussten vor allem die frühen Käufer beim Bau auch selbst Hand anlegen, denn ursprünglich wurden die Autos als Bausatz verkauft. Erst ab den späten Sechzigerjahren fertigte TVR vor allem komplette Autos. TVR war auch einer der ersten Hersteller, der seine Sportwagen mit einem Turbolader ausrüstete.
Wer mehr über TVR wissen wollte, erhielt auf dem grosszügigen Stand der Gastmarke sicherlich erschöpfend Auskunft.
Bei hohen Temperaturen über 30 Grad traf insgesamt eine Rekord-Menge an britischen Autos zusammen. Die Bescher blieben zum Erstaunen der Organisatoren deutlich länger auf dem Festgelände als erwartetet. Kein Wunder, denn es gab ja auch viel zu essen, zu trinken und zu diskutieren vor Ort.
Auch die gefürchteten Warteschlangen blieben am 28. August 2016 weitgehend aus, dank des neuen Park-Regimes und einem verteilten Ankommen der Gäste.
Dem 38. British Car Meeting in Mollis steht also nichts entgegen, am 27. August 2017 wird es soweit sein. Als Gastclub wird dann der Morgan-Club gefeiert werden.
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