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Super, nicht Sport – VW 1500 S im (historischen) Test

Erstellt am 20. Januar 1964

Leselänge 18min

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Automobil-Illustrierte

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VW 1500 S (1964) - Schlichte Gestaltung ohne Firlefanz

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VW 1500 S (1963) - Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt 1963 - die 1500-S-Limousine auf das Podest gehoben

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VW 1500 S (1964) - der Wagen scheint ein echter Frauenschwarm zu sein

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VW 1500 S (1964) - mit hinteren Ausstellfenstern und geänderten Schlussleuchten zum 1500 S - Genfer Automobilsalon 1964

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VW 1500 S (1965) – Lenkrad mit nur zwei Huptasten statt -ring und natürlich stehende Pedale

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VW 1500 S (1965) – sportlicher als der Rest des Autos: die Rundinstrumente

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VW 1500 S (1965) – Armaturenbrett mit niedrigem, aber breitem Handschuhkasten

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VW 1500 S (1965) – Armlehne mit Griffmulde

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VW 1500 S (1965) – die Arretierung der klappbaren Sitzlehne

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VW 1500 S (1965) – genug Beinfreiheit auch im Fond

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VW 1500 S (1965) – gut nutzbarer, aber niedriger Kofferraum vorne

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VW 1500 S (1964) - mit höherer Verdichtung (8,5 zu 1 statt 7,8 zu 1) um 9 PS höhere Endleistung von 54 DIN-PS bei 4200 U/min - Genfer Automobilsalon 1964

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VW 1500 S (1964) – der 54-PS-Motor mit zwei Vergasern

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VW 1500 (1962) - Schnittmodell zeigt die Innereien des Autos

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VW 1500 (1961) - das Chassis des neuen Volkswagen

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VW 1500 S Variant (1965) – bequemer Einstieg

VW 1500 S Variant (1965) – Lenkrad mit nur zwei Huptasten statt -ring und natürlich stehende Pedale

Zusammenfassung

Wofür steht das "S" denn eigentlich? Die Amerikaner machen es sich da einfacher, und nehmen deren zwei: "SS" für "Super Sport". Wer "Sport" auch vom 1500 S erwartet hat, wurde jedoch herbe enttäuscht. Dafür war er vielmehr "Super", denn er präsentierte sich in jederlei Hinsicht dem normalen 1500 überlegen, wie dieser historische Testbericht darlegt.

Dieser Artikel enthält folgende Kapitel

Dreh- und lärmfreudig
Wenig Radstand, viel Komfort
Den Überschwang relativieren
Spritzig in der Stadt
Hochwertig und bequem
Preiswerter Weggenosse
Technische Daten & Meßwerte

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Leseprobe (Beginn des Artikels)

"Es gibt Formen, die man nicht verbessern kann. So zum Beispiel ein Hühnerei. Oder ein Ei mit einem daraufgemalten VW. Oder die Form des Käfer-VW selbst". So schreibt die rührige amerikanische Werbeagentur; die Wolfsburger allerdings scheinen davon nicht so überzeugt zu sein. Als nach langen Jahren der Gerüchte und Mutmaßungen der VW 1500 vorgestellt wurde, besaß er eine neue Karosserie. Deutlich sah man der Pontonform das Bestreben an, sich in keine Moderichtung drängen zu lassen und dadurch auch nicht so schnell unmodern zu werden. Die Formgeber waren nicht die kühnsten, als sie den 1500 zeichneten. Und so hat dieser in Wolfsburg wieder einmal gezeigte Hang zum Konservativen den 1500 nicht zu einer Augenweide werden lassen. Der Blick des Betrachters wird von keinem Detail gefesselt, er gleitet über das Fahrzeug hin und ebenso schnell auch ab. Nach einem Volkswagen dreht man sich nicht um, es sei denn, eine atemberaubende Schöne säße darin. Eines ist allerdings den Wolfsburgern gelungen: wenn andere, heute moderne und fesselnde Formen längst schon von ihren Vätern verleugnet werden würden – und das dauert mitunter gar nicht lange –, wird der 1500 noch mit derselben Form produziert werden können, da er keiner Moderichtung unterworfen ist. Nicht schön – aber zeitlos.

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Quelle:

von mo******

21.09.2023 (15:30)

Antworten

Ich kaufte mir im Dezember 1963 einen Vorführwagen VW 1500S bei der AMAG in Bern. Das Fahrzeug war von Beginn weg mit Mängeln behaftet. Bei KM-Stand 6000 brach eine Pleuelstange und verursachte einen Totalschaden am Motor. Klebende Kupplung, vereisende Vergaser, quietschende Bremsen, Probleme mit der Scheibenwaschanlage (mit Druckluft betrieben), Nachdieseln des Motors, waren ärgerliche Umstände, die nur teilweise behoben werden konnten. Die damals noch junge deutsche Konsumentenzeitschrift DM testete einen VW 1500S und stellte ebenfalls diese und noch andere Mängel fest und publizierte diese auch. Der VW-Konzern ging mit einem gigantischen Prozess gegen die Zeitschrift los. Wie immer bei David gegen Goliath endete das Verfahren mit einem Vergleich. Die Mängel konnten aber seitens von VW nicht widerlegt werden.
Ich hatte immer den Eindruck, die Mechaniker der VW-Vertretung waren mit der Doppelvergaser-Einstellung am Motor hoffnungslos überfordert. Nach jedem Service, immerhin alle 2'500 km, musste Nachjustiert werden. Ich wurde zu einem Dauergast der AMAG Bern.
Noch ein Detail: Das Armaturenbrett am 1963er Modell war noch anders gestaltet. Für die Bedienung von Licht, Scheibenwischer und Waschanlage gelang ein Kombiinstrument zum Einbau, das sich offenbar nicht bewährt hat. Das im Test abgebildete Modell weist andere Bedienungsvorrichtungen auf.
Nach vielen Problemen verkaufte ich den VW nach zwei Jahren. Seither fuhr ich viele verschiedene Fabrikate (ich bis heute 78 Jahre alt) und hatte mit keinem anderen Fahrzeug Probleme.

von Ru******

19.09.2023 (08:50)

Antworten

Aus späterer Sicht mit den Erfahrungen des 1500 S Motors mutet der Test geradezu als Anleitung "wie mache ich den 1500 S am schnellsten kaputt" an! Es war der einzige Motor, der eben keine Vollgasetappen lange aushielt und erst recht keine Bergabvollgasfahrten. Reihenweise gingen sie dadurch kaputt und wurden ja nur zwei Jahre später durch den dann wieder sehr zuverlässigen 1600er mit gleicher PS-Zahl ersetzt. Aber der 1500 S war für VW-Verhältnisse eben tatsächlich so etwas wie ein "zahmer Porsche", vor allem im großen Karmann Ghia Typ 34. Daß der VW 1500/1600 der mit Abstand erfolgreichste Kombi war (ca. anderthalb Mio.!), das muß auch mal wieder geschrieben werden. Kein Opel Caravan, kein Ford Turnier, kein französischer Familiale, kein italienischer Familiare konnten da mithalten. Und daß der wirtschaftswunderliche 1500/1600 einen wirklich guten Erfolg auf dem Markt mit ca. 2,9 Mio. Stk. hatte und der viel zu spät für die viel modernere Zeit um 1970 herausgekommene 411/412 eben nicht, das muß auch betont werden. Komischerweise gibt es heute manchmal Leute, die den 1500/1600 fast in einen Topf mit dem zumindest zeitlich deplatzierten Nasenbären schmeißen wollen, dabei hatte dieser noch nicht einmal 10 %(!) des Erfolgs des 1500/1600.

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